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OPTIMA: Opioidtherapie in der Palliativmedizin – Individuelles, modulares und adaptives Lernen

Projektziel: Adaptive Lernmodule zu Opioidtherapie in der Palliativmedizin, die individualisierte Lernwege ermöglichen.

Status: bis 10/2025

Vorhaben

Das Schmerzmanagement, insbesondere die Opioidtherapie, ist zentral in der Palliativmedizin, jedoch anspruchsvoll. Vielfältige Schmerzursachen, unterschiedliche Wirk- und Nebenwirkungsprofile sowie verschiedene Applikationswege stellen selbst erfahrene Fachkräfte vor Herausforderungen. Bedenken wegen der Opioidkrise in den USA verstärken Ängste vor Nebenwirkungen, Abhängigkeit und Atemdepression. Der demografische Wandel und die steigende Zahl schwerkranker Patienten und Patientinnen erhöhen die Bedeutung der Opioidtherapie für medizinisches Fachpersonal in verschiedensten Settings. Gleichzeitig bleibt oft wenig Zeit für Fortbildungen, was den Erwerb notwendiger Kompetenzen erschwert.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung von drei KI-gestützten Lernmodulen zur Opioidtherapie. Die Lernmodule sollen durch (a) adaptives Assessment den Lernstand ermitteln und Wissenslücken aufdecken, (b) gezielte Rückmeldungen dem Lernenden den Fortschritt anzeigen und individuelle Lernempfehlungen geben, (c) Fallarbeit die praktische Anwendung des Gelernten ermöglichen und durch umfassendes Feedback vertieftes Lernen fördern.

Finales Ziel sind sechs Module, die sowohl Grundlagen als auch fortgeschrittenen Kenntnissen für Ärzte enthalten, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten. Im Jahr der Förderung soll ein Prototyp für Medizinstudierende entstehen.

  • Individuelles, effizientes, motivierendes Lernen: Adaptive Assessments holen Lernende auf ihrem Wissensstand ab und geben Empfehlungen zur Erarbeitung oder Vertiefung spezifischer Inhalte.
  • Gezielte Rückmeldungen: Detailliertes Feedback unterstützt die Lernenden ihren Lernprozess aktiv zu gestalten.
  • Praxisnähe: Simulationen realistischer Szenarien aus der Palliativversorgung fördern die Anwendungskompetenz, etwa bei Opioidrotationen, und stärken die Sicherheit im Praxisalltag.
  • Empathieförderung: Die Fallarbeit sensibilisiert für emotionale und ethische Aspekte der Palliativmedizin, wie den Umgang mit nicht-physischem Schmerz oder die Dosierung in der Sterbephase.
  • Zeitliche Flexibilität: Die Module sind zeitunabhängig nutzbar und eignen sich besonders für Fachpersonal mit begrenztem Zeitbudget.

Das interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin plant die Integration der Module in verschiedene Lehrveranstaltungen, Fort- und Weiterbildungen, wobei ein schrittweises, aufeinander aufbauendes Vorgehen vorgesehen ist: Lehrveranstaltungen für Medizinstudierende, Interne Fortbildungen für Ärzte und Pflegende, Weiterbildungen zur Zusatzbezeichnung Palliativmedizin.

Eine gelungene Opioidtherapie muss in allen Fachbereichen mit direktem Patientenkontakt sicher umgesetzt werden können. Dies erfordert eine Zusammenarbeit von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen und auch der Pflege.

Somit ist hier neben der Interdisziplinarität auch eine multiprofessionelle Zusammenarbeit nötig. Entsprechend sind diese Berufsgruppen als Nutzergruppen der Lernmodule vorgesehen, wobei teilweise unterschiedliche Lernmodule erstellt werden müssen.