Intern
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Allgemeine Erziehungswissenschaften

Angesichts der alltäglichen Präsenz kultureller Differenzen in der modernen, vor allem massenmedial, globalisierten Migrationsgesellschaft, wandeln sich auch die Voraussetzungen und Ansprüche an eine erfolgreiche Lebensführung. Aus diesem Grunde zählen Kompetenzen im Umgang mit den Herausforderungen, aber auch den Chancen, kultureller Vielfalt nicht nur zu den momentan attraktivsten Zusatzqualifikationen für die Berufsprofilierung, sie stellen vielmehr auch ein wesentliches Merkmal zeitgemäßer Bildung dar und finden sich somit konzeptuell bereits eingebettet in einen pädagogischen Kontext.

An dieser Stelle verortet sich die Allgemeine Pädagogik mit ihren Beiträgen zum GSiK-Projekt. Die Entwicklung einer multiperspektivischen und interkulturellen Bildung beginnt mit der Reflexion und der Einsicht in die Kontingenz der eigenen kulturell bedingten Sozialisations- und Bildungsgeschichte. Diese Reflexion ist ein Kernbestandteil pädagogischen Nachdenkens.

An GSiK interessierte Student/inn/en finden in den Veranstaltungen der Allgemeinen Erziehungswissenschaften sowohl einen kulturtheoretisch fundierten Zugang zu Grundfragen interkultureller Forschung als auch praxisnahe Angebote zur Entwicklung ihrer interkulturellen Kompetenzen.

 

  • Seminare (2): Interkulturelle Bildung
    Dipl.-Päd. Simone Imhof, Dipl.-Päd. MA Stephan Heberlein

    Nicht nur in der Europäischen Union ist eine innergesellschaftliche, vor allem migrationsbedingte Multikulturalität und eine sich erhöhende territoriale sowie sprachliche Mobilität zu beobachten. Unterstützend wirken hierbei supranationale Gremien, neue Informations- und Kommunikationstechnologien und wirtschaftlich bedingte veränderte Arbeitsformen bzw. -orte. Die Folge ist eine soziokulturelle sowie sprachliche Pluralität, die Lernmöglichkeiten für neue Kulturen des Zusammenlebens erfordert, da interkulturelle Kontakte zwischen Menschen - privat und beruflich - zunehmen.

    Im Zuge dieser Veränderungen beweist derjenige Kompetenz, der kulturelle Unterschiede erkennen sowie interpretieren und diese als mögliche Bereicherung annehmen kann, nicht nur in konfliktbeladenen Lebenssituationen, sondern im allgemeinen Umgang mit anderen Kulturen. Den Herausforderungen der innergesellschaftlichen Multikulturalität begegnen Pädagogen in ihren vielfältigen Arbeitsfeldern. Mit dem Modul "Interkulturelle Bildung" erweitern Studierende ihre Kenntnisse um eine multiperspektivische Bildung. Sie lernen die Bedeutung und verschiedenen Formen von Sprache und Kultur im interkulturellen Kontext kennen, können Konfliktpotentiale sowie Verstehensgrenzen definieren, Lösungsmöglichkeiten für kulturell bedingte Differenzen anbieten, und sie erhalten Einblick in den Zusammenhang von kultureller Identität und Bildung.

    Die Studierenden erproben sich zudem in Übungseinheiten, z.B. zu Dialog- und Konfliktfähigkeit oder Fremdheitserfahrung. Theorie und Praxis finden hier ihre Verbindung, so dass eine Vorbereitung auf die beruflichen Arbeitsfelder durch interkulturelle Kompetenz als Schlüsselkompetenz gelingt.

    (2 SWS, 5 ECTS-Punkte)

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