Intern
MIND-Center

Einblicke in die Laborarbeit

24.08.2010

Leistungskurs Biologie zum Praktikum an der Universität in Würzburg

Die Arbeit mit Pipetten erfordert große Sorgfalt. Diese Erfahrung machten auch (von links) Julian Wehner, Thomas Schramm und Elisabeth Schmitt vom Schönborn-Gymnasium während ihres Praktikums am Biozentrum Würzburg.

MÜNNERSTADT/WÜRZBURG

Der Leistungskurs Biologie des Schönborn- Gymnasiums schnupperte im Biozentrum der Uni Würzburg Laborluft. Dort absolvierten die 12.-Klässler ein Praktikum zum Thema „Expression menschlicher Proteine in Bakterien“. Da standen sie also nun, die sieben Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Biologie in Begleitung ihres Lehrers Thomas Mühlbauer, in sterilen Kitteln und Schutzbrillen. Nachdem sie im Laborraum des Biozentrums an der Universität Würzburg von Praktikumsleiter Matthias Wolfschmidt empfangen worden waren, wurden sie zunächst mit Sicherheitsvorschriften vertraut und auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht. Rund um den Labortisch aufgereiht, durften alle erst einmal den Umgang mit den zur Verfügung gestellten Pipetten üben. Dann wurde es ernst, das „Studium“ begann: Unter der Anleitung von Wolfschmidt und Zuhilfenahme eines Skripts, das als Zulassungsarbeit im Institut der physiologischen Chemie II entstanden war, erfolgten erste Arbeitsschritte zur Expression menschlicher Proteine in Bakterien. Wissenschaftliche Fragestellungen Ziel des Praktikums war es, den Schülern Einblicke indie Laborarbeit zu gewähren und sie mit unbekannten Geräten vertraut zu machen. Diese von der Gruppe durchgeführten Arbeitsschritte stellten wichtige Verfahren dar, wie sie in der Biotechnologie und Forschung eingesetzt werden, um zum Beispiel Medikamente mit Bakterien herzustellen und wissenschaftliche Fragestellungen der Genetik und Molekularbiologie zu beantworten. Was dabei im Einzelnen an Laborarbeit, Handgriffen und Arbeitsschritten erfolgte, klingt zumindest furchtbar wissenschaftlich, kompliziert und geheimnisvoll. Plasmide schneiden Da ging es um Plasmid-Präparation und Proteinexpression; da wurden Plasmide (in Bakterien vorkommende, kleine, ringförmige DNAMoleküle) isoliert und mit einem Restriktionsenzym (Enzym, das Plasmide schneidet) geschnitten. Später erfolgte die Auswertung der Restriktion, wozu eine Gelelektrophorese durchzuführen war, um Proteine zu charakterisieren und Ergebnisse zu sehen, mit deren Hilfe wiederum die drei Banden zu erkennenwaren, welche das Hydridplasmid (neukombiniertes Plasmid), das normale Plasmid und das Wunsch-DNA-Fragment darstellten. Damit sind aber nur einige Arbeitsschritte aufgezeigt. Jedenfalls war es hochinteressant, spannend und für die Teilnehmer ein erster Einblick in einen speziellen Bereich ihres vielleicht zukünftigen Studienganges. Doch wurde nicht nur im Labor experimentiert. Man traf sich auch mit anderen Gruppen, tauschte Erfahrungen aus, besichtigte Hörsäle. Ehe dieMünnerstädterGymnasiasten am späten Nachmittag wieder denHeimweg antraten, galt es noch, einen praktikumsbezogenen Test zu absolvieren und einen abschließenden Fragebogen auszufüllen. Interessant war es für alle auf jeden Fall gewesen, bei diesem Praktikum einmal in die ja noch geheimnisvolle und unbekannte Welt eines Studiums mitsamt Laborarbeit zu blicken.

Von MONA HILLENBRAND