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Magisches Sportangebot
An der Uni Würzburg können Studierende Quidditch spielen

Tennis, Yoga, Zumba … Quid­ditch. Ja, ihr habt richtig gelesen. Seit dem Sommersemester 2019 wird im Rahmen des Hochschulsports auch die aus Harry Potter bekannte Zaubersportart Quidditch angeboten – in der Muggelversion, also für normale Menschen, versteht sich. Das heißt, der flotte Nimbus 2000 wird gegen ein PVC-Rohr eingetauscht und statt magischer Bälle mit Eigenleben sausen Volley- und Dodgebälle über das Spielfeld.


Klingt verrückt und ist sicherlich nur was für Hardcorefans des Zauberlehrlings? Ganz im Gegenteil: Als eine der am schnellsten wachsenden Sportarten weltweit etabliert sich das Spiel als ernstzunehmende Mannschaftssportart. Im Sommer dieses Jahres fand in Bamberg sogar die Quidditch-Europameisterschaft statt. Auch zum Quidditch-Training an der Uni kommen nicht nur eingefleischte Harry-Potter-Fans.


„Zu Semesterbeginn kamen etwa 30 Studierende zum Training – sicherlich auch einige wegen der Bücher und Filme“, sagt Tobias Orth, Quidditch-Übungsleiter des Würzburger Hochschulsports. Mittlerweile treffen sich etwa 15 Spielerinnen und Spieler einmal pro Woche auf dem Sportgelände am Hubland, um die Vollkontakt-Sportart zu betreiben.


„Vereinfacht kann man das Spiel als eine Mischung aus Handball, Völkerball und Rugby beschreiben“, sagt Tobias. „Dadurch ist es enorm vielseitig und macht total viel Spaß.“ Gerade Anfänger bringt die Sportart deshalb aber nicht nur ins Schwitzen, sondern sorgt auch für rauchende Köpfe. „Nach einigen Trainings hat man aber die Regeln inne und spricht dann bereits über die beste Strategie“, berichtet Tobias von seinen Erfahrungen. Denn beim Quid­ditch zählt neben Ausdauer, Wurf- und Fang-Technik vor allem die Strategie.


Er selbst ist ein „Quidditch-Oldie“. Schon länger spielt er bei den Broom Breakers in Feuerbach, einer der ersten Quidditch-Mannschaften in Deutschland. „Als dann andere Studierende auf mich mit der Idee zukamen, ein Quidditch-Team an der Uni aufzubauen, war ich sofort dabei“, sagt Tobias. „Glücklicherweise hat Dr. Andreas Petko dafür noch einen Platz im recht dichten Sportprogramm der Uni gefunden.“ Für das Wintersemester hofft Tobias ebenfalls auf ein bisschen Glück. Eine Fortsetzung des Quidditch-Angebots sei zwar schon beschlossen, allerdings ist man noch auf der Suche nach einem Platz für die dunkle Jahreszeit. „An der Uni gibt es nur einen Flutlichtplatz. Wir müssen noch klären, ob wir darauf spielen dürfen“, sagt Tobias.

Text: Sarah Klemm; Foto: Thomas Obermeier

Quidditch im Überblick

Ein Team besteht aus sieben Spielern. Das Ziel der drei Jäger (Chaser) besteht darin, den Quaffle durch einen der drei gegnerischen Ringe zu werfen. Diese werden von einem Hüter (Keeper) bewacht. Die zwei Treiber (Beater) werfen die Gegner mit sogenannten Bludgern ab, um diese kurzzeitig aus dem Spiel zu nehmen. Aufgabe des Suchers (Seeker) ist es, den ab der 17. Minute ins Spiel gebrachten goldenen Schnatz zu fangen. Dieser ist ein in einen Strumpf gewickelter und an einem Spieler befestigter Tennisball.


Am wöchentlichen Quidditch-Training der Uni können alle Studierenden und Beschäftigten der Uni mit gültigem Sportausweis teilnehmen. Weitere Infos und Termine gibt es H I E R