Offener Brief Ausbaumittelkürzung
Wir müssen handeln!
Im Rahmen der Ausbaumittelkürzungen in Würzburg wurde ein offener Brief in Zusammen arbeit mit der GEW und dem Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfasst und am 14.12.2022 an Staatsminister Markus Blume versand.
Diesen offenen Brief findet ihr hier
Hier auch ein QR Code zu dem offenen Brief.
Wir haben auch eine Petition erstellt. Diese findet ihr hier. Wenn ihr euch solidarisch gegenüber euren Kommilition*inne zeigen und die Qualität in der Lehre sichern wollt, setzt euch ein und verbreitet die Infos weiter!
Es wurde auch eine Pressemitteilung der Studierendenvertretung verfasst. Diese findet ihr hier.
Nun nocheinmal die Forderungen un Kürze:
Problematik und Forderungen
An der Universität Würzburg werden 56 akademische Stellen in der Hochschulbildung gestrichen. Davon sind insbesondere die größten Fakultäten der Universität Würzburg mit ihren vielfältigen Studiengängen in den Geistes‐ und Sozialwissenschaften betroffen. An den beiden am meisten betroffenen Fakultäten, nämlich der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Humanwissenschaften, findet zudem ein großer Anteil der Lehramtsausbildung statt. In den meisten Bereichen dieser Fakultäten drohen nun durch die Kürzungen massive Einbußen bei der Qualität des Studiums und eine erhebliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die Lehrenden. Da die Stellen in der Regel auf mehrere Personen verteilt sind, fällt die Zahl der Betroffenen, die ihren Job verlieren, weitaus höher aus. Die eklatanten Kürzungen resultierenaus der Neuverteilung der so genannten Ausbaumittel ‐ im Rahmen des Zukunftsvertrages Studium und Lehre stärken und der dort getroffenen Verpflichtungserklärung Bayerns ‐ für welche das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zuständig ist. Da dieser Zustand nicht haltbar und ebenso nicht mit den selbst gesetzen Zielen einer gleichbleibenden oder sich verbessernden Studienqualität vereinbar ist, fordern wir von Wissenschaftsminister Markus Blume:
1. Die Wiederherstellung der weggefallenen 56 Stellen.
Diese Stellen müssen umgehend in den betreffenden Instituten neu bzw. wiederbesetzt werden. Die Erhöhung der im Rahmen der Dynamisierung des Zukunftvertrages Studium und Lehre stärken bereitgestellten Mittel muss dementsprechend dazu dienen, die Lehrqualität in den Hochschulen des Landes Bayern zu sichern und die Stellen wieder zu besetzen.
2. Die Überführung der befristeten Stellen in Dauerstellen.
Zur Absicherung der Qualität in der Lehre muss der Anteil der Dauerstellen stark erhöht werden. Denn nur Dauerstellen sorgen dafür, dass Dozierende und Studierende langfristige Planungssicherheit erlangen können. Diese betrifft sowohl das Studium insgesamt als auch die Betreuung von Abschlussarbeiten.
3. Umfassende Transparenz
Der Prozess dieses Stellenabbaus war und ist an verschiedenen Stellen nicht nachvollziehbar. Daher muss umfassende Transparenz geschaffen werden und so auf den Widerspruch eingegangen werden, dass die Zielvereinbarungen der Ausbauplanung für das Jahr 2022 erreicht wurden, aber für das Jahr 2023 weder nach den alten noch nach den neuen Verteilungsschlüsseln Mittel umverteilt wurden. So begannen zwar deutlich mehr Studierende ihr Studium in Würzburg, können jetzt aber nicht mehr ausreichend betreut werden. Auch braucht es Aufklärung darüber, wie die weggefallenen Stellen an den anderen Hochschulen neu verteilt wurden.
4. Demokratisierung der Hochschulen
Diese Vorgänge um das Ausbauprogramm zeigen, dass Studierende und Mitarbeitende stärker in hochschulpolitische Diskussionen und Entscheidungen eingebunden werden müssen. An den Entscheidungsprozessen über die Mittelverteilung an bayerischen Universitäten müssen in Zukunft alle Statusgruppen beteiligt werden. Daraus muss eine Demokratisierung der Hochschulen folgen: Wir fordern daher eine rechtlich gesicherte und umfassende Beteiligung sowohl der Studierenden als auch der wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen an den Entscheidungsstrukturen der Hochschulen in Bayern. Daher muss die Verfasste Studierendenschaft in Bayern wieder eingeführt werden!
5. Verbesserung der Grundausstattung der Hochschulen in Bayern
Die Hochschulen in Bayern sind seit Jahrzehnten unzureichend ausfinanziert und die Lehre leidet nicht erst seit der Streichung der 56 Stellen. Folglich müssen die Hochschulen umfassend ausfinanziert werden, sodass eine qualitativ hochwertige Lehre in der Breite gesichert werden kann und diese nicht zunehmend von der Einwerbung von Drittmitteln abhängig ist.