Intern
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Juristische Fakultät

Der inhaltliche Beitrag der Juristischen Fakultät zum GSiK - Projekt ruht auf zwei Grundpfeilern. Der erste enthält die Grundbegriffe, Theorien und Denkmodelle, die sich hinter dem Begriff der Interkulturellen Kompetenz verstecken. Der zweite befasst sich mit dem Verhältnis von Recht und Interkulturalität. Dies lässt sich aus drei Blickwinkeln konkretisieren: Erstens, indem man versucht, Recht als kulturelles Phänomen zu begreifen. Zweiten, indem man Rechtskonflikte mit interkulturellem Hintergrund analysiert. Und drittens schließlich, indem man konkrete Inhalte ausländischen und internationalen Rechts betrachtet, gerade auch in vergleichender Perspektive.

Seminare/Übungen/Blockveranstaltungen u.ä.:

  • Seminar: Interkulturelle Kompetenz I und II
    Anmeldung (I und II): Bis 27.10.09 per E-Mail an gsik@jura.uni-wuerzburg.de

    Teil I: Beginn: 28.10.09, jeweils Mi, 18:15-19:45 Uhr, Neue Universität, HS 127
    Lic. Maria Luisa Mariscal-Melgar, LL.M. & Team, Dr. Jan-Christoph Marschelke

    Teil I des Kurses stellt die theoretischen und begrifflichen Grundlagen der interkulturellen Kompetenz vor. Sein Ziel ist, die Kursteilnehmer für die Konfliktanfälligkeit interkultureller Kommunikation zu sensibilisieren und ihnen zu erklären, warum diese Konflikte entstehen, wie man sie erkennt und verhindern oder beilegen kann.

    Zu diesem Zweck gibt der Kurs Antworten auf die Fragen, was „Kultur“ eigentlich ist und welche Eigenschaften man ihr zuschreiben kann. Er beleuchtet die Phänomene der Multikulturalität und der Interkulturalität ebenso wie die sozial- und identitätspsychologische Bedeutung von Kultur. Darüber hinaus werden die Grundmodelle menschlicher Kommunikation skizziert.

    Aufbauend auf diesen Grundlagen erklärt der Kurs, was mit Menschen in der interkulturellen Begegnung geschieht, sei diese durch Reise, Auslandssemester oder Migration verursacht. Welche Konflikte lauern, und wie verändern sich Selbst- und Fremdwahrnehmung?

    Veranschaulicht wird dies beispielhaft an der Analyse sogenannter „Critical Incidents“. Dies sind Kommunikationssituationen, die einerseits besonders häufig und andererseits besonders anfällig für Missverständnisse sind (wie z.B. die Begrüßung oder die Gesprächsorganisation).

    Kursbegleitend gibt es die Online-Version nach dem Karteikartenprinzip und mit Multiple-Choice-Fragen zur Wissensüberprüfung unter: WueCampus



    Teil II: Verblockt: Fr, 15./22./29.01.10, 12-16 Uhr, Sa, 16./23.01.10, 9-13 Uhr & 30.01.10, 9-11 Uhr, Neue Universität, HS 127

    In Teil II werden die erarbeiteten theoretischen Grundlagen mittels kultureller Charakterisierungen einiger konkreter Länder illustriert. Die Mitarbeiter des internationalen Teams unter der Leitung von Frau Lic. Maria Luisa Mariscal-Melgar, LL.M. stellen dabei die Grunddaten und -informationen sowie die wesentlichen gesellschaftlichen Eigenschaften ihrer Heimatkulturen vor. Welche Werte werden hochgehalten, wie spricht und gestikuliert man dort, wie ist das Gebaren im Alltags-, Privat- und Geschäftsleben?

    Unter Einsatz diverser interaktiver Lehrmethoden erlernen die Studenten die Grundlagen für erfolgreiches interkulturelles Kommunizieren mit Angehörigen der Kulturkreise voraussichtlich folgender Länder:

    • Aserbaidschan
    • Bolivien
    • Brasilien
    • China

     

    (Insgesamt 4 SWS, 90minütige Abschlussklausur, 5 ECTS)

  • Seminar: Interkulturelle Kompetenz und deutsch-türkische Rechtsfragen
    Beginn: 12.11.09, jeweils Do (bis einschließlich 14.01.10), 16:15-18:45 Uhr, Alte Universität, Raum 309
    (außer: 10.12.09: Neue Universität, HS 127)
    RA Dr. Dr. Altan Heper

    Die zunehmend rasche Globalisierung einerseits, andererseits die Tatsache, dass Deutschland mit 6,7 Millionen Mitbürgern mit Migrationshintergrund längst eine multikulturelle Gesellschaft ist, werfen interkulturelle Fragestellungen auf. Sie betreffen die Beziehungen zwischen den verschiedenen Kulturen und ihren Umgang miteinander, der mittlerweile zum (Berufs-)Alltag gehört.

    In Deutschland leben ca. 2,6 Millionen Einwohner türkischer Abstammung. Deutschland und die Türkei verbinden außerordentlich vielfältige und intensive Beziehungen, die Jahrhunderte zurückreichen.

    Der Kurs bietet einen Einstieg in die türkische Kultur und in die Konfliktbereiche rechtlicher Natur, insbesondere was die in Deutschland lebenden Türken anbetrifft. Probleme und Lösungsvorschläge werden in den verschiedenen Rechtsgebieten (Straf-, Zivil- und öffentliches Recht) anhand von Beispielen aus der Praxis bearbeitet.

    Der Kurs richtet sich an Studenten aller Fachrichtungen und setzt keine Rechtskenntnisse voraus.

    Die Lehrmaterialien finden Sie unter: WueCampus

    (2 SWS)

  • Blockseminar: An Introduction to Chinese Law
    Fr 20./27.11.09 16-20 Uhr, Sa 21./28.11.09, 9-13 Uhr, jeweils HS 127, Neue Universität
    Dr. Flora Sapio

    Myths and stereotypes about the "Oriental other" can affect our understanding of law and legality in China.

    This course will survey law and legal institutions in China as they have evolved since 1949, it will assess the progress made by the PRC legal system, and outline the challenges that remain unmet. The focus will be on selected substantive and procedural areas of contemporary Chinese law.

    This illustration will pave the ground to address certain views of the PRC legal system. The following points will be discussed: the so-called lack of law and legality in China, the role law plays in business and political interaction, the preference of extra-legal means to resolve disputes, rights protection mechanisms and their workings.

    (2 SWS)

  • Blockseminar: Theorie und Praxis des Rechts in Ostasien
    Fr, 11.12.09, 14-20 Uhr, Sa, 12.12.09, 9-15 Uhr, Alte Universität, Hörsaal II
    Dr. Toyomi Iwawaki-Riebel, Yuman Lee M.A.

    Der japanische Rechtsgedanke ist im heutigen asiatischen Raum eines der Schlüsselmomente, um die Denk- und Verhaltensweisen intra- und interkulturell zu verstehen, und wie das Zusammenleben funktioniert. Die japanische Kultur wurde von den Nachbarkulturen mit Konfuzianismus, Buddhismus und der westlichen Rechtsphilosophien nach der Meiji-Restauration (1868) u.a. stark beeinflusst, trotzdem hat Japan seinen kulturellen Eigenarten in Shintoismus, Bushidô, oder Industriemethode eine ganz eigene Note gegeben und sie wiederum in die Nachbarländer exportiert.

    In diesem Kurs werden die Hintergründe der japanischen Rechtsvorstellung zunächst theoretisch, dann praktisch erklärt, und gezeigt, wie man in Japan, China und Taiwan denkt und handelt.

    (1 SWS)

     


     

Vortäge/Workshops/Tagungen u.ä.:

  • Doppelvortrag: Das japanische Arbeitsrecht im System der japanischen Rechtsordnung und Rechtskultur
    Mo/Di, 26./27.10.09, 18:15 – 19:45 Uhr, Alte Universität, HS II (Mo), HS III (Di)
    Prof. Hajime Wada (Japan)

    Prinzip der lebenslangen Beschäftigung, Bezahlung nach dem Senioritätsprinzip - Stichworte, die mancher hierzulande vielleicht mit der japanischen Arbeitsrechtssordnung verbindet, über deren Inhalt, Hintergründe und heutige praktische Bedeutung aber meist nur wenig bekannt ist. Der Vortrag von Prof. Wada wird die Grundzüge des japanischen Individual- und Kollektivarbeitsrechts darstellen. Zugleich soll aber auch deutlich gemacht werden, welche Einflüsse japanisches Rechtssystem und Rechtskultur im Allgemeinen und die japanische Wirtschaftsordnung im Besonderen auf die Arbeitsrechtsordnung haben und welche Veränderungen sich unter den Bedingungen eines globalen Wettbewerbs möglicherweise ergeben.

    Professor Hajime Wada lehrt unter anderem Arbeitsrecht an der Nagoya University Graduate School of Law. Er hat vielfältige Kontakte nach Deutschland und ist ein ausgewiesener Kenner beider Arbeitsrechtssysteme.

  • Vortrag: An Introduction to Cross-Cultural Management - Understanding and Managing Cultural Differences in International Teams
    Do, 05.11.09, 20:00 – 21:00 Uhr, Alte Universität, Hörsaal II
    Philo Holland

    Cultural behavior is not accidental or whimsical. On the contrary, it is the end product of millennia of collected wisdom, filtered and passed down through hundreds of generations and translated into hardened, un-discussable core beliefs, values, notions and persistent action patterns.

    The purpose of a model for cultural behavior is to formalize the study, beginning with an analysis of the genetic and environmental background and writing a blueprint for the subsequent historical development.

    The presentation will present a modern day cultural model using everyday cross-cultural situations: business communications, negotiations, customer interactions, meeting dynamics, strategic selling, program management, leadership, teamwork and other skills needed to succeed across cultures.

  • Lesung: "Die juristische Theorie...fängt da an, wo der gesunde Menschenverstand aufhört." (Rudolf von Jhering) - Lesenacht Juristen über Juristen
    Mi, 11.11.09, 18:00 Uhr, Alte Universität, Lesesaal der Teilbibliothek Recht

    Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Deutschland liest" präsentieren der Juristen ALUMNI Würzburg e.V. und die Universitätsbibliothek Würzburg Texte von Juristen, in denen sich diese kritisch und polemisch, aber auch lobend mit Texten von Vertretern ihrer eigenen Zunft auseinander setzen. Vorgetragen werden die Textauszüge von Professoren, Studierenden und Alumni der Juristischen Fakultät.

  • Vortrag: Public Memory and the Rule of Law in the Age of Globalization and the Internet
    Mo, 07.12.09, 20:00 – 21:00 Uhr, Alte Universität, Hörsaal II
    Prof. Mark Weiner (USA)

  • Roundtable: American and German University Culture
    Di, 07.12.09 Mi, 09.12.09, ab 19:30 Uhr. Der Ort wird kurzfristig auf der Projekt-Homepage (www.gsik.de) bekannt gegeben
    Prof. Mark Weiner (USA)

    Wir laden interessierte Studenten und Studentinnen ganz herzlich ein, bei einem Bier oder einem Wasser mit unserem Gast Prof. Mark Weiner Erfahrungen auszutauschen. Wie studiert und lebt man an amerikanischen Universitäten, was wird geboten, was verlangt, inwiefern unterscheidet sich die dortige Universitätskultur von der deutschen, was ist ähnlich; und was sagt das über das jeweilige Verständnis von Bildung aus? Wir freuen uns auf eine lebhafte Diskussion in gemütlicher Atmosphäre!

  • Vortrag: The Supreme Court and the Politics of Constitutional Interpretation
    Do, 10.12.09, 20:00 – 21:00 Uhr, Alte Universität, Hörsaal II
    Prof. Mark Weiner (USA)

  • Vortrag: Muslims' concept of Law and its impact in Western Europe
    Di, 15.12.09, 20:00-21:00 h, Alte Universität, Hörsaal II
    Dr. Sami A. Aldeeb (Schweizerisches Institut für Rechtsvergleichung, Lausanne)

E-Learning-Angebote:

  • Interkulturelle Kompetenz I
    Online-Kurs
    Dr. Jan-Christoph Marschelke

    Dieser Online-Kurs stellt die theoretischen und begrifflichen Grundlagen der interkulturellen Kompetenz vor. Sein Ziel ist, die Kursteilnehmer für die Konfliktanfälligkeit interkultureller Kommunikation zu sensibilisieren und ihnen zu erklären, warum diese Konflikte entstehen, wie man sie erkennt und verhindern oder beilegen kann.

    Zu diesem Zweck gibt der Kurs Antworten auf die Fragen, was „Kultur“ eigentlich ist und welche Eigenschaften man ihr zuschreiben kann. Er beleuchtet die Phänomene der Multikulturalität und der Interkulturalität ebenso wie die sozial- und identitätspsychologische Bedeutung von Kultur. Darüber hinaus werden die Grundmodelle menschlicher Kommunikation skizziert.

    terkulturellen Begegnung geschieht, sei diese durch Reise, Auslandssemester oder Migration verursacht. Welche Konflikte lauern, und wie verändern sich Selbst- und Fremdwahrnehmung? Veranschaulicht wird dies beispielhaft an der Analyse sogenannter „Critical Incidents“. Dies sind Kommunikationssituationen, die einerseits besonders häufig und andererseits besonders anfällig für Missverständnisse sind (z.B. die Begrüßung).

    In regelmäßigen Abständen können die Kursteilnehmer ihr Wissen anhand von Multiple-Choice-Tests überprüfen.


  • The Civil Law Tradition
    Online-Kurs
    Christopher Jones

    Der Kurs "The Civil Law Tradition" stellt die wichtigsten Aspekte der kontinentaleuropäischen Rechtsordnungen nach dem Civil Law-Gedanken dar und stellt diese dem Common Law gegenüber. Dabei werden zunächst die Grundzüge der Rechtsvergleichung dargelegt (§2), um neben der Geschichte und Entwicklung der Civil Law Tradition (§3) die wichtigsten Rechtsstrukturen und -institute in diesen Ländern (§4) zu beleuchten und vom Common Law abzugrenzen. Auch ein Überblick über das Prozessrecht im Zivil- (§5) und Strafrecht (§6) wird dargestellt, bevor näher auf einzelne Bereiche des materiellen Rechts (§7) sowie auf Rechtsquellen und das Wirken der Justiz (§8) eingegangen wird.

DEMNÄCHST:

  • E-Learning: Einführung in die Diplomatie
    Online-Kurs
    Narmina Jalalova

    Internationale Diplomatie ist interkulturelle Kommunikation auf Staatsebene. Damit diese funktioniert, hat man sich mittels internationaler Verträgen und Abkommen auf bestimmte Institutionen, Ämter und Vertretungsformen geeinigt. Der Kurs gibt einen knappen Überblick über die wichtigsten Rechtsquellen und Begriffe der internationalen Diplomatie.

    Adresse: Wird nach Fertigstellung auf www.gsik.de bekannt gegeben.


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