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Zentrum für Geschichte der Psychologie

Eine neue Ausstellung in Zeiten von Corona?

10.12.2021

Steigende Infektionszahlen, besorgniserregende Entwicklungen, eine nicht enden wollende Baumaßnahme in den eigenen Museumsräumen und dann auch noch ein 125-jähriges Jubiläum der Gründung des Instituts für Psychologie … ganz schön viele Herausforderungen, denen sich das Adolf-Würth-Zentrum im zweiten Pandemie-Jahr stellen musste.

Ein Blick in den virtuellen Ausstellungsraum

Abenteuer Zukunft

Es war ein großes Abenteuer, die Ausstellung „Facetten aus der Geschichte des Institutes für Psychologie“ anlässlich seines 125jährigen Jubiläums mal auf ganz andere Art und Weise zu konzipieren: Wie stellt man aus mit Blick auf eine ungewisse Zukunft? Wie empfängt man die Besucher online und wie fesselt man sie so für das Thema? Die Antwort: auf dem Spielfeld der multimedialen endlosen Möglichkeiten.

Hürden und Herausforderungen

Zunächst musste ein geeignetes Format gefunden werden. Nicht schon wieder etwas, was man in den letzten anderthalb Jahren schon zigmal gesehen hatte, als man pandemiebedingt Online-Alternativen ausschöpft. Die Entscheidung fiel auf einen virtuellen Ausstellungsraum, modern, lichtdurchflutet, detailverliebt, mit einem hellen Innenhof und musikalischer Untermalung. Plötzlich vervielfachte sich die Ausstellungsfläche, die das Zentrum sonst zur Verfügung hat – und nicht nur die Ausstellungsfläche, sondern auch die Möglichkeiten.

Hier wird der Besucher zu einem multimedialen Entdecker: Hinter jedem Bild zeigt sich nicht nur ein Infotext, oft ist es auch mit anderen Medien vernetzt, die die Online-Ausstellung zu einem 3D-Erlebnis machen oder zu anderen interessanten Projekten locken.

Wem das zu spielerisch und abenteuerlich ist, der kann sich auf eine automatische Tour durch die große, 125-jährige Geschichte des psychologischen Instituts mitnehmen lassen, um eine Zeitreise über die Entwicklung des Institutes von seinen Vorläufern, über die weltberühmte Würzburger Schule der Denkpsychologie unter Külpe und Marbe, den Zusammenbruch 1945 und die Wiederaufbau- und Ausbaujahre bis hin zur aktuellen Forschung zu erleben.

Neue Impulse

So schlimm Covid-19 für eine kulturelle Einrichtung wie dem Zentrum für Geschichte der Psychologie, das von Besucher/innen und dem spannenden Vermitteln von Wissenschaftsgeschichte lebt, auch ist, so hat die Pandemie aber dennoch auch neue Impulse mit sich gebracht und dazu angeregt, sich mit den neuesten Technologien auseinanderzusetzen und die Digitalisierung voranzutreiben. Ansprechende, virtuelle Umgebungen schaffen, in denen man leicht vergessen kann, dass man eigentlich „nur“ vor dem Laptop sitzt – das neue Motto einer modernen, zukunftsorientierten Kultureinrichtung, die solche Möglichkeiten als eine große Chance für Museen oder universitäre Sammlungen begreift.

Top oder Flop?

Eindeutig top: Betrachtet man die jüngsten pandemischen Entwicklungen, war es die richtige Entscheidung, tiefer in die virtuelle Welt einzutauchen und auszuloten, was möglich ist. Auch nach der Pandemie wird sich dieser Ansatz zügig weiterentwickeln, ist sich Prof. Dr. Stock, Leiter des AWZ, sicher: Künftige technische Innovationen sind vielversprechend, bringen einem Museum oder einer Sammlung Aufmerksamkeit, sind für ausländische Besucher ohne Reisewege zugänglich und damit – Stichwort: Klimawandel – ressourcenschonend – oder lassen sich als wunderbare Parallele zu realen Ausstellungsräumen begreifen.

Neugierig geworden – hier alles Wichtige auf einen Blick

Kochen Sie sich ruhig noch eine gute Tasse Tee, dann können Sie die Anfahrt bequem vom eigenen Sessel aus dem Wohnzimmer in Angriff nehmen. Die Öffnungszeiten sind vierundzwanzig Stunden an sieben Tagen in der Woche – egal ob Sie sich in Würzburg oder Ohio, auf den Malediven oder auf Island befinden. Im virtuellen Ausstellungsraum des AWZ werden Ihnen keine Corona-Maßnahmen begegnen, ein Besuch ist also sicher nicht ansteckend, höchstens ansteckend an Begeisterung. Neugierig? Dann folgen Sie diesem Link:

Facetten aus der Geschichte des Instituts für Psychologie

von Anna-Lena Amend

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