DigiTut — Digitales Tutorium zum Basismodul Deutschdidaktik
Projektziel: Aufbau und Entwicklung eines digitalen Tutorientools in WueCampus
Laufzeit: abgeschlossen

Vorhaben
Pro Semester werden die Lehrveranstaltungen im Basismodul Deutschdidaktik von ca. 500 Studierenden besucht. Ergänzend und weiterführend soll mit den Möglichkeiten von WueCampus ein komplexes Tutorientool entwickelt werden. Was bislang in CaseTrain zur Verfügung gestellt wurde, wird vollständig überarbeitet und mit den digitalen und interaktiven Möglichkeiten auf WueCampus zu einem eigenständigen Digitaltutorium fortentwickelt.
Das Digitaltutorium ist nach dem Bausteinprinzip organisiert. Jedem Baustein liegt ein zentraler Fachbeitrag der Teilfachdidaktiken (Sprach-, Literatur- und Mediendidaktik) zugrunde, der mit studierendenaktivierenden, verständnis- und anwendungsorientierten Selbsttests (bspw. Multiple-Choise-Fragen, halboffenen Fragen, Quiz) aufbereitet ist. Die Studierenden absolvieren zunächst in Eigenarbeit Aufgaben des digitalen Tutoriums, danach werden die Ergebnisse in schulformspezifischen Kleingruppen abgeglichen und aufgearbeitet. Hierbei werden sie flankierend durch Studierende höherer Semester bei Lernschwierigkeiten unterstützt.
Somit wird den seminardidaktischen Prinzipien des Trainings, der Vertiefung, der Konkretisierung und der Kommunikation (eine für das Lehramt unabdingbare Kompetenz) über den gesamten Lernprozess hinweg Rechnung getragen.
Das DigiTut wird in vier Phasen in die Lehre eingebunden:
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Vermittlung Basisvermittlung in der Übung
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Vertiefung durch digitales Tutorium in individuellen Vertiefungsphasen (WueCampus) und abgleichende Anschlusskommunikation in schulartspezifisch besetzen Peer-Groups (Wue-Campus + Zoom oder Präsenz)
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Unterstützung durch „Supervisions"-Tutor*innen
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Rückbindung in die Lehrveranstaltung (bspw. durch Aufgreifen von Lernproblemen oder Diskussion von Ergebnissen).
Das Herzstück bilden die peer-to-peer-Phasen, die den Bogen zwischen online-Lehre und Präsenz-Diskussion spannen und schulartspiezifisch bereits erworbenes Basiswissen konkretisieren und an die Praxis anbinden.
Didaktisch-methodische Zugänge ermöglichen neben individuellem vor allem kollaboratives und kommunikatives Lernen unter Nutzung leicht zugänglicher digitaler Lern- und Vertiefungstools in WueCampus.
Das Projekt erstreckt sich auf den gesamten Studienplan der Deutsch-Didaktik. Die Auswahl der Grundlagentexte wird durch Lehrveranstaltungen und Staatsexamenspropädeutik gesteuert. Auftretende Lernschwierigkeiten während der Durchführung des Digitaltutoriums werden in die Grundlagenlehrveranstaltung rückgespiegelt und dort aufgegriffen.
Darin liegt auch das Innovationsmoment des Projekts: Konsequente Studierendenorientierung zu allen Zeitpunkten des Didaktik-Studiums sowie die forcierte Weiterentwicklung der Lehre in Richtung Medienintegration (blended learning). Es kommen Methoden, Strategien und Konzepte zum Einsatz, um langfristig medial gestützte, in Einzel- und in Peer-Group-Phasen zu nutzende Tools in den Lehrbetrieb eines Massenfachs zu integrieren.
Die angestrebten Ziele des WueDive-Projekts sind auf der materiellen Ebene vollständig erreicht: Durch die Her- und Bereitstellung von digitalen Bausteinen für ein Tutorium zum Basismodul Deutschdidaktik ist ein digitales Nachfolgeformat für die vormaligen Präsenztutorien erstellt und in Betrieb genommen worden, das noch in der Projektphase auf Schwachstellen hin befragt werden konnte, an denen dann Nachbesserungen vorgenommen worden sind. Die Nutzungsfrequenz dieses digitalen Lehrformats allerdings entspricht deutlich nicht den Erwartungen und auch nicht den Anforderungen an Studierende. Gründe für diesen Befund können derzeit nicht erhoben werden.
Die digitalen Tutorienbausteine sind aktuell im dritten Semester online und in die Lehre innerhalb des Basismoduls integriert. Dies wird auch künftig so sein. Die Begleitung durch nunmehr nur noch eine tutorierende Person ist angesichts der Kohortengrößen als suboptimal anzusehen; fehlende Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Vorgaben zur Gestaltung von Verträgen für Hilfskräfte und TutorInnen verhindern hier eine Aufstockung der Begleitungen. Auch fachlicher Sicht ist die Nachhaltigkeit des Lehrangebots zu bejahen, da Materialien und Impulse bzw. Aufgaben fachlichen Standards entsprechen und zum vertiefenden Eigenstudium bereitstehen. Künftig werden einzelne Bausteine sukzessive aktualisiert werden müssen, um Veränderungen der Forschungslagen u.Ä. aufzufangen. Solche Weiterentwicklungen stellen aber die Nachhaltigkeit des Gesamtvorhabens in Frage.