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I.t.f.955

Retter in der Not

Anicius Manlius Severinus Boethius: De consolatione philosophiae

Nürnberg: Anton Koberger, 1473; Ganzledereinband, Holzdeckel, 210 Blatt

Herkunft: Benediktinerabtei St. Jakob (Schottenkloster), Würzburg

Signatur: I.t.f.955

Inhalt: "De consolatione philosophiae" war eines der meist gelesenen Bücher des Mittelalters - vielfach übersetzt und genauso oft kommentiert. Autor war der um 480 in Rom geborene Anicius Manlius Torquatus Severinus Boethius, ein römischer Philosoph und Staatsmann. Aus einer der vornehmsten römischen Familien stammend, startete Boethius unter dem Ostgotenkönig Theoderich dem Großen eine steile Karriere und hatte höchste Ämter inne. Als er in den Verdacht geriet, zusammen mit Anhängern des oströmischen Kaisers eine Verschwörung gegen Theoderich zu planen, ließ ihn dieser verhaften, als Hochverräter verurteilen und hinrichten. Das während seiner Haftzeit entstandene Werk stellt einen fiktiven Dialog zwischen Boethius und der in Form einer ehrwürdigen Frauengestalt personifizierten Philosophie dar, die den Autor tröstet und belehrt, ihm die Wertlosigkeit irdischer Güter aufzeigt und es vermag, Boethius letztendlich mit seinem tragischen Schicksal auszusöhnen.

Schadensbild:

Einband:

Das Bezugsleder ist abgeschabt und weist Risse und kleinere Fehlstellen auf. Darüber hinaus sind mehrere Abplatzungen im Holz des Vorderdeckels erkennbar. Zahlreiche Wurmfraßlöcher finden sich sowohl im Vorder- als auch im Rückdeckel. Der Lederbezug des Buchrückens ist im Falz komplett gerissen, dazu kommen Fehlstellen an Kopf und Fuß. Beide greifende Schließenteile, die Schließenriemen sowie alle Eckbeschläge und der Mittelbeschlag sind verloren gegangen.

Buchblock:

Die Buchblockränder sind teilweise stark verschmutzt. Auch beide Spiegel sind stark verschmutzt, zudem sind Stockflecken und Wasserränder erkennbar sowie im hinteren Spiegel Wurmfraßlöcher. Das fliegende Blatt weist links oben am Falz einen großen Riss auf. Die Blätter der ersten Lage sind im Falz teilweise gerissen. Farbfraß in der Schmuckinitiale des ersten Blattes.

Kosten (Restaurierung inkl. Digitalisierung): 1860,- €