Intern
Zentrum für Geschichte der Psychologie

Stiftung zu Gunsten des Adolf-Würth-Zentrums für Geschichte der Psychologie

24.11.2010

Die „Werner und Rosemarie Traxel-Stiftung“ im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wird künftig aus den Erträgen eines Stiftungsvermögens von 100.000 Euro das Adolf-Würth-Zentrum für Geschichte der Psychologie bei seinen Aufgaben in Wissenschaft und Forschung unterstützen.

Rosemarie und Werner Traxel

Im Gedenken an ihren am 1. September 2009 verstorbenen Ehemann, Professor Dr. Werner Traxel, errichtete Rosemarie Traxel kürzlich die - im gemeinsamen Testament vereinbarte - „Werner und Rosemarie Traxel-Stiftung“. Professor Traxel gründete im Jahr 1981 das Institut für Geschichte der Neueren Psychologie an der Universität Passau. Mit dieser Einrichtung verband Traxel das Ziel „…eine ‚aktive‘ Geschichtsforschung zu ermutigen und zu propagieren, die sich historischen Themen nicht nur ‚nostalgisch‘ betrachtend widmet, sondern die es auch wagt, sich in die gegenwärtige Forschung einzumischen […] indem sie, allgemein gesprochen, Informationen aufbereitet, aus denen Empirie und Theorie von heute Nutzen ziehen können.“ (Traxel, W. 1995, S.9).
Gemeinsam mit seiner Frau und seinen Mitarbeitern begann Werner Traxel eine umfangreiche Sammeltätigkeit an mehreren psychologischen Instituten. Durch Überlassungen von Apparaten, Dokumenten und Literatur aus vielen Instituten im In- und Ausland, durch Zukäufe, Schenkungen oder Dauerleihgaben von Privatpersonen konnte eine psychologiehistorische Sammlung aufgebaut und stetig erweitert werden, die ihresgleichen sucht. Mehrere tausend Instrumente spiegeln die Entwicklung der Wissenschaft Psychologie von ihren Anfängen etwa in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bis in die neuere Zeit wider. Zahlreiche Dokumente, Nachlässe, historische Literatur, psychometrische Tests sowie Film-, Bild- und Tonaufnahmen ermöglichen es, die inhaltliche und fachliche Entwicklung der Wissenschaft Psychologie nachzuzeichnen. Aus diesem Grund genießt die Sammlung eine hohe internationale Reputation, die durch zahlreiche Besuche von Gastwissenschaftlern in den vergangenen Jahren belegt wird.
Im Jahr 2009 wurde die einmalige Sammlung im Rahmen der Zielvereinbarungen mit dem Freistaat Bayern von der Universität Passau an die Universität Würzburg verlagert. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Adolf Würth GmbH & Co.KG. konnten die neuen Räumlichkeiten den Anforderungen der Sammlung entsprechend saniert und gestaltet werden. Leider war es Werner Traxel nicht mehr vergönnt, die Neueröffnung des vor 29 Jahren von ihm begründeten psychologie-historischen Instituts an der Universität Würzburg mitzuerleben.
Die Geschichte der Psychologie war ein bedeutsamer Teil des wissenschaftlichen Werkes von Werner Traxel. Über den Tod hinaus wollte er sie gemeinsam mit seiner Frau weiter fördern und zeigt damit erneut ein vorbildgebendes Verhalten. Mögen weitere Zustiftungen diesem Vorbild folgen.

Literartur: Traxel, W. (1995). Geschichte für die Gegenwart II. Passau: Passavia Universitätsverlag.

 

Von Armin Stock

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