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Community Meldung

Neue Direktorin des Frauenhufer Instituts

06.08.2025
Prof. Dr. Miriam Unterlass (Bild: Martin Brandstätter)

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, befragen Michaela Thiel und ihr Team vom zentralen Alumni-Netzwerk „Uni Wü Community“ regelmäßig ausgewählte Ehemalige.

Heute im Interview: Professorin Miriam Unterlass. Sie studierte Chemie, Verfahrenstechnik und Materialwissenschaften in Würzburg, Southampton, und Lyon. Sie hat einen Postdoc in Paris absolviert, habilitierte sich im Fach Materialchemie, ist Mitglied der Jungen Akademie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen und leitet seit dem 1. Oktober 2024 das Fraunhofer Institut für Silicatforschung sowie den Lehrstuhl Lehrstuhls Chemische Technologie der Materialsynthese an der Universität Würzburg.

Erste Frage, liebe Frau Professorin Unterlass – wie schaffen Sie es, alle Ihre Aktivitäten unter einen Hut zu bringen?
Tatsächlich ist das eine Frage, die ich oft höre. Der Schlüssel liegt für mich in einer guten Struktur, klaren Prioritäten – und vor allem einem großartigen Team. Ich arbeite sehr gerne und empfinde meine Aufgaben nicht als Last, sondern als Bereicherung. Gleichzeitig ist es mir wichtig, Inseln für Erholung und Reflexion zu schaffen. Das gelingt natürlich nicht immer perfekt, aber ich bemühe mich, bewusst mit Zeit und Energie umzugehen.

Was ist Ihre Bilanz Ihrer ersten Monate in Würzburg (beruflich und auch auf die Stadt bezogen)?
Beruflich waren die ersten Monate unglaublich intensiv, aber auch sehr inspirierend. Es ist ein Privileg, die inhaltliche Ausrichtung des Fraunhofer ISC mitgestalten zu dürfen und dabei auf so viel Kompetenz im Haus und in der Region zurückgreifen zu können. Würzburg selbst erlebe ich als sehr charmante, gut vernetzte Stadt mit hoher Lebensqualität kennengelernt – und als Ort mit viel Potenzial für Innovation. Ich lebe und arbeite ausgesprochen gerne hier!

Was fasziniert Sie besonders an der Arbeit des Fraunhofer Instituts?
Die Nähe zur Anwendung. Ich finde es enorm spannend, wissenschaftliche Erkenntnisse in konkrete Technologien und Produkte zu überführen, die dann tatsächlich in der Industrie oder im Alltag Wirkung entfalten. Das Fraunhofer ISC hat hier eine lange Tradition und gleichzeitig viele Möglichkeiten, neue Wege zu gehen – zum Beispiel im Bereich nachhaltiger Hochleistungsmaterialien.

Sie sind gleichzeitig Inhaberin des Lehrstuhls Chemische Technologie der Materialsynthese – wie würden Sie einem Laien dieses Fach beschreiben?
Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie man neue Materialien mit bestimmten Funktionen entwickelt – und wie man sie möglichst effizient, umweltschonend und skalierbar herstellt. Das reicht von leichten, hitzebeständigen Kunststoffen bis hin zu Materialien für Energiespeicherung oder Medizintechnik. Unsere Forschung verbindet also Chemie, Ingenieurwissenschaften und gesellschaftliche Herausforderungen.

Und wo sehen Sie die zukünftig größten Entwicklungspotentiale Ihres Fachs?
Ganz klar in der nachhaltigen Transformation: Materialien spielen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende, in der Kreislaufwirtschaft und bei der Reduktion von CO₂-Emissionen. Hier braucht es neue Synthesewege, alternative Rohstoffe und durchdachte Materialsysteme. Die Herausforderung – und zugleich das spannende Zukunftspotenzial – liegt darin, Hochleistung und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.

Wir sagen Dankeschön für das nette Gespräch!!

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