Intern
Zentrum für Geschichte der Psychologie

Spielfilmpremiere für historische Instrumente

18.06.2010

Für einen Film über Sigmund Freud, Carl Gustav Jung und die Entstehung der Psychoanalyse hat das Adolf-Würth-Zentrum historisch wertvolle Instrumente verliehen…

Jung und Spielrein im Behandlungszimmer

Wie erweckt man ein Grenet-Element und einen Rotationsapparat zum Leben? Man lässt die psychotechnischen Geräte aus dem 19. Jahrhundert ihre ursprüngliche Funktion erfüllen. Dies hat jetzt das Adolf-Würth-Zentrum ermöglicht, indem es historische Instrumente als Requisiten für den Film „A Dangerous Method“ zur Verfügung gestellt hat.

Mit hochkarätiger Besetzung dreht Regisseur David Cronenberg derzeit das Drama über Affären, Freundschaft und die Entstehung der Psychoanalyse, das in der Zeit zwischen der Jahrhundertwende und dem ersten Weltkrieg spielt. Hauptfigur Carl Gustav Jung, gespielt von Michael Fassbender („Hunger“), lebt mit Frau und Kind als Psychiater in der Schweiz. Als neue Patientin nimmt er die Russin Sabina Spielrein, dargestellt von Keira Knightley („Stolz und Vorurteil“), an. Er therapiert sie mit der von Sigmund Freud, gespielt von Viggo Mortensen (Aragorn aus „Herr der Ringe“), brandneu entwickelten Methode der Psychoanalyse. Während der Sitzungen kommen sich Therapeut und Patientin näher. Im Briefwechsel der beiden sucht Jung deshalb Rat bei Freud. Bevor die Affäre öffentlich werden kann, beendet Jung sie. Sabina, inzwischen geheilt und zu Jungs Assistentin avanciert, bewirbt sich um eine Assistenz bei Freud. Dieser nutzt die Gelegenheit, um mehr über Jungs psychoanalytische Methoden zu erfahren…

Nicht fehlen dürfen für einen solchen Film die passenden Requisiten, um Labor und Behandlungszimmer Jungs originalgetreu nachzustellen. Mit Hilfe des Rotationsapparats  beispielsweise konnten Farbmischungen erzeugt oder Machsche Bänder demonstriert werden. Außerdem verlieh  das AWZ ein Grenet-Element, das zu dieser Zeit ein gebräuchlicher Batterietyp war. In dem Behandlungszimmer, in dem Jung Sabina im Film therapieren wird, gibt es darüber hinaus ein Stereoskop, das räumlichen Tiefeneindruck erzeugt. Hinter eine spezielle Brille mit Okularlinsen werden dafür zwei identische Bilder geklemmt, die der Betrachter dann in 3-D sieht.

Zu sehen sind diese Instrumente im Adolf-Würth-Zentrum für Geschichte in der Pleicherwall 1 - und natürlich im Kinofilm, der voraussichtlich 2011 an die Kassen kommt.

Von Verena Link

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