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Ein Leben im Dienst Deutschlands - Claude Ellner berichtet aus der Welt der Diplomatie

27.10.2025

Mit diesem spannenden Bericht starten wir unsere Reihe mit Alumnis im diplomatischen Dienst, aus der Gegenwart oder der Vergangenheit.

Claude Ellner (Bild:Privat)

Ein Leben zwischen Krisenregionen, internationalen Verhandlungen und interkulturellem Austausch – so lässt sich die beeindruckende Laufbahn von Claude Ellner, einem unserer Alumni, zusammenfassen. Nach vier Jahren in der Industrie entschied er sich bewusst für den Eintritt in den Auswärtigen Dienst, weil ihm der Austausch zwischen Verwaltung und Wirtschaft am Herzen lag. „Mir war wichtig, Vorurteile abzubauen, Vertrauen aufzubauen und meinem Land etwas von dem zurückzugeben, was es mir ermöglicht hatte“, beschreibt er seine Motivation für diesen Schritt.

Im Laufe seiner Karriere diente Claude Ellner auf Auslandsposten in Kolumbien, Griechenland und Kroatien, war zwei Jahre im Bundesministerium für Wirtschaft tätig und drei Jahre beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Als Missionschef vertrat er Deutschland im Irak, in Guatemala, auf Kuba und in Paraguay – und prägte in diesen Jahren zahlreiche internationale Begegnungen und politische Prozesse mit.

Besonders prägend waren für ihn die Einsätze in Krisenregionen. „Krisenposten hinterlassen naturgemäß die tiefsten Eindrücke“, erinnert er sich. „Geschichte hautnah mitzuerleben und an entscheidenden Ereignissen direkt mitzuwirken, mildert im Rückblick die Konfrontation mit den Schrecken von Kriegen und Bürgerkriegen.“ Zu diesen Erfahrungen zählen seine Teilnahme an einer KSZE-Vermittlungsmission im Konflikt um Berg-Karabach, seine Tätigkeit als Leiter der deutschen humanitären Hilfe im Jugoslawien-Konflikt sowie seine Zeit als Missionschef in Bagdad während des zweiten Golfkriegs (1999–2004).

Trotz der Herausforderungen blickt Claude Ellner dankbar auf seine Jahre im Auswärtigen Dienst zurück. Das Auswärtige Amt habe ihm jederzeit Sicherheit und Rückendeckung vermittelt – bis hin zum Minister –, was für eine erfolgreiche Aufgabenerfüllung unter schwierigen Bedingungen unabdingbar gewesen sei. Den ständigen Wechsel von Dienstorten und Aufgaben habe er als besondere Herausforderung, aber auch als persönliche Bereicherung empfunden. „Man sollte die Gestaltungsräume, die sich im Auswärtigen Dienst bieten, aktiv nutzen und bereit sein, sich auch sehr belastenden Aufgaben zu stellen“, betont er.

Mit seiner beeindruckenden Laufbahn steht Claude Ellner beispielhaft für Verantwortungsbewusstsein, Mut und Gestaltungswillen – Werte, die auch unsere Alumni-Community auszeichnen. Sein Weg zeigt, wie vielseitig und sinnstiftend eine Karriere im öffentlichen Dienst sein kann – und wie wichtig es ist, Brücken zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft zu bauen.

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