Intern
Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Gruppe macht glücklich. Soziale Identität als Resilienzfaktor

Datum: 20.11.2025, 18:00 - 19:30 Uhr
Kategorie: Demokratie & soziale Gerechtigkeit, Kulturen & deren Begegnung, Zertifikat Interkulturelle Kompetenz, A, B, Vortrag, Studierende, Vortrag
Ort: Wittelsbacherplatz 1, 00.107
Veranstalter: GSiK
Vortragende: Prof. Dr. Rolf van Dick

Anhaltender Stress kann Krankheiten auslösen, die zu verminderter Zufriedenheit, Leistung und Fehlzeiten führen, was u.a. geringere Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen zur Folge hat. Für die Analyse von arbeitsbezogenem Stress dient häufig das Transaktionale Stressmodell von Lazarus. In der aktuellen Forschung aus Sicht des Social Identity Approach wird Lazarus’ Modell um die Komponente der sozialen Identität erweitert. Die beiden Bewertungsdimensionen (primary appraisal: „Ist die Situation belastend für mich?“; secondary appraisal: „Kann ich mit der Belastung umgehen?“) werden dann differenziert in Situationen, in denen die personale Identität aktiviert ist, und solche, in denen die soziale Identität salient ist. Ist Letzteres der Fall, verschiebt sich die Frage nach dem primary und secondary appraisal in Richtung auf eine kollektive Beantwortung, d.h. die Person fragt sich, ob die Situation für die Gruppe belastend ist und ob man sie als Gruppe bewältigen kann. Im Vortrag werden zunächst die Grundlagen des Social Identity Approach und die Implikationen für das Stressmodell vorgestellt. Anschließend werden eine Reihe von Feld- und Laborstudien sowie eine Meta-analyse dargestellt, die zeigen, dass soziale Identität in der Tat zu einem besseren Umgang mit Stress und mehr Gesundheit führen kann.

Prof. Dr. Rolf van Dick ist seit 2006 Professor für Sozialpsychologie an der Goethe Universität Frankfurt, wo er von 2011-2015 Dekan des Fachbereichs und von 2018-2020 Vizepräsident war. Er ist außerdem Direktor des Center of Leadership and Behavior in Organizations (CLBO) an der Goethe Universität. Er war Professor am Arbeitsforschungsinstitut (AFI) in Oslo und an der Aston Business School, Birmingham (UK). Rolf van Dick forscht vor allem zum Thema sozialer Identität in der Arbeit, insbesondere mit Blick auf Stress und Burnout, Diversität, effective Führung und Mergers & Acquisitions. Zu diesen Themen publizierte er mehrere Bücher und über 300 Kapitel und Aufsätze in Fachzeitschriften wie Academy of Management Journal, Journal of Organizational Behavior, Journal of Applied Psychology, Journal of Vocational Behavior, oder Journal of Personality and Social Psychology. Er war Gastprofessor in Tuscaloosa (USA), auf Rhodos (Griechenland), in Shanghai, Peking, Rovereto in Italien sowie in Kathmandu (Nepal) und war Herausgeber des British Journal of Management, European Journal of Work and Organizational Psychology, und des Journal of Personnel Psychology. Er veröffentlicht regelmäßig auch in Managementzeitschriften und hat einen Blog beim Harvard Business Manager und ist Fellow der International Association of Applied Psychology.

Anrechenbar für GSiK für die Zusatzqualifikation "Interkulturelle Kompetenz" in den Bereichen A und B.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der GSiK Identitäts-Themenwochen "unsICHtbar" statt. Weitere Termine:

26.11.2025 um 18:15 Uhr: Vortrag Imaginationen kollektiver Identität und Differenz von Prof. Dr. Heike Delitz

02.12.2025 um 18 Uhr: Vortrag Identität und Diversität. Zwei problematische Begriffe in Differenzierungsprozessen von Prof. Dr. Stefan Hirschauer

11.12.2025 von 17 bis 21 Uhr: Workshop Identität(en). Über Zugehörigkeit und Ausgrenzungserfahrungen in der postmigrantischen Gesellschaft von ufuq.de (Anmeldung erforderlich)

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