30 Jahre ZONTA-Wissenschaftspreis
03.11.2025Auszeichnung geht an Juniorprofessorin Alicia von Schenk.
16.11.2025
Ihre Forschungen zum Themengebiet Mensch-Maschine-Interaktion sind herausragend. Darum hat die Mikroökonomin Prof. Dr. Alicia von Schenk den diesjährigen Wissenschaftspreis des ZONTA Clubs Würzburg erhalten.
Um Nachwuchswissenschaftlerinnen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg zu würdigen, die durch besondere Forschungsleistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und sich zudem gesellschaftlich engagieren, vergibt der ZONTA Club Würzburg seit 1995 jedes Jahr seinen mit 2.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis.
Der Club ist ein Zusammenschluss von Frauen, die selbstständig oder in leitenden Positionen tätig sind und sich für die Verbesserung der Stellung von Frauen in rechtlicher, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Sicht einsetzen.
Alicia von Schenk bekam die Auszeichnung am 12. November 2025 im Rahmen eines Festakts im Audimax der JMU verliehen. Vizepräsidentin Anja Schlömerkemper bezeichnete sie in ihrem Grußwort als „eine Wissenschaftlerin, die Exzellenz mit gesellschaftlicher Relevanz verbindet. Ihre Forschung an der Schnittstelle von Verhalten, Organisation und Digitalisierung zeigt, wie Wissenschaft Orientierung geben und Zukunft gestalten kann.“ Für Anja Schlömerkemper ist der ZONTA-Wissenschaftspreis mehr als eine Ehrung: „Er ist ein Signal für Gleichstellung, Bildung und Teilhabe. Der dreißigste ZONTA-Preis, das heißt dreißig Mal Ja zu Talent an der JMU, dreißig Mal eine Bühne für Wissenschaft und dreißig Mal Rückenwind für Karrieren von Frauen.“
Die Festrede zum Thema „Ganz oben wird die Führung am leichtesten und wie man als Frau dorthin kommt“ hielt Professorin Christine Waller, Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg. Sie hatte im Jahr 2003 den ZONTA-Wissenschaftspreis erhalten.
Die Laudatio auf die diesjährige Preisträgerin hielt Professor Martin Kukuk, Inhaber des JMU-Lehrstuhls für Ökonometrie. Ihm zufolge ist die Karriere Dreißigjährigen außergewöhnlich und zugleich konsequent. Er bezeichnet sie als eine Brückenbauerin zwischen Disziplinen, die eine starke Stimme in der Wissenschaft sei, kreativ, engagiert und mutig.
Werdegang der Preisträgerin
Alicia von Schenk studierte Mathematik in Heidelberg und Frankfurt, ergänzte dies um einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und einen Master in Quantitative Economics. Ihre Promotion in Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität Frankfurt führte sie anschließend ans Max-Planck-Institut nach Berlin. Bereits 2022 – mit nur 26 Jahren – wurde sie als eine der jüngsten Juniorprofessorinnen Deutschlands an die Universität Würzburg berufen.
Im Zentrum ihrer Forschung steht der Mensch – genauer: das menschliche Entscheidungsverhalten im digitalen Zeitalter. Alicia von Schenk verbindet Verhaltens- und Organisationsökonomie mit Fragen der künstlichen Intelligenz, der Desinformation und der Verantwortung in digitalen Räumen. Sie entwickelt innovative Experimente, arbeitet eng mit Informatik und Psychologie zusammen und ist international hervorragend vernetzt.
Ihre wissenschaftliche Exzellenz zeigt sich nicht nur in ihren Publikationen, sondern auch darin, dass sie schon einen Ruf auf einen Lehrstuhl hatte, den die Universität Würzburg abwehren konnte, sowie in der erfolgreichen Einwerbung des DFG-Drittmittelprojektes „Strategische Interaktion bei der Entscheidungsfindung in Organisationen: Ein Experiment über Informations-Spillover und generative KI-Beratung“.
Eine neue Generation von Wissenschaftlerinnen
Auch gesellschaftlich übernimmt Alicia von Schenk Verantwortung: In einem Projekt mit dem Bayerischen Innenministerium arbeitet sie an einer Plattform zur Aufklärung über Desinformation – wissenschaftlich fundiert und praxisnah. Ihre Expertise ist gefragt: in Medien, Fachgremien und öffentlichen Debatten.
Als Lehrende begeistert sie mit Klarheit, Engagement und Relevanz. Studierende schätzen nicht nur ihr Fachwissen, sondern auch ihre Offenheit, ihre Ansprechbarkeit und ihr Gespür für aktuelle Themen. Alicia von Schenk steht für eine neue Generation von Wissenschaftlerinnen: interdisziplinär denkend, gesellschaftlich engagiert und voller Innovationskraft.
30 Jahre Zonta Wissenschaftspreis
Den ZONTA Club Würzburg gibt es seit 40 Jahren. „Neben unserem sozial-karitativen Einsatz ist uns vor allem auch die Förderung und Unterstützung der Chancengleichheit bei Berufs- und Karrierewegen von Frauen sehr wichtig. Deshalb vergeben wir seit 1995 jährlich den ZONTA -Wissenschaftspreis an eine hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerin der Universität Würzburg, die überdurchschnittliche Leistung in Forschung und Lehre erbringt, und deren Arbeit hohe gesellschaftliche Relevanz und wissenschaftliche Originalität aufweist“, so ZONTA-Präsidentin Brigitte Stemmler
