Intern
  • Experiment im Labor
1.5 - Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT)

Programm

1. Würzburger Herbstkongress Wissenstransfer:
Potentiale der Biotechnologie & Medizintechnik

Übersicht Programm VeranstaltungsortAnmeldung

Die Veranstaltung soll dazu dienen, die Öffentlichkeit und insbesondere lokale Wirtschaftsunternehmen über besonders herausragende und neuartige Facetten eines spannenden Forschungsfeldes innerhalb der Lebenswissenschaften zu informieren. So soll eine Plattform geschaffen werden, die es erlaubt bereits frühzeitig wissenschaftliche und wirtschaftliche Trends zu erkennen, Netzwerke zu knüpfen und nachhaltige Kooperationen anzustoßen.

Die geplante Veranstaltung bietet hierfür mit folgenden Werkzeugen zahlreiche Möglichkeiten und Anknüpfungspunkte:

  • Forschung für die Gesundheit: Vorstellung ausgewählter Forschungsbereiche der Lebenswissenschaften, die das Potential haben unsere Zukunft grundlegend zu verbessern
  • Pause, Poster, Diskussionen: Möglichkeit zu anregenden Diskussionen in lockerer Atmosphäre. Präsentations- & Kontaktplattform für Wissenschaftler, Studierende und Unternehmensvertreter
  • Vielfalt junger Forscher unter einem Dach: Die Graduate School of Life Sciences und neue Würzburger Studiengänge im Bereich der Lebenswissenschaften stellen sich vor. Arbeitskräfte, Forscher und Nobelpreisträger von morgen.
Uhrzeit / Beginn  
12:30 Empfang und Registrierung
13:00 Begrüßung durch den Universitätspräsidenten Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Forchel
13:10 Mechanismen und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im Herz-Kreislauf-System am Beispiel des Schlaganfalls
Prof. Dr. Bernhard Nieswandt, Leiter des Rudolf-Virchow-Zentrums
13:30 Super-Resolution-Mikroskopie: Unsichtbares sichtbar machen – Was passiert in Zellen?
Prof. Dr. Markus Sauer, Leiter des Lehrstuhls für Biotechnologie und Biophysik
13:50 Forschung und Wissenstransfer am Rudolf-Virchow-Zentrum
Dr. Ole Riemann, Rudolf-Virchow-Zentrum
14:10 Vielfalt junger Forscher unter einem Dach: Neue Lebenswissenschaftlichen Studienangebote
Dr. Ole Riemann, Rudolf-Virchow-Zentrum
14:30 Vielfalt junger Forscher unter einem Dach: Die Graduate School of Life Sciences
Dr. Gabriele Blum-Oehler, Managing Director Graduate School of Life Sciences
14:50 Pause, Poster, Diskussionen (im Foyer)
15:50 Zukunft und Chancen der Optogenetik: Zellen steuern mit Licht
Prof. Dr. Georg Nagel, Lehrstuhl für Botanik I
16:10 Erfolgreiche Kooperationen und Wissenstransfer: SFT und WissensUNION stellen sich vor
Prof. Dr. Lukas Worschech, Leiter Servicezentrum Forschung und Technologietransfer
16:30 Bio(smart)-Technologie: Nutzen tragbarer Sensorik für fitte und gesunde Zellen
Prof. Dr. Billy Sperlich, Institut für Sportwissenschaft
16:50 Abschlussworte und Verabschiedung
Prof. Dr. Lukas Worschech Leiter Servicezentrum Forschung und Technologietransfer

Mechanismen und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im Herz-Kreislauf-System am Beispiel des Schlaganfalls

Prof. Dr. Nieswandt, Leiter des Rudolf-Virchow-Zentrums

Vor 150 Jahren entwickelte Rudolf Virchow in Würzburg das Konzept der "Zellularpathologie". Es besagt, dass die Zelle die kleinste Funktionseinheit des Lebens ist und dass von ihr auch Krankheiten ihren Ausgang nehmen: Fehlfunktionen von Zellen führen zu Krankheiten. Heute suchen wir die Ursachen von Krankheiten in noch viel kleineren Dimensionen: in den zehntausenden verschiedenen Proteinen, die das menschliche Genom kodiert. Einige von ihnen sind für die Funktion von Zellen und damit für Gesundheit und Krankheit besonders wichtig – wir nennen sie Schlüsselproteine.

Diese Schlüsselproteine stehen im Zentrum der Forschungen des Rudolf-Virchow-Zentrums und des RVZ-Netzwerks. Ziel des eng assoziierten Bio-Imaging Center ist es, neue bildgebende Verfahren für diese zu entwickeln und zu etablieren. Mit ihnen befassen sich Wissenschaftler aus Biologie und Medizin, Chemie, Pharmazie und Biophysik. Sie sollen mit den Methoden all dieser Disziplinen und vom einzelnen Molekül bis hin zu ihrer Bedeutung für den ganzen Organismus und für die Entstehung und Behandlung von Krankheiten erforscht werden.

 

Super-Resolution-Mikroskopie: Unsichtbares sichtbar machen – Was passiert in Zellen?

Prof. Dr. Sauer, Leiter des Lehrstuhls für Biotechnologie und Biophysik

Moderne bildgebende Verfahren sind in nahezu allen Bereichen biomedizinischer Forschung und Entwicklung von zentraler Bedeutung. Bereits die Visualisierung von Zellen und Gewebe durch Fluoreszenz- und Elektronenmikroskopie führte in den Lebenswissenschaften zu mehr wissenschaftlichen Entdeckungen als jede andere Technologie. Nur durch die Beobachtung biologischer Systeme kann deren Funktion verstanden und zwischen gesunden und kranken, mutierten oder infizierten Systemen wie Zellen, Gewebe, oder ganzen Organismen unterschieden werden. Neueste in Würzburg entwickelte Methoden der quantitativen Super-Resolution Mikroskopie erlauben es nun erstmals, bildgebende Verfahren mit nahezu molekularer Auflösung nicht nur in der biomedizinischen Grundlagenforschung sondern auch bei medizinischen Fragestellungen im klinischen Alltag erfolgreich einzusetzen. Die einzelmolekülempfindliche, hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie wird derzeit in Würzburg in einer Kooperation mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik II eingesetzt, um ein individuelles quantitatives Antigenprofil auf primären Tumorzellen und Gewebebiopsien solider Tumore ermitteln und eine effiziente personalisierte und nebenwirkungsfreie Immuntherapie einleiten zu können. Wir planen daher die Einrichtung eines Zentrums für Personalisierte Molekulare Immuntherapie. Im Vortrag werden die Grundlagen der Super-Resolution Mikroskopie eingeführt und Möglichkeiten für einen erfolgreichen Einsatz in der biomedizinischen Diagnostik diskutiert.

 

Forschung und Wissenstransfer am Rudolf-Virchow-Zentrum

Dr. Riemann, Rudolf-Virchow-Zentrum

Grundlagenforschung im Einklang mit erfolgreichem Technologietransfer und Unternehmenskooperation haben am Rudolf-Virchow-Zentrum eine langjährige Tradition. Das Rudolf-Virchow-Zentrum (RVZ) ist ein biomedizinisches Forschungszentrum der Universität Würzburg mit einem Schwerpunkt auf der Erforschung von Schlüsselproteinen. Neben der Grundlagenforschung bearbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RVZ translationale Fragestellungen und tragen zum Technologietransfer bei. Das RVZ ist außerdem eine treibende Kraft hinter innovativen Formen der Nachwuchsförderung und beteiligt im Studiengang Biomedizin sowie in der durch die Exzellenzinitiative geförderten Graduate School of Life Sciences (GSLS).

Vielfalt junger Forscher unter einem Dach:
Neue lebenswissenschaftliche Studienangebote &
Die Graduate School of Life Sciences

Dr. Ole Riemann, Rudolf-Virchow-Zentrum

Moderne lebenswissenschaftliche Forschungs- und Unternehmensfelder zeichnen sich besonders durch Ihre starke Interdisziplinarität aus. Hier treffen verschiedenste medizinische und naturwissenschaftliche Fachrichtungen zusammen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen hat die Universität Würzburg in den vergangenen Jahren eine Reihe neuer lebenswissenschaftlicher Studiengänge etabliert. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über das aktuelle Studienangebot der Universität Würzburg im Bereich Lebenswissenschaften abseits der klassischen Fächer Biologie, Medizin und Chemie.

Dr. Gabriele Blum-Oehler, Managing Director Graduate School of Life Sciences

Eine interdisziplinäre Forschungsausbildung ist der Schlüssel zum Erfolg im Leben zukünftiger Wissenschaftler. Die Graduate School of Life Sciences (GSLS) sorgt für eine strukturierte Ausbildung in einem hochgradig interdisziplinären Forschungsumfeld und bereitet auf diese Weise Doktoranden und Postdoktoranden auf eine erfolgreiche Karriere in Wissenschaft und Wirtschaft vor. Aktuell über 400 deutsche und internationale Doktoranden sowie die 2012 verlängerte und bestätigte Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative zeugen vom Erfolg der GSLS. Doch wer sind diese jungen Menschen? Was verbindet, was unterscheidet sie? Und welche Ansatzpunkte gibt es für Kooperationen und Verbindungen mit der lokalen Wirtschaft? Diese und weitere Fragen sollen im vorliegenden Beitrag beantwortet werden.

 

Zukunft und Chancen der Optogenetik: Zellen steuern mit Licht

Prof. Dr. Georg Nagel, Lehrstuhl für Botanik I

(Sonnen-)Licht ist die Quelle unseres Lebens und Licht erleichtert uns die Wahrnehmung unserer Umwelt. Auch kleinste Lebewesen (Mikroben) haben Licht-Rezeptoren entwickelt, sei es zur Energiegewinnung (Photosynthese) oder auch zum Aufsuchen (Phototaxis) optimaler Lebensbedingungen. Im Jahre 2002 zeigten wir zum ersten Mal, dass eine mikroskopisch kleine Grünalge als Photorezeptor einen Licht-gesteuerten Ionenkanal besitzt und dass dieser auch in tierischen Zellen durch Licht geöffnet werden kann. Weiterführende Untersuchungen konnten belegen, dass Muskel- und Nervenzellen, in die dieser Licht-gesteuerte Ionenkanal mithilfe der Gentechnik gebracht wurde, nun durch Licht "gesteuert" werden können. Dies konnte auch an lebenden Tieren gezeigt werden, zunächst an einem kleinen Fadenwurm, dann an der Taufliege Drosophila und an Mäusen. Da auch die Gentherapie beim Menschen in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht hat, gibt es berechtigte Hoffnungen Licht-gesteuerte Ionenkanäle auch therapeutisch einsetzen zu können. Auf jeden Fall haben die Licht-gesteuerten Ionenkanäle ganz entscheidend die Grundlagenforschung zum Nervensystem und zum Thema Lernen und Gedächtnis revolutioniert. Dieser experimentelle Ansatz wird heutzutage Optogenetik genannt.

Erfolgreiche Kooperationen und Wissenstransfer: SFT und WissensUNION stellen sich vor

Prof. Dr. Worschech, Leiter Servicezentrum Forschung und Technologietransfer

Ein interdisziplinäres Team unterstützt Sie in allen Fragen und Belangen rund um Forschungsförderung, Kooperationen und Wissenstransfer zwischen Universität und (lokalen) Wirtschaftsunternehmen.

 

Bio(smart)-Technologie: Nutzen tragbarer Sensorik für fitte und gesunde Zellen

Prof. Dr. Billy Sperlich, Institut für Sportwissenschaft

Der menschliche Körper funkt viele Biodaten, die für die Interpretation von Fitness & Gesundheit wichtig sein können. Tragbare Minisensoren in Kleidung, Armbändern, Schmuck auch »Wearables« genannt, erlauben es, Biodaten (Kalorienverbrauch, Körpertemperatur, Herzfrequenz, Beschleunigung etc.) zu sammeln um entsprechende Fitness- und Gesundheitsinterventionen anzubieten. Der Vortrag gibt einen Einblick über die Chancen und Risiken der „Smart Fitness“ oder eHealth  sowie über zukünftige Trends in der Bio(smart)Technologie.