Medienkommunikation angewandt
Projektziel: Konzeption zeitgemäßer Lernumgebungen in WueCampus am Beispiel von Vorlesungen im Bachelor Medienkommunikation
Status: abgeschlossen
Vorhaben
In der digitalen Lehre besteht immer noch Aufholbedarf. Motivation, Zeitmanagement und die (Selbst-)Organisation des Lernprozesses sind auch im digitalen Kontext für Studierende eine Herausforderung. Trotz neuer Tools und Medien ist die lernförderliche Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien auch für die Lehrenden nur mit deutlichem Mehraufwand zu bewältigen.
Was es braucht, um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine attraktive digitale Lernumgebung. Einfache Zugänglichkeit, intuitiv erfassbare Strukturen, interaktive Inhalte und nicht zuletzt eine optisch ansprechende Darstellung sind hierfür maßgebliche Faktoren, die wir mit unserem Projekt umsetzen. Wir erarbeiten für einzelne Lehrveranstaltungen des Bachelorstudiengangs Medienkommunikation ein digitales Kursdesign, das die bestehenden Vorlesungen mediendidaktisch weiterentwickelt.
Dafür analysieren wir zuerst die Inhalte der Vorlesungen, um das Potenzial der Veranstaltungen für die digitale Lehre sichtbar zu machen. Wir gestalten vorhandene Foliensätze grafisch um und passen sie, wo lernförderlich, inhaltlich an. Für die WueCampus-Kurse entwickeln und nutzen wir geeignete interaktive Elemente (z.B. H5P), um das Lernen der Studierenden zu fördern. Darüber hinaus wollen wir testweise mit passenden Social-Media-Angeboten die Lerninhalte in den Alltag integrieren und auf diese Weise Interaktionen unter Studierenden anregen.
Hintergrund für die Projektarbeit sind Theorien und Konzepte der Mediendidaktik. Für die inhaltliche und gestalterische Aufbereitung sind dabei Erkenntnisse der ‚Cognitive Load Theory‘ (Sweller et al. 1998) und der ‚Cognitive Theory of Multimedia Learning‘ (Mayer 2001, Mayer/Moreno 2003) maßgeblich. Von Interesse sind in diesem Zusammenhang vorrangig mediendidaktische Fragestellungen wie beispielsweise die Lernförderlichkeit multimedialer Repräsentationen (Ainsworth 2014). Nicht zuletzt wird mit dem Projekt auch die Chancengerechtigkeit der Studierenden in den Blick genommen (Schmitt 2010).
Übergreifendes Ziel ist die Entwicklung eines Entwurfsmusters, das über die einzelnen Lehrveranstaltungen hinaus Antworten gibt, wie Lernumgebungen an Hochschulen zeitgemäß zu gestalten sind. Die adäquate Unterstützung der Studierenden in ihrem Lernprozess steht dabei im Mittelpunkt.
Ainsworth, S. (2014). The Multiple Representation Principle in Multimedia Learning. In Mayer, R. (Hrsg.), The Cambridge Handbook of Multimedia Learning (S. 464–486). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/CBO9781139547369.024
Mayer, R. E. (2001). Multimedia Learning. Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/CBO9780511811678
Mayer, R. E. & Moreno, R. (2003). Nine Ways to Reduce Cognitive Load in Multimedia Learning. Educational Psychologist, 38(1), S. 43–52. https://doi.org/10.1207/S15326985EP3801_6.
Schmitt, L. (2010). Bestellt und nicht abgeholt. Soziale Ungleichheit und Habitus-Struktur-Konflikte im Studium. Wiesbaden: VS Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92193-8
Sweller, J., van Merriënboer, J. J. G. & Paas, F. G. C. W. (1998). Cognitive architecture and instructional design. Educational Psychology Review ,10, S. 251–296. https://doi.org/10.1023/a:1022193728205