Intern
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Juristische Fakultät

Seminare/Übungen/Blockveranstaltungen u.ä.:

  • Blockveranstaltung: Interkulturelle Kompetenz und deutsch-türkische Rechtsfragen
    Dr. Dr. Altan Heper

    Die zunehmende rasche Globalisierung einerseits, andererseits die Tatsache, dass Deutschland mit 6,7 Millionen Mitbürgern mit Migrationshintergrund längst eine multikulturelle Gesellschaft ist, werfen interkulturelle Fragestellungen auf. Sie betreffen die Beziehungen zwischen den verschiedenen Kulturen sowie den Umgang mit ihnen, der mittlerweile zum ( Berufs-)Alltag gehört.

    In Deutschland leben ca. 2,6 Millionen Einwohner türkischer Abstammung. Deutschland und die Türkei verbinden außerordentlich vielfältige und intensive Beziehungen, die Jahrhunderte zurückreichen.

    Der Kurs bietet einen Einstieg in die türkische Kultur und in die Konfliktbereiche rechtlicher Natur, insbesondere was die in Deutschland lebenden Türken anbetrifft. Probleme und Lösungsvorschläge werden in den verschiedenen Rechtsgebieten (Straf-, Zivil- und öffentliches Recht) anhand von Beispielen aus der Praxis bearbeitet.


  • Moot-Court: Internationaler Terrorismus
    Dr. Susanne Beck

    Spätestens seit dem 11. September 2001 ist „Internationaler Terrorismus“ einer der in Medien und Gesellschaft präsentesten Begriffe. Aus dem Irak und Afghanistan werden Woche für Woche Selbstmordattentate gemeldet. Und auch Europa und Deutschland sind vom Terrorismus betroffen, sei es durch die Gefahr von Anschlägen, sei es durch die Beheimatung von „Schläfern“.

    Aus welchen Gründen wird jemand Mitglied in einer Terrororganisation? Welche kulturellen und psychologischen Faktoren sind hierfür ursächlich? Wo liegt der Unterschied zwischen einem Terroristen und einem Freiheitskämpfer? Kann gewaltsamer Widerstand gegen eine Unterdrückungsherrschaft unter Umständen rechtlich und moralisch vertretbar sein?

    Diesen Fragen wird im Moot-Court „Internationaler Terrorismus“ nachgegangen. Er stellt eine Gerichtsverhandlung nach, in welcher die Täter eines Anschlages nach deutschem Recht einem Strafurteil zugeführt werden. Die Fallkonstellation wird so gewählt sein, dass die Frage nach Schuld und Strafmaß keineswegs eindeutig zu beantworten ist.

    Die Studenten nehmen an der Veranstaltung aktiv teil, indem sie Staatsanwaltschaft und Verteidigung bei der Vorbereitung ihrer Verhandlungsstrategie unterstützen sowie als Geschworene über das Urteil entscheiden.


  • Blockveranstaltung: Kultur und Recht
    Dr. Jan-Christoph Marschelke

    Recht, Kultur und Religion: Mit diesen abstrakten Begriffen beschreiben wir Systeme, die unserer Gesellschaft ihr Gepräge geben. Doch was genau ist mit ihnen gemeint, welche Funktionen haben sie, und auf welche Art und Weise hängen sie zusammen? Einige Antwortmöglichkeiten auf diese Fragen möchte dieser Kurs vermitteln. Dabei werden sowohl rechtssoziologische und - philosophische Blinkwinkel eingenommen als auch kulturwissenschaftliche oder anthropologische.

    Zugleich dient die Auseinandersetzung mit diesen Fragen als Grundlage für eine Einführung in das spezifischere Problem, wie interkulturelle Konflikte in unserer Gesellschaft entstehen und wie das Recht, das selbst ein kulturelles Phänomen ist, sie zu lösen versucht. Der Kurs thematisiert in diesem Zusammenhang gesellschaftlich weithin beachtete Rechtskonflikte wie das Kruzifixurteil, den Kopftuchstreit oder die Ehrenmordprozesse.

    Der Kurs richtet sich an Studenten aller Fachrichtungen, die an der Betrachtung gesellschaftlicher Grundlagenfragen aus der beschriebenen Perspektive interessiert sind.


  • Crashkurs: Crashkurs–Auslandsemester
    Anschließend Stadtführung: "Auf den Internationalen Spuren durch Würzburg"
    Lic. Maria Luisa Mariscal Melgar LL.M.

    Das Leben und Studieren im Ausland kann sich zu einer richtigen Tortur wandeln, wenn man nicht genügend darauf vorbereiten ist. Viele Schwierigkeiten, wie z.B. Wohnungssuche und Sprachprobleme, die einem im Ausland keineswegs erspart bleiben, sind aber letztlich immer eine Gelegenheit, Durchsetzungsvermögen zu zeigen und zu lernen völlig neue Situationen zu bewältigen.

    Das Auslandsemester bedeutet nicht nur Stress und Anstrengung, es bringt vielmehr auch Spaß am Lösen von Problemen und am gemeinsamen Arbeiten und Studieren, wenn man die richtige Vorbereitung mitbringt.

    Im Crashkurs-Auslandsemester werden wir versuchen fremde Kulturen zu verstehen anstatt blind Verhaltensregeln auswendig zu lernen.

    Wir trainieren Flexibilität, Weltoffenheit und interkulturelle Kompetenz - Eigenschaften, die das Leben im Ausland erleichtern. So bleibt auch der Kulturschock später aus.

Vorträge/Workshops/Tagungen u.ä.:

  • Vortrag: Jüdisches Recht im israelischen Recht
    07.05.2009, 14-16 Uhr, Neue Universität, HS 127
    Prof. Dr. Izhak Englard
    (Kooperation mit Lehrstuhl Prof. Dr. Eva-Maria Kieninger)

    Der Vortrag behandelt die Problematik der Rezeption und Anwendung des traditionellen, religiösen Rechts im neugegründeten jüdischen Staat. Im Zentrum der Ausführungen stehen die zwei entgegengesetzten Ideologien, die eine Rezeption befürworten: einerseits die national-kulturelle Bewegung laizistischen Charakters, die das jüdische Recht als Produkt des "Volksgeists" im Sinne der Historischen Schule einführen wollte, und andererseits die orthodox-religiöse Einstellung, die den Staat auf eine religiöse Basis gestellt sehen möchte. Die rechtliche Wirklichkeit ist voller Widersprüche und wird heute auch von modernen Gedanken wie Multikulturalismus und Gruppenautonomie beeinflusst.

     

  • Vortrag: Multikulturalismus und Blutrache
    14.05.2009, 20-21 Uhr, Alte Universität, HS II
    Ilker Tepe

     

  • Vortrag: Respekt vor dem Menschen – Die Menschenrechtsfrage in der traditionellen chinesischen Kultur
    Mi, 20.05.2009, 20 Uhr, Alte Universität, Hörsaal II
    Lichun Tian

     

  • Vortrag: Interface of the Global Economic Recession, Vulnerablility and Social Protection in a developing Country: The Case of Ghana
    06.07.2009, 20-21 Uhr, Alte Universität, HS II
    William Ahadzie Ph.D.

     

  • Vortrag: Clash of Civilizations im Internationalen Privatrecht?
    16.07.2009, 14-16 Uhr, Neue Universität, HS 127
    Prof. Dr. Karl Kreuzer
    (Kooperation mit Lehrstuhl Prof. Dr. Eva-Maria Kieninger)

     

  • Vortrag: Die Rezeption des westlichen Rechts in Japan
    21.07.2009, 20-21 Uhr, Alte Universität, HS II
    Prof. Dr. Toshiyuki Ishikawa

     

  • Vortrag: Einführung in die japanische Rechtskultur
    23.7.2009, 16-18:30 Uhr, Neue Universität, HS 126, 24.7.2009, 16-20 Uhr, Neue Universität, HS 127
    Prof. Dr. Osamu Magata

     

  • Tagung: Krakauer Rechtsforum: Deutsches, polnisches und österreichisches Recht im Vergleich
    Do, 24.09.2009, 14–18 Uhr, Fr, 25.09.2009, 9–18 Uhr
    (Kooperation mit Lehrstuhl Prof. Dr. ChristophTeichmann)

    Das „Krakauer Rechtsforum“ ist eine Kooperation von Rechtswissenschaftlern der traditionsreichen Jagiellonen-Universität Krakau, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Würzburg. Das Kolloquium am 24./25. September 2009 wird mit Vorträgen deutscher, polnischer und österreichischer Rechtswissenschaftler Fragen aus dem Zivil- und Wirtschaftsrecht behandeln, die für alle drei Rechtsordnungen – auch mit Blick auf das Recht der Europäischen Gemeinschaft – von gemeinsamer Bedeutung sind.

    Polen hat sich nach der Transformation zur Marktwirtschaft viele gesetzliche Regeln aus Österreich oder Deutschland zum Vorbild genommen. Die Vorträge der polnischen Teilnehmer bieten einen Einblick, welche Erfahrungen die noch junge Marktwirtschaft dabei gesammelt hat. Die Vorträge werden in deutscher Sprache gehalten.

    Am Rande der Veranstaltung besteht auch ausgiebig Gelegenheit, mit den polnischen Gästen (Dozenten, Doktoranden und Studierende) direkt ins Gespräch zu kommen.

    Weitere Informationen zu Themen und Ablauf des Kolloquiums finden sich demnächst auf der Homepage des Lehrstuhls von Prof. Teichmann. Anmeldungen oder Rückfragen bitte per e-mail an folgende Adresse:
    l-gesellschaftsrecht@jura.uni-wuerzburg.de

E-Learning-Angebote:

  • Interkulturelle Kompetenz I
    Online-Kurs
    Dr. Jan-Christoph Marschelke

    Dieser Online-Kurs stellt die theoretischen und begrifflichen Grundlagen der interkulturellen Kompetenz vor. Sein Ziel ist, die Kursteilnehmer für die Konfliktanfälligkeit interkultureller Kommunikation zu sensibilisieren und ihnen zu erklären, warum diese Konflikte entstehen, wie man sie erkennt und verhindern oder beilegen kann.

    Zu diesem Zweck gibt der Kurs Antworten auf die Fragen, was „Kultur“ eigentlich ist und welche Eigenschaften man ihr zuschreiben kann. Er beleuchtet die Phänomene der Multikulturalität und der Interkulturalität ebenso wie die sozial- und identitätspsychologische Bedeutung von Kultur. Darüber hinaus werden die Grundmodelle menschlicher Kommunikation skizziert.

    terkulturellen Begegnung geschieht, sei diese durch Reise, Auslandssemester oder Migration verursacht. Welche Konflikte lauern, und wie verändern sich Selbst- und Fremdwahrnehmung? Veranschaulicht wird dies beispielhaft an der Analyse sogenannter „Critical Incidents“. Dies sind Kommunikationssituationen, die einerseits besonders häufig und andererseits besonders anfällig für Missverständnisse sind (z.B. die Begrüßung).

    In regelmäßigen Abständen können die Kursteilnehmer ihr Wissen anhand von Multiple-Choice-Tests überprüfen.

    Als Präsenzkurs werden diese Inhalte wieder im Wintersemester 2009/10 angeboten.


  • Interkulturelle Kompetenz II
    Online-Kurs
    Minyoung Choi (Südkorea), Nijat Heydarov & Joshgun Sirajzade (Aserbaidschan), Maria Luisa Mariscal-Melgar (Lateinamerika) & Rabia Ünlü (Türkei)

    In der Veranstaltung „Interkulturelle Kompetenz II“ (Vvz.-Nr. 0267002) werden die Erkenntnisse aus dem Kurs „Interkulturelle Kompetenz I“ anhand ausgewählter Staaten bzw. Regionen erweitert und vertieft. Die Teilnehmer erhalten Informationen zu kulturellen Besonderheiten, traditionellen Umgangsformen und üblichen Verhaltensweisen in Lateinamerika, Südkorea, Aserbaidschan und in der Türkei. Schwerpunkte vermitteln Hintergrund- und Detailwissen zu bestimmten gesellschaftlichen Themen, die für die genannten Staaten oder Regionen von besonderer Bedeutung sind.


  • The Civil Law Tradition
    Online-Kurs
    Christopher Jones

    Der Kurs "The Civil Law Tradition" stellt die wichtigsten Aspekte der kontinentaleuropäischen Rechtsordnungen nach dem Civil Law-Gedanken dar und stellt diese dem Common Law gegenüber. Dabei werden zunächst die Grundzüge der Rechtsvergleichung dargelegt (§2), um neben der Geschichte und Entwicklung der Civil Law Tradition (§3) die wichtigsten Rechtsstrukturen und -institute in diesen Ländern (§4) zu beleuchten und vom Common Law abzugrenzen. Auch ein Überblick über das Prozessrecht im Zivil- (§5) und Strafrecht (§6) wird dargestellt, bevor näher auf einzelne Bereiche des materiellen Rechts (§7) sowie auf Rechtsquellen und das Wirken der Justiz (§8) eingegangen wird.

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