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Erotische Saitenklänge: Die „Tänzerinnenlaute“ aus dem Grab eines Musikers

Eine Tänzerinnenlaute aus Theben

Beschreibung:

Das als Tänzerinnenlaute bezeichnete Saiteninstrument stammt aus dem Grab eines älteren Mannes, der zur Regierungszeit des Pharao Thutmosis III (15. Jh. v. Chr.) lebte. Zusätzlich zur Laute befand sich im besagten Grab 1389 der östlichen Nekropole der Arbeitersiedlung Deir el-Medine in Theben noch eine Leier. Ein Schildkrötenpanzer, der mit einer an sechs Stellen durchbohrten Tierhaut bespannt und mit einem hölzernen Griff versehen wurde, diente der Tänzerinnenlaute als Resonanzkörper.

Von Wandmalereien, beispielsweise aus dem berühmten Grab des Beamten Nacht in Theben-West, weiß man, dass solche Spießlauten ursprünglich nur zwei Saiten besaßen, im Gegensatz zur dreiseitigen “Harmosis-Laute“. Instrumente dieser Art wurden meist von Frauen gespielt, daher auch die Namensgebung. Diese Tatsache macht den Fundkontext im Grab eines Mannes umso ungewöhnlicher. Da sich aus Äg

ypten nur wenige originale Musikinstrumente erhalten haben, ist dieses Objekt von entscheidender Bedeutung. An ihm lässt sich die Bauweise, vor allem Details zur Saitenbefestigung und Stimmtechnik nachvollziehen. Der Blick auf die zeitgleichen Abbildungen des Instruments hilft dabei, die Spieltechniken zu verstehen, die dann direkt am Instrument erprobt werden können. Zwar mutet die Verwendung des Schildkrötenpanzers im Vergleich mit modernen Saiteninstrumenten exotisch an. Als Resonanzkörper wurde dieser jedoch noch in der klassischen Antike verwendet. Der Nachbau des Instruments erweitert das Repertoire der direkt spielbaren Instrumente im Museum und bietet den Besucher*innen etliche Vergleichsmöglichkeiten im Spiel und der Handhabe der Instrumente.

Hersteller: Gitarrenbau, Lüneburg

Kosten: 700 Euro

Aufbewahrungsort des Originals: Ägyptisches Museum, Cairo