Zukunft des MINT-Lernens
Zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Humboldt Universität zu Berlin, der Technischen Universität Kaiserslautern und der Universität Koblenz-Landau ist die Julius-Maximilians-Universität Würzburg für ein Förderprojekt der Deutschen Telekom Stiftung unter insgesamt 26 weiteren Mitbewerbern ausgewählt worden.
Die Aufgabe des Forschungsverbundes der Universitäten besteht darin, sich neue, motivierende Konzepte für den naturwissenschaftlichen Unterricht in Verbindung mit digitalen Medien zu überlegen. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktionen, dem Lehrstuhl für Schulpädagogik und dem M!ND-Center der Universität Würzburg, in dem die Fachdidaktiken aus den Bereichen Biologie, Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik und Physik vertreten sind, werden solche neuen Konzepte erprobt. So bekommen zum einen Schüler Einblick in die Konzepte von morgen und zum anderen lernen die aktuellen Lehramtsstudierende den Umgang mit der neuen Technologie und können diese in ihrem zukünftigen Unterricht einsetzen.
Mit der Hilfe der Telekom Stiftung werden drei Projekte an der JMU finanziert. Diese werden im Folgendem kurz vorgestellt:
Lehren und Lernen mit VR/AR im MINT Bereich
vertreten durch: Sebastian Oberdörfer (Human Computer Interaction/ Schulpädagogik)
Konzeption und Umsetzung eines Seminars, das auf die Ausbildung von Kompetenzen im Umgang mit VR und AR Medien während der Lehramtsausbildung abzielt. Der Fokus des Seminars liegt dabei auf der Verknüpfung von allgemeiner Didaktik, Mediendidaktik und Mensch-Computer-Interaktion. Kompetenzen in diesen drei Gebieten erlauben ein differenziertes Analysieren und Einbetten von VR und AR Medien in den Unterricht. Studierende bearbeiten zusätzlich eine komplexe Designaufgabe – Erstellung und Einbettung einer VR/AR Lehr-Lern-Anwendung – und erweitern so ihre technischen Kompetenzen.
Augmented Reality in Schulversuchen der E-Lehre in der Sekundarstufe I
vertreten durch: Hagen Schwanke (Physik und ihre Didaktik)
Erstellung und Erprobung eines Unterrichtkonzeptes in dem die Technologie Augmented Reality verwendet. Mit Hilfe von Augmented Reality (AR) kann die reale Lernumgebung bzw. das Realexperiment eines Schülers gezielt mit computergenerierten Informationen überblendet werden. Somit können zeitlich verändernde Abläufe dargestellt werden, z.B. die Veränderung eines Magnetfelds durch einen stromdurchflossenen Leiter in Abhängigkeit der Stromstärke. Die Sekundarstufe I bietet in der 9. Jahrgangsstufe in Bayern zum Thema Elektrizitätslehre viele Möglichkeiten AR anzuwenden. Somit können die sonst unsichtbaren elektrischen und magnetischen Felder, durch AR „sichtbar“ zu machen.
Evakuierungssimulation im Mathematikunterricht
vertreten durch: André Greubel (Didaktik der Mathematik)
Ziel des Projektes ist die Konzeption und Umsetzung einer didaktischen Umgebung zur Simulation von Evakuierungsszenarien im Mathematikunterricht. Der Fokus der Lernumgebung liegt darauf, Schülern im Umgang mit digitalen Hilfsmitteln zu schulen und ihnen am Beispiel der Evakuierungssimulation Möglichkeiten und Grenzen von Simulationen näher zu bringen. Dies soll die Schüler in die Lage versetzen, selbstständig eine fundierte Meinung auch bei anderen technischen Vorhersagen (z.B. Klima- oder Wirtschaftsmodelle) bilden zu können - und so das kritische Denken schulen.



