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    Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum

    Antike Philosophie in Rom - Paradigmen einer interkulturellen Aneignung

    23.07.2015

    II. Workshop der AG „Philosophie in Rom“ (GANPH) vom 23.-24. Juli 2015 Institut für Philosophie, Residenzplatz 2, 97070 Würzburg, Raum 28

     

    Das Ziel dieser interdisziplinären Tagung ist es, die interkulturellen Transformationsprozesse der Rezeption der griechischen Philosophie in Rom exemplarisch auszuloten. Während die Forschung die römische Philosophie lange Zeit als angeblich unselbständige und rein rezeptive Seitenlinie der antiken Philosophie vernachlässigte, werden heute v.a. Cicero, Lukrez, Seneca und Marc Aurel als ernstzunehmende Vertreter hellenistischer Lehren angesehen. Im Gegensatz zu einem häufig zu beo- bachtenden bloß doxographischen Interesse möchte diese Tagung auch den übergeordneten kultur- und bildungsgeschichtlichen Zusammenhang berücksichtigen. Schließlich verdrängte die neu aufkommende Philosophie in ihrer spezifisch römischen Konzeption als praktische Lebenslehre keineswegs die traditionellen Formen römischer Weltorientierung (etwa die historischen exempla und allgemein die mos maiorum). Diese dienten vielmehr als Gradmesser für Nutzen und Berechtigung, sich mit Philosophie zu beschäftigen. Gerade dieses facettenreiche Philosophieren zwischen den Polen von Innovation und Tradition zeigt, dass das griechisches Denken nicht nur einfach übernommen und doktrinal weiter ausdifferenziert wurde. Stattdessen adaptierten die Römer es in einer komplexen interkulturellen Form der Aneignung für die spezifischen Interessenlagen, was seinerseits Formen und Inhalte des Philosophierens in toto nachhaltig verwandelte.

    Exemplarisch sollen in dieser Tagung die Felder Politik, Religion, Literatur und rhetorische Bildung untersucht werden, in denen eine solche transformative Aneignung tiefgreifende Entwicklungsprozesse in der römischen Gesellschaft auslöste. Ebenso lässt sich dieser Prozess als Paradigma interkultureller Transformation begreifen, was im Blick auf die mögliche Gegenwärtigkeit der untersuchten Phänomene diskutiert werden kann. Auf diese Weise soll auch die mögliche historische Tiefendimension derartiger Forschung stärker konturiert werden und zwar hinsichtlich potenzieller analytischer Kategorien und (inter-)kultureller Wahrnehmungsmuster.

    Das Programm finden Sie im Anhang, speziell hinweisen wollen wir Sie auf den öffentlichen Abendvortrag von Prof. Michael Erler am 23. Juli.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Prof. Dr. Jörn Müller
    Professur für antike und mittelalterliche Philosophie
    Julius-Maximilians-Universität
    Institut für Philosophie
    Residenz - Südflügel
    97070 Würzburg

     

    Kontakt: bruno.langmeier@uni-wuerzburg.de

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