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Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum

Griechisch Ägyptisch - Tonfiguren vom Nil

16.10.2013

Sonderausstellung in der Antikensammlung des Martin Wagner Museums in der Würzburger Residenz

Datum:16. Oktober 2013 bis 27. Juli 2014
Öffnungszeiten:

Dienstag bis Samstag     13.30 bis 17.00 Uhr

Sonntag 14-tägig            10.00 bis 13.30 Uhr
In 2013:
20.10., 03.11., 17.11., 01.12., 15.12.

 

Ort:Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg
Residenzplatz 2A
97070 Würzburg
Antikensammlung in der 3. Etage
Eintritt:Erwachsene         2,00 €
Kinder/Schüler     frei

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MULTI-KULTI IN ALEXANDRIA

Dank Alexander dem Grofien und seinem makedonischen Heer erlebten die Àgypter seit 331 v. Chr. nicht nur erneut die Folgen der Fremdherrschaft, sondern kamen mehr denn je mit den Sitten und Gebrauchen der Griechen in Berührung. Mit den Fremden kamen neue Gôtter und folglich auch neue. ungewohnt lebendige Bilder. Doch die Neuankômmlinge mussten sich genauso ihrer Umwelt anpassen, sollte das Zusammenleben langfristig gelingen. Welche Konsequenzen das hatte, demonstrieren die kleinen Statuetten aus Ton in der aktuellen Sonderausstellung in besonders anschaulicher Weise.

 

EX VOTO ODER DEKO?

Die Figuren, die vom Hellenismus bis in die Spâtantike datieren, stammen aus der Privatsammlung von Friedrich Gütte, der sie einst im Kunsthandel erwarb. Für die Ausgraber des 19. und frühen 20. Jahrhunderts besafien sie nur geringen Wert, suchten diese doch vor allem nach den Spuren der Pharaonen. Aus diesem Grund gibt es nur wenige Anhaltspunkte dafür, welchen Platz die Terrakotten im taglichen Leben der Menschen am Nil einnahmen. Wurden sie in ôffentlichen Heiligtümern feierlich dargebracht und mit einem Gelübde verbunden? Oder betete man sie still daheim in seinem Herrgottswinkel' an? Viele der kleinen Bildnisse sind eher neckischer Natur und kônnten in den eigenen vier Wanden zur Unterhaltung der Gaste gedient haben.

 

FEUCHT & FRÔHLICH

Unter den Terrakotten überwiegen Sujets, die auf die Festkultur im griechisch - rômischen Àgypten verweisen. Neben den obligatorischen Opfern an die Gôtter zàhlten dazu Tanz und Musik, Schauspiel und allerlei andere vergnügliche Darbietungen bis hin zu derben Spëfcen. Schenkt man den tônernen Bildern Glauben, muss der Wein bei diesen Feiern in Stromen geflossen sein, so dass aile Hemmungen und bisweilen auch manches Kleidungsstück abgelegt wurden.

 

SERIEN FÜR JEDERMANN

Aus dem Schlamm des Nils gewonnen waren die Statuetten aus gebranntem Ton fur aile Haushalte erschwinglich. Zudem erlaubte es ein unkompliziertes Verfahren, " die Objekte in Serie zu produzieren bzw. immer wieder neu abzuformen. Eine eigene Sektion zeigt, wie das funktionierte. welche Veranderungen sich dabei einschlichen L # und dass man sich das Ganze zudem in grellen Farben ausmalen muss.

 

KREATIVE KLEINKUNST

Die Vielfalt und Detailfreude der eigentümlichen Figuren führen die Forschung immer wieder zu neuen Entdeckungen sowie Ideen ihrer Deutung, wobei viele Ràtsel bis heute ungelost geblieben sind. Die Besucher der Ausstellung sind daher eingeladen, ihre eigenen Impressionen festzuhalten. Grofte Kunst' darf man sich von den kleinen Zeitzeugen nicht erwarten, dafür Kulturgeschichte pur!

 

 

 

 

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