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Büro der Universitätsfrauenbeauftragten

Menstruation und Angebote der Universität

Zum Thema

Menstruation ist ein in unserer Gesellschaft oft tabuisiertes Thema, obwohl weltweit etwa die Hälfte der Bevölkerung menstruiert - an unserer Universität geschätzt mehr als 50% aller Studierenden.

Menstruationshygiene und Menstruationsarmut

Am 28. Mai ist Tag der Menstruationshygiene. Mit diesem 2014 ins Leben gerufenen Aktionstag soll zur Entstigmatisierung des Themas beigetragen und über Monatshygiene aufgeklärt werden.

Der Gebrauch von Menstruationshygieneprodukten ist einerseits ein den Alltag begleitender Vorgang andererseits auch eine nicht zu verachtende finanzielle Belastung. Menstruierende Personen können in manchen Fällen nicht an den Angeboten der Universität teilnehmen – sei es aus physischen, strukturellen oder finanziellen Gründen, weshalb sie lieber zuhause bleiben als an den Campus zu kommen, um nicht in unangenehme Situationen zu kommen, z.B. weil keine Menstruationshygieneartikel oder Rückzugsorte zur Verfügung stehen.

Die sogenannte Menstruationsarmut (d.h. Personen können sich Menstruationshygieneartikel nicht leisten) betrifft laut Utopia geschätzt etwa 100.000 Personen in Deutschland. Wir möchten in diesem Zusammenhang auf die Webseite des Arbeitskreises Gender des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie verweisen:  Menstruationsarmut - Institut für Politikwissenschaft und Soziologie. Wie auch diesem Beitrag entnommen werden kann, können studierende menstruierende Personen finanziell stark durch die Kosten der Hygieneartikel belastet sein.

Kostenfreiheit – Best Practice

Der Menstruationsarmut wird in verschiedenen Regionen der Erde unterschiedlich entgegengetreten. Zum Beispiel durch niedrigere oder sogar durch die komplette Aufhebung der Steuersätze für Menstruationshygieneartikel beispielsweise in Kanada, Kenia oder Malaysia. Schottland verabschiedete 2020 ein Gesetz, das besagt, Periodenprodukte in öffentlichen Einrichtungen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Diesen Ansatz verfolgen ebenfalls bereits einige deutsche Städte , z.B. Köln, und Universitäten (z.B. Phillips Universität Marburg, Uni Bonn, Uni Stuttgart).

Stadt Köln

In der Stadt Köln gab es ein einjähriges Pilotprojekt (Beschluss von 2022), welche kostenlose Menstruationsproduktspender in 4 Bürgerhäusern in der Stadt aufstellte. Der Zugang zu den Produkten sollte geschlechtsunabhängig sein, deshalb wurden die Spender in allen Toilettenanlagen oder, wenn es möglich war, in den Fluren vor den Toiletteneingängen angebracht. Ziel des Projektes war es, Erfahrungswerte zur Nutzung der Spender zu entwickeln, um im Anschluss daran ein Konzept zur Ausweitung der Spenderboxen zu entwickeln. Nach Ablauf der Zeit wurde das Pilotprojekt auf repräsentative Schulen, die die Diversität Kölns abbilden, ausgeweitet. 

Ruhr-Universität-Bochum

Auch die RUB ist mit gutem Beispiel voran gegangen: Seit Oktober 2022 gibt es kostenlose Menstruationsproduktspender an der RUB. In der RUB ging die Initiative für Menstruationsproduktspender von der Studierendenschaft aus. Im Arbeitskreis für kostenlose Menstruationsartikel (AKK) schrieben Studierende einen Brief mit verschiedenen Forderungen an das Rektorat, z.B. die Finanzierung durch die Universitätsverwaltung für das Aufstellen und Befüllen der Produktspender. Die Produktspender selbst wurden von dem RUB-Studierenden, Michael Schwarz, entwickelt, der in diesem Zuge das Start Up Pavoa gegründet hat, welches Binden- und Tamponspender entwickelte, die für das Pilotprojekt der RUB genutzt wurden.

JMU Würzburg

Auch an der JMU Würzburg gibt es einige Orte mit kostenfreien Menstruationshygieneartikeln:

  • Familientoilette im Gebäude der Unifrauenbeauftragten (Erdgeschoss Klara-Oppenheimer-Weg 38; Campus Hubland Nord) oder bei den Mitarbeitenden der Unifrauenbeauftragten: Binden und Tampons
  • Fakultätsgebäude der Katholisch-Theologischen Fakultät: Domerschulstraße 15/Bibrastraße 14; einzelne Toiletten: Auswahl an Binden/Tampons

In der Unibibliothek stehen im 1. OG  in einem Automat Tamponpackungen zum regulären Preis zur Verfügung.

Darüber hinaus gibt es Rückzugsmöglichkeiten und/oder Wärmekissen für Menstruationsschmerzen.

  • Familienzimmer im Gebäude der Unifrauenbeauftragten (Erdgeschoss Klara-Oppenheimer-Weg 38; Campus Hubland Nord)

Ansprechperson im Büro der Unifrauenbeauftragten:

Natalie Nikolaus, natalie.nikolaus@uni-wuerzburg.de, 0931 31 83568

 

Die Auflistung ist noch unvollständig und wird weiter ergänzt.

 

Quellen und Links

Universitäten

https://www.politikwissenschaft.uni-wuerzburg.de/index.php?id=265919

Kostenfreie Menstruationsprodukte: Projekt "PERIOD." - Projekte und Aktivitäten - Universität - Philipps-Universität Marburg

Kostenlose Menstruationsprodukte an der Universität Stuttgart – stuvus

Kostenlose Menstruationsprodukte — Stabstelle Chancengerechtigkeit und Diversität

RUB

Projekt: https://news.rub.de/vermischtes/2022-10-05-pilotprojekt-kostenlose-tampons-ausgewaehlten-wcs

Entwickler der Spenderboxen: https://news.rub.de/transfer/2022-10-05-gruendung-einfach-umsetzbar-schnell-montiert-und-kontaktlos

 

Allgemein

Menstrual Hygiene Day

periodensystem

Monatshygiene – Wikipedia

Köln

Pilotprojekt: https://www.fdp-koeln.de/politik/pilotprojekt-kostenlose-menstruationsprodukte/beschl%C3%BCsse-der-ratsgremien?utm

Erweiterung des Projektes: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/to0050.asp?__ktonr=387717