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MIND-Center

Projekt DurchBLICK nominiert

10/01/2013

Am M!ND-Center erforschen Würzburger Gymnasiasten zusammen mit Wissenschaftlern die Physiologie der Honigbienen. Die Robert-Bosch-Stiftungen hat das Projekte jetzt für den Preis „Schule trifft Wissenschaft“ nominiert. Der Gewinner erhält 50.000 Euro.

Seit 2009 zeichnet die Robert-Bosch-Stiftung jährlich Teams aus Wissenschaftlern, Lehrern und Schülern aus, die in ihren Projekten „das Wissen der Forscher, die Expertise der Lehrer und die Neugier der Schüler zu einer neuen Form des Lernens verbinden“, wie die Stiftung schreibt.

In diesem Jahr konnten sich gleich zwei Projekte mit Beteiligung der Universität Würzburg gegen die Konkurrenz aus ganz Deutschland durchsetzen. Sowohl das Projekt „DurchBLICK“ des MIND-Centers wie auch das Projekt „Helligkeitsschwankungen aktiver Galaxienkerne“ des Lehrstuhls für Astronomie – beide in Kooperation mit Lehrern und Schülern des Friedrich-Koenig-Gymnasiums in Würzburg – überzeugten die Jury bei der Projektpräsentation in Berlin. Am 2. Dezember werden in Berlin die drei Gewinnerprojekte ausgezeichnet, es winken Preisgelder in Höhe von insgesamt 90.000 Euro.

Das Projekt DurchBLICK

Im Projekt DurchBLICK erforschen Schüler des Friedrich-Koenig-Gymnasiums in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Röntgenmikroskopie von Professor Randolf Hanke und der BEEgroup von Professor Jürgen Tautz bisher unzureichend geklärte Fragen zu Entwicklungsstadien und der Physiologie der Honigbiene. Für ihre Messungen steht den Schülern eine Computertomographieanlage am MIND-Center zur Verfügung, die am Lehrstuhl für Röntgenmikroskopie in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut entwickelt wurde. „Es ist faszinierend zu beobachten, wie hartnäckig die einzelnen Schüler an ihren Fragen arbeiten. Die Wissenschaftler stehen ihnen dabei ständig mit Rat und Tat zur Seite“, berichtet Dr. Christian Fauser, der als teilabgeordnete Lehrkraft die Schülerforschungsprojekte am MIND-Center koordiniert.

Blick in den Himmel

In dem zweiten ausgewählten Projekt beobachten Schüler an der Sternwarte Hettstadt aktive Galaxienkerne. In Zusammenarbeit mit ihren Lehrkräften und Wissenschaftlern des Lehrstuhls für Astronomie aus der Arbeitsgruppe um Professor Karl Mannheim suchen sie nach periodischen Helligkeitsschwankungen. Kombiniert mit Daten anderer Teleskope können die Beobachtungen die Massen und Abstände sogenannter binärer Schwarzer Löcher enthüllen. „Die Messungen der Schüler liefern eine unverzichtbare Ergänzung zu unseren eigenen Daten. An den großen Forschungsteleskopen bekämen wir nie die nötigen langen Beobachtungszeiten“, erläutert Dr. Dominik Elsässer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Astronomie, die Vorteile der Kooperation.

Zwei Nominierungen aus der „Stadt der jungen Forscher“

„Dass es gleich zwei Projekte aus Würzburg in die Endrunde des Wettbewerbs geschafft haben, zeigt, wie intensiv in Würzburg bereits an der Schnittstelle von Schule und Wissenschaft gearbeitet wird. Es stimmt sehr zuversichtlich für das kommende Jahr, in dem wir als ‚Stadt der jungen Forscher’ zeigen können, welches Potenzial in solchen Kooperationen schlummert“, freut sich Markus Elsholz, Geschäftsführer des MIND-Centers, der am Antrag der Stadt Würzburg um den Titel „Stadt der jungen Forscher“ mitgearbeitet hat.

Bereits am 10. Oktober bietet sich für Schüler, Lehrkräfte und Wissenschaftler die Möglichkeit, sich im Rahmen der ersten Würzburger Kooperationsbörse Schule-Wissenschaft-Wirtschaft zu vernetzen und neue Kooperationsprojekte für das kommende Jahr anzustoßen. Auch die beiden nominierten Projekte werden sich dann vorstellen, und die Beteiligten haben sicherlich den ein oder anderen Tipp, wie ein gutes Projekt auf den Weg gebracht werden kann.