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WueDive - Digitale Innovationen in der Lehre

Praxisorientierte Lehrpersonenbildung mit Social VR und transkulturellen Perspektiven – Ein innovatives Lehr-Lernkonzept für die Medienpädagogik

Projektziel: Konzeption, Erprobung und Evaluation eines Lehr-Lern-Konzepts zur Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Lehramtsstudierenden mit Verwendung von Social VR unter Einbezug transkultureller Perspektiven.

Status: bis 12/2025

Vorhaben

Medien des Extended-Reality-(XR)-Spektrums, insbesondere Social Virtual Reality (VR), sowie globale Vernetzungsdynamiken gewinnen im Alltag und in Bildungskontexten zunehmend an Bedeutung. Daraus ergeben sich neue Potenziale, aber auch Notwendigkeiten für kollaborative und transkulturelle Lehr-Lernszenarien mit pädagogischem Mehrwert. Ziel des Projekts ist es, ein innovatives Lehr-Lernkonzept zur Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Lehramtsstudierenden mit Social VR und transkulturellen Perspektiven zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren.

Der interdisziplinäre Ansatz verbindet Medienpädagogik mit informatischen Bezügen, transkulturellen Perspektiven und schulischer Praxis. Gemeinsam mit dem informationstechnischen Berater für digitale Bildung der Realschulen in Unterfranken wird ein Konzept entwickelt, das die Gestaltung, Analyse und Reflexion von Unterrichtsbeispielen mit medienbezogenen Zielen und Inhalten unter Verwendung von Social VR und transkulturellen Perspektiven fördert. Dabei wird anhand von praxisnahen Beispielen und unter Einbezug von Erfahrungen aus der Schulpraxis gearbeitet. Das Lehr-Lernkonzept wird im Sommersemester 2025 im Modul „Gebiete der Schulpädagogik in vertiefter Form“ umgesetzt.

Das Lehr-Lernkonzept wird theoriegeleitet entwickelt – ein Ansatz, der sich bereits in der Hochschuldidaktik bewährt hat (Baumann et al., 2024). Durch die Zusammenarbeit mit dem informationstechnischen Berater für digitale Bildung der Realschulen in Unterfranken werden hierbei Perspektiven aus Hochschullehre und Schulpraxis gezielt miteinander verzahnt.

Zur Förderung medienpädagogischer Kompetenzen – wie die oben genannte Gestaltung, Analyse und Reflexion von Unterrichtsbeispielen mit medienbezogenen Zielen und Inhalten unter Verwendung von Social VR und transkulturellen Perspektiven – wird ein handlungsorientierter Ansatz der Medienbildung verfolgt. Studierende erarbeiten praxisnahe Lehr-Lernszenarien auf Basis von geteilten Beispielen und Erfahrungen aus der Schulpraxis, die sie gleichermaßen auf zukünftige Praktika vorbereiten. Die konzipierten Unterrichtsbeispiele können im Anschluss an ausgewählten Realschulen im Würzburger Stadtgebiet erprobt und als Gegenstand weiterer Reflexion herangezogen werden. Dabei nutzen sie schulgeeignete VR-Anwendungen der Mediathek für virtuelles interaktives Lernen (VIL). Diese ermöglichen innovative, kollaborative Lehr-Lernszenarien für die Auseinandersetzung mit Medienpädagogik und Transkulturalität. Gleichzeitig bieten sie geschützte Lernräume für Schule und Hochschule.

Materialien wie ein Entwurfsmuster des didaktischen Konzepts oder die Durchführungsbeschreibung im Sinne eines Good Practice Beispiels werden als OER im WueMahara-Kurs der Toolbox zur Verfügung gestellt. Zudem bieten sich Transfer- und Skalierungspotenziale für die hochschuldidaktische Weiterbildung und das Kompetenzzentrum für digitales Lehren und Lernen (DigiLLabs@JMU) an der PSE.

Das Lehr-Lernkonzept ist in der schulpädagogischen Lehre verankert und richtet sich an Studierende aus sieben Fakultäten mit unterschiedlichen Fächerkombinationen, wodurch ein hohes Potenzial für den inneruniversitären Transfer in andere Disziplinen entsteht.

Die Ergebnisse sollen auch in zentrale wissenschaftliche Einrichtungen der Fakultät einfließen, etwa in das Kompetenzzentrum für digitales Lehren und Lernen (DigiLLabs@JMU) an der PSE und in das Media Education and Educational Technology Lab (MEET@JMU).

Für die Ergebnisverwertung greift das Projekt auf die langjährige Kooperation mit der MB-Dienststelle für Realschulen und dem Netzwerk der 33 unterfränkischen Realschulen zurück. Die digitale Aufbereitung der Ergebnisse in der Toolbox und als WueMahara-OER ermöglicht zudem eine bundesweite Dissemination in Schulen und Hochschulen.

Baumann, T., Tiede, J., Latoschik, M. E., & Grafe, S. (2024). Teaching and learning in social mixed reality focusing on transcultural education: Pre-service teachers’ perspectives. Research Highlights in Technology and Teacher Education, 1, 68–85.

Baumann, T., Tiede, J., Latoschik, M. E., & Grafe, S. (2025). A pedagogical concept to foster media education competence integrating social mixed reality and transcultural education. In J. Cohen & G. Solano (Eds.), Proceedings of Society for Information Technology & Teacher Education International Conference. AACE.

Grafe, S. (2024). Medienbildung in international vergleichender Perspektive. In S. Aßmann, S. Grafe & A. Martin (Hrsg.), Medien – Bildung – Forschung. Integrative und interdisziplinäre Perspektiven (S. 52–64). Julius Klinkhardt. https://doi.org/10.35468/6129-03

Tulodziecki, G., Herzig, B., & Grafe, S. (2018). Gestaltungs- und entwicklungsorientierte Forschung als Forschungsrichtung für die Medienpädagogik. In T. Knaus (Ed.), Forschungswerkstatt Medienpädagogik. Projekt – Theorie – Methode (S. 423–448). Kopaed.

Tulodziecki, G., Herzig, B., & Grafe, S. (2021). Medienbildung in Schule und Unterricht: Grundlagen und Beispiele. (3rd ed.). Julius Klinkhardt.

Als Hardware kommen PICO 4 Enterprise VR-Brillen aus der Schulpraxis sowie Meta Quest 3 Brillen aus der Hochschulpraxis zum Einsatz. Zudem werden Anwendungen der VIL-Mediathek einbezogen.