KI-gestützte Lehrvideos zur griechisch-römischen Antike
Projektziel: Im Rahmen von interdisziplinären Projektseminaren werden KI-Tools kritisch erprobt und gemeinsam digitale Ressourcen für die Lehre erarbeitet.
Status: bis 10/2025

Vorhaben
Das Projekt verfolgt eine doppelte Zielsetzung:
- Im Rahmen von Projektseminaren in den Fächern Geschichte, Griechisch und Latein sollen gängige KI-Tools wie ChatGPT hinsichtlich ihres Nutzens für das altertumswissenschaftliche Studium erprobt werden. Zunächst wird ermittelt, welche Informationen und Auskünfte ChatGPT zu ausgewählten antiken Themen liefert. Gemeinsam und durch Rückgriff auf einschlägige Forschungsliteratur werden diese Informationen und Auskünfte dann von Studierenden und Lehrpersonen diskutiert und kritisch geprüft.
- Im Anschluss werden die Ergebnisse durch die Erstellung von kurzen Lehrvideos und Clips gesichert und veröffentlicht, um sie so dauerhaft in der Lehre der beteiligten Fächer verankern zu können.
Damit adressiert das Projekt zwei Herausforderungen der (altertumswissenschaftlichen) Lehre: die zunehmende Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT ohne kritische Reflexion und die heterogenen Vorkenntnisse Studierender, die es Lehrpersonen erschweren allen Studierenden gleichermaßen gerecht zu werden.
In der ersten Phase des Projekts identifizieren die Studierenden eigenständig Themenfelder aus der antiken Geschichte und Literatur, die relevantes Hintergrundwissen für ihr Studienfach vermitteln. In Arbeitsgruppen werden Studierende verschiedener Fachrichtungen dabei wechselweise zu Expert*innen. Um von komplexen Fragestellungen zu Skripts für Kurzvideos zu gelangen, müssen sie ihren Blick für das Wesentliche schulen und kritisch mit KI-Inhalten umgehen. Dasselbe gilt für die Erstellung von Bildern und Videoclips mit ChatGPT und Luma Dream Machine: Die Ergebnisse müssen auf ihre sachliche Korrektheit und Passung zum Skript geprüft werden. Die Studierenden erwerben so eine bislang wenig vermittelte Medienkompetenz im Umgang mit der häufig unreflektiert eingesetzten KI.
Die Kurzvideos reagieren u.a. auf weggebrochene Tutorien und sollen eine strukturierte Lernunterstützung nach dem Prinzip des Scaffolding anbieten, indem sie relevantes Vorwissen niederschwellig vermitteln bzw. zur effektiven Wiederholung anbieten. Als Microlearning-Elemente sind die kurzen Videos auf die Medienpräferenzen der neuen Studierendengeneration abgestimmt, was den Einstieg in die Themengebiete erleichtern und auf den Anspruch der vertieften Erfassung komplexer Sachverhalte hinführen soll.
Das Projekt zeigt sich auch über die inhaltliche Ebene hinaus für andere Fächer anschlussfähig. So stehen auch Kolleg*innen anderer Disziplinen vor dem Problem, wie sie mit der Verwendung von KI-Tools wie ChatGPT durch ihre Studierenden umgehen sollen. Gerade diejenigen Videos, welche allgemein Probleme und Schwierigkeiten beim Umgang mit digitalen Ressourcen thematisieren und Tipps und Hinweise für einen Umgang mit diesen liefern, können so auch in Fächern genutzt werden, die sich mit anderen Inhalten beschäftigen.
Das Projekt bietet die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit verschiedenen (altertumswissenschaftlichen) Fächern. Themen der (globalen) Antike können so mit der Klassischen Archäologie, Altorientalistik, Ägyptologie, Vergleichenden Sprachwissenschaft sowie der "World Regions and Area Studies in Comparative Perspective" diskutiert und entstandene Videos fachübergreifend eingesetzt werden. Auch gemeinsame Studiengänge wie „Alte Welt“ und "Classics" bieten sich für den Einsatz des Materials an; ebenso werden die Theologie und Philosophie bei dem Projekt mit eingebunden und von den Ergebnissen profitieren.
Insbesondere ChatGPT und Luma Dream Machine