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Ein altägyptisches Grabrelief

Ein altägyptisches Grabrelief mit einem Dirigenten

Herkunft des Originals

Mastaba-Grab des Ptahhotep, Sakkara, Ägypten
Maße: Höhe 43 cm, Breite 79 cm
 

Beschreibung:

Eine Besonderheit in Ägypten zur Zeit des Alten Reiches im 3. Jahrtausend v. Chr. sind Darstellungen von Personen inmitten von Musikern, die offensichtlich eine Form der Cheironomie ausüben. Gemeint sind festgelegte Handbewegungen, mit denen der melodische Verlauf, der Rhythmus und das Tempo eines Musikstücks angezeigt werden. Entfernt vergleichbar ist die Cheironomie mit dem modernen Dirigat.

Das Relief mit einer Festdarstellung und vier Musikern zeigt einen ebensolchen „Dirigenten“. Die Bedeutung seiner Gestik umkreisen zahlreiche Theorien und Hypothesen, die bis heute noch nicht endgültig als gesichert gelten. Das Relief stammt aus dem Mastaba-Grab des Ptahhotep I., der unter Pharao Djedkare (ca. 24. Jh. v. Chr.) das Amt des Wesirs und damit des obersten Beamten im altägyptischen Reich innehatte. Derselbe Ptahhotep war wahrscheinlich auch der Protagonist der berühmten „Lehre des Ptahhotep“, eine altägyptische Weisheitslehre, in der 37 Maximen zur Führung eines guten Lebens behandelt werden.

Die als „Dirigent“ gedeutete Person sitzt zwischen einem Flötenspieler und einem Harfenisten. Ob er mit seinen Gesten tatsächlich Tonhöhen und Intervalle angibt, wie es in der Fachliteratur gemutmaßt wird, bleibt unsicher. Zweifel an dieser Interpretation lassen andere Darstellungen aufkommen, in denen mehrere solcher „Dirigenten“ zwischen den Musikern auftreten. Nach einer anderen Hypothese handelt es sich gar nicht um eine tatsächlich in der Musikergruppe anwesende Person, sondern um eine Art ikonographischen „Code“, mit dem im Bild die Tonart des in der Szene gespielten Liedes festgehalten wird.

Das Relief bietet den Besucher*innen entsprechend viele und spannende Möglichkeiten der Interpretation.
 

Hersteller: Gipsformerei, Berlin

Kosten: 450 Euro