GEO-XR: XR für geographische Raumanalysen
Projektziel: XR-Inhalte erweitern.
Status: bis 10/2025

Vorhaben
Das Projekt verbessert die geographische Raumanalysen an der JMU durch den Einsatz von Extended Reality (XR). Traditionelle Anwendungen wie GIS und Karten stoßen bei der Darstellung komplexer raum-zeitlicher Muster an ihre Grenzen. XR-Technologien ermöglichen es Studierenden, geographische Prozesse immersiv zu erleben und dadurch besser zu verstehen.
Das konkrete Ziel ist die Entwicklung eines praxisnahen Leitfadens für die Lehre zur Visualisierung von Landschaftsmodellen. Dabei kommen reale Geländedaten und Sandkastenmodelle zum Einsatz, um innovative und barrierefreie XR-Lernformate zu schaffen.
Das Projekt nutzt XR, um geographische Prozesse in Raum und Zeit sichtbar zu machen – insbesondere solche, die zu langsam oder komplex für das menschliche Auge sind, etwa die Bildung von Flussterrassen oder das Trockenfallen von Sumpflandschaften. Durch Perspektivwechsel, die mithilfe verschiedener XR-Modi wie Fly Over, Tabletop oder World Scale realisiert werden, erleben Studierende Landschaftsentwicklungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und gewinnen ein vertieftes Verständnis für räumliche Muster und Prozesse.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf bidirektionalen Lernerfahrungen: Mittels Laserscan und Photogrammetrie können Landschaften während praktischer Lehreinheiten erfasst und anschließend im Seminarraum als digitale Modelle aufbereitet werden. Diese Modelle ermöglichen es, Feldeindrücke und Literaturarbeit zu verbinden und gemeinsam zu analysieren. Darüber hinaus schafft die Bereitstellung barrierearmer Formate einen inklusiveren und bereichernden Zugang zu Lehrangeboten wie Exkursionen, Feldpraktika und raumbezogenen Informationen.
Die Integration von XR-Technologie bietet innovative Möglichkeiten, komplexe räumliche und zeitliche Prozesse anschaulich zu vermitteln, was in der Geographie und vielen Nachbardisziplinen hohe Relevanz besitzt. So können geographische Entwicklungen etwa für Raumplanung und Landschaftsschutz nachvollzogen werden. Der Ansatz erleichtert zudem die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und landschaftliche Eigenheiten können z.B. auch für den Tourismus attraktiv präsentiert werden.
Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Spessartprojekt e.V. und der Burglandschaft e.V., die bereits umfassende Erfahrung mit der Erstellung und Verbreitung von VR-Modellen von Burganlagen haben. Aufbau weiterer Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen, insbesondere der THWS sowie der Universität Graz.
Implementierung von Zeitraffer-Modellen basierend auf eigenen Photogrammetrie- und Laserscanning-Monitorings. Diese Modelle, erstellt am Sandkastenmodell oder bei Exkursionen, sollen die langsamen geographischen Prozesse der Landschaftsentwicklung beschleunigt darstellen und über die Untersuchung in VR ein tieferes Verständnis für deren Dynamik vermitteln.