Heraeus-Stiftung fördert M!ND-Center
02/02/2011Didaktikzentrum erhält 100.000 Euro
Die Lehrerausbildung ist nach Meinung der Fachdidaktiker des M!ND-Centers in Würzburg die zentrale Stellschraube, um langfristig das Interesse junger Menschen an physikalisch-naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu wecken. Neue Ausbildungsschwerpunkte und -inhalte werden hierzu derzeit in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken im Lehramts-studium erprobt und fest etabliert. Von dem Konzept und seiner praktischen Umsetzung überzeugte sich ein Begutachtungsgremium der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung vor Ort und entschied sich darauf hin zur bisher umfangreichsten Förderung eines Einzelprojekts: Das M!ND-Center erhält für den Aufbau von Experimentierumgebungen zu den Themenfeldern „Quantenphysik“, „Biophysik“ und „Erneuerbare Energien“ insgesamt 100.000 Euro.
Professor Trefzger, Sprecher des M!ND-Centers und Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Physik und ihre Didaktik erläutert: „Unser einfaches Credo: Gut ausgebildete Lehrer - fachdidaktisch sowie fachwissenschaftlich - begeistern heute den (universitären) Nachwuchs von morgen durch einen attraktiven und aktuellen Physikunterricht. Faszinierte Schülerinnen und Schüler tragen diese positive Einstellung in ihr soziales Umfeld, was zu einem „Imagewechsel“ der Physik in der Öffentlichkeit führt.“Das Konzept des M!ND-Centers wirke nicht nur indirekt - durch eine Ausweitung des Praxisanteils während des Studiums und die damit verbundene Verbesserung der Lehrerausbildung - auf die Qualität des Unterrichts ein. Über die Experimentiermöglichkeiten für SchülerInnen in den „Lehr-Lern-Laboren L3“und die dort stattfindende intensive Auseinandersetzung mit motivierenden Fragestellungen z.B. aus der Physik (etwa durch einen hohen Alltagsbezug) werde ein direkter Effekt auf das Interesse der Schülerinnen und Schüler erzielt, so Prof. Trefzger weiter. Im „Lehr-Lern-Labor L3“ betreuen Lehramtsstudierende SchülerInnen in kleinen Arbeitsgruppen bei wissenschaftlich orientierten Experimenten. Die langfristige Optimierung dieser Lehr-Lern-Prozesse wird dabei durch eine gezielte didaktische Begleitforschung gewährleistet.
Nach dem Konzept, die Lehrerausbildung durch schulpraktische Anteile zu erweitern, bilden die Dozenten der Didaktik bereits seit einem Jahr Studierende des Lehramtes aller Schularten in der Physik aus. Durch den Fächerverbund im Didaktikzentrum M!ND werden diese Ansätze auch in den nah verwandten Fachbereichen Biologie, Chemie, Geographie, Informatik und Mathematik umge-setzt. Mit den zugewiesenen Mitteln können nun neue Experimente und Exponate zu hochaktuellen und spannenden Fragestellungen integriert werden. Diese werden dann über Ausstellungen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Zur Begründung seiner Entscheidung hebt der Vorstand der Heraeus-Stiftung besonders die zukunftsfeste Verankerung des richtungsweisenden Konzepts an der Universität Würzburg hervor – strukturell wie personell und finanziell. Sehr positiv wird auch bewertet, dass von den eingesetzten Mitteln Lehrkräften in allen Berufsphasen, SchülerInnen und die interessierte Öffentlichkeit profitieren werden.