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Mit Heidi Mikoteit-Olsen hat an der Universität Würzburg Anfang Mai eine neue Kanzlerin ihre Arbeit aufgenommen. Sie kommt von der Tierärztlichen Hochschule Hannover und wurde von der Universität aus über 50 Bewerbern ausgesucht und fast einstimmig Minister Dr. Thomas Goppel zur Ernennung vorgeschlagen. Sie folgt Kanzler Bruno Forster nach. Die neue Kanzlerin, 1956 in Hamburg geboren und auch dort bis zum Abitur 1975 zur Schule gegangen, sieht ihre Funktion als Kanzlerin im "Management". Die Würzburger Universität habe sie "gereizt, weil die Universität 12 Fakultäten hat und damit eine Fächervielfalt, die es an meiner bisherigen Hochschule nicht gegeben hat, mir aber aus meiner früheren Tätigkeit an der Universität Hannover durchaus vertraut ist." Zur Zukunft der Universität sagte Heidi Mikoteit-Olsen, der Wissenschaftsrat fordere ja, dass die Berührungspunkte von Geistes- und Naturwissenschaften in einer vielfältigen interdisziplinären Arbeit münden sollen, "das unterscheidet eine Universität von anderen Hochschulen". Zum Thema Studiengebühren will die Kanzlerin ein Augenmerk darauf legen, dass das Geld "zur Verbesserung der Studienbedingungen ausgegeben wird - das ist entscheidend, denn verhindern werden wir die Gebühren für die Studierenden nicht mehr können". Einen deutlichen Schwerpunkt will Heidi Mikoteit-Olsen auch auf einen Ausbau der Kundenorientierung der Verwaltung legen. Dieses betreffe beispielsweise den Internetauftritt der Verwaltung: "Wenn ein Wissenschaftler ein Antragsformular sucht, muss er das über ein Stichwort und nicht über Zuständigkeiten finden können. Diese Außendarstellung der Verwaltung muss zeitgemäßer werden". Nach ihrem Abitur begann sie 1976 nach einer Orientierungsphase im Rahmen eines sozialen Halbjahres in einer Behinderteneinrichtung zunächst ein "ganz normales Jura-Studium". Nach dem 4. Semester wechselte sie in die einstufige Juristenausbildung, die im Rahmen eines damaligen Pilotprojektes an der Universität Hannover neben der Einbeziehung der Hilfswissenschaften und des starken Praxisbezugs mit nur 100 Studierenden pro Jahrgang bessere Studienbedingungen bot. Mit ihrem Abschluss 1983 erwarb sie sich damit ohne zusätzliche Referendarzeit die Befähigungen zum Richteramt und zum höheren Verwaltungsdienst. 1992 sah sich Heidi Mikoteit-Olsen nach familienbedingter Unterbrechung ihrer Karriere nach einer Wirkungsstätte um und fand sie an der Universität Hannover zunächst als Leiterin eines Sachgebiets (Referats) im Rechtsdezernat (Abteilung). 1997 bekam sie die Leitung des Rechtsdezernats übertragen. 2002 wechselte sie - wegen eines neuen Hochschulgesetzes zunächst befristet - als Kanzlerin an die Tierärztliche Hochschule Hannover, wo sie Anfang 2005 auf die Kanzlerstelle gewählt wurde, entsprechend dem Hochschulgesetz als "Vizepräsidentin für Verwaltung und Finanzen". Wenige Monate später erfolgte dann die Bewerbung für Würzburg. Ist eine biowissenschaftliche Entwicklung wirtschaftlich umsetzbar - und wenn ja, wie? Zur Klärung dieser Frage wurden in Würzburg Kooperationsprojekte zwischen Medizinern, Naturwissenschaftlern und Betriebswirtschaftlern ins Leben gerufen. So erarbeiten Diplomanden und Teams vom Lehrstuhl für BWL und Marketing der Uni Würzburg für drei Teilnehmer des laufenden Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern Geschäftsmodelle für die Gründung von Unternehmen. Sie testen die bislang nur als technische Konzepte vorliegenden Erfindungen bezüglich ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit und entwickeln Marketingstrategien. Das Spektrum der Konzepte reicht von der Nutzung von Bienen als Umweltsensoren bis hin zu einem neuartigen Reinigungsgerät für Bohrköpfe, die in der Mikrochirurgie eingesetzt werden.
"Die frühe Prüfung, ob sich eine technisch anspruchsvolle Erfindung auch als wirtschaftlich tragfähig erweist, ist für uns von zentraler Bedeutung", sagt Iris Zwirner-Baier, Erfinderberaterin an der Uni. Neben der Patentierbarkeit seien die Kommerzialisierbarkeit und das wirtschaftliche Potenzial entscheidende Faktoren dafür, wie die Universität mit einer Erfindung weiter umgeht. Die Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern und Betriebswirten trägt erste Früchte: Aus einem der Projekte haben sich bereits Kooperationsverhandlungen mit Industriepartnern ergeben. Bei einem zweiten Kooperationsprojekt denkt man global: Studierende von der Würzburger Fachhochschule und von Partneruniversitäten im Ausland arbeiten an einer Strategie, um ausländische technologieorientierte Firmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik auf Würzburg aufmerksam zu machen. Ziel ist es, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Standort am Main anzuregen. Im Idealfall sollen die Firmen hier ein Standbein für den deutschen oder europäischen Markt etablieren. Gute Kontakte zu asiatischen Ländern gibt es in Würzburg beispielsweise durch das vom Bundesforschungsministerium an der Uni eingerichtete Indisch-Deutsche Kontaktbüro Infektionsforschung (IGLO). Neben den ortsansässigen Betriebswirtschaftlern aus Universität und Fachhochschule wurde in einem dritten Kooperationsansatz auch der Sachverstand externer Ökonomie-Experten gewonnen: Studierende der Bayerischen Elite-Akademie und der WHU - Otto Beisheim School of Management (Vallendar) unterstützen die Würzburger Erfinder- und Gründerteams bei der Erstellung ihrer Businesspläne. Diese Kooperationsprojekte sind Teil einer im Herbst 2005 gestarteten Initiative zur verstärkten wirtschaftlichen Nutzung des Potenzials der Lebens- und Naturwissenschaften in Würzburg. Getragen wird sie vom Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) BioMed/ZmK sowie von Stadt und Universität Würzburg und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium. "Die Standortinitiative gewinnt sichtlich an Fahrt", sagt IGZ-Geschäftsführer Peter Vorstheim. "Wir rechnen damit, dass die ersten Projekte in etwa einem Jahr als Unternehmen an den Start gehen." Weitere Informationen: Peter Vorstheim, T (0931) 270-6294, Fax (0931) 299-8894, E-Mail: Die Leiter und Kustoden der sechs Botanischen Gärten in Bayern trafen sich am 3. Mai an der Uni Würzburg. Hier beschlossen sie Maßnahmen, mit denen sie verstärkt zur Erhaltung bedrohter Pflanzenarten im Freistaat beitragen wollen. Mit dabei waren Vertreter des Bayerischen Landesamtes für Umwelt und der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Unterfranken. Bayern beherbergt insgesamt 2.763 einheimische Gefäßpflanzenarten (Stand 2003). 43 Prozent davon seien in ihrem Fortbestand bedroht, sagt Gerd Vogg, Kustos des Würzburger Botanischen Gartens. Hier habe der Freistaat eine große internationale Verantwortung, weil einige dieser Pflanzen außer in Bayern sonst nirgends vorkommen. In Unterfranken gilt das zum Beispiel für das Apenninen-Sonnenröschen, den Faserschirm oder das Karlstadter Steinbrech-Habichtskraut. Letzteres wurde erst 2001 von dem Karlstadter Arzt und Hobby-Botaniker Franz Dunkel als neue Art beschrieben. Alle drei Pflanzenarten wachsen nur auf den so genannten Mainfränkischen Trockenrasen, die wegen ihrer seltenen Pflanzen- und Tierarten von höchster Bedeutung sind. Der Botanische Garten der Uni Würzburg hat darum eine eigene Abteilung, die den typischen Pflanzen dieses seltenen Biotoptyps gewidmet ist. Botanische Gärten sind seit jeher Orte der Artenvielfalt - alleine in der Würzburger Einrichtung am Dallenberg wachsen etwa 10.000 Pflanzenarten. In ihren Sammlungen befinden sich auch viele Arten, die an den Wildstandorten stark bedroht, manchmal sogar schon ausgestorben sind. Darum scheinen die Botanischen Gärten geradezu dafür prädestiniert, in Sachen Umweltbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den regionalen Arten- und Lebensraumschutz eine wichtige Rolle zu übernehmen. Dass sie dies künftig tun sollen, wurde bei dem Treffen in Absprache mit den Naturschutzbehörden festgelegt. Für 2007 ist bereits eine bayernweite Ausstellung "Botanischer Artenschutz in Bayern" geplant. Kontrovers diskutiert wurde, ob Erhaltungskulturen von stark bedrohten Pflanzen in Botanischen Gären mit einer anschließenden Wiederansiedlung in der freien Natur für die Arterhaltung sinnvoll sind. "Gerade bei der Kultur von komplizierten Wildpflanzen besitzen Botanische Gärten ja langjährige Fachkompetenz", sagt Vogg. Beispiel: Unter Voggs Vorgänger Uwe Buschbom wurde in Würzburg erfolgreich der Sandkrokus (Romulea limbarae) kultiviert. Diese kleine, blau blühende Pflanze wächst nur am Monte Limbara auf Sardinien. Von dort hatte Buschbom vor über 25 Jahren einige Exemplare mitgebracht - zu einer Zeit, als die Pflanze noch nicht gefährdet war.
2003 konnten die Würzburger dann dazu beitragen, das an seinem natürlichen Standort durch den Bau einer Hubschrauber-Landefläche inzwischen ausgestorbene Gewächs zu retten: Der Würzburger Garten war der einzige Ort, an dem diese Art überlebt hatte. Für eine langfristige Erhaltungskultur und ein Wiederansiedlungsprojekt am Naturstandort überließ man dem Botanischen Garten Brest, der sich nun vor Ort um die Erhaltung dieser Art kümmert, einige Exemplare des Sandkrokus. Allerdings gebe es neben solch erfolgreichen Projekten auch Beispiele, bei denen eine langfristige Sicherstellung des Vorkommens in der Natur fehlschlug. Bei der Tagung war es deshalb die Meinung aller Teilnehmer, dass blinder Aktionismus auf diesem Gebiet fehl am Platze sei. Erhaltungskulturen und Wiederansiedlungsprojekte sollten immer gemeinsam mit den regionalen Naturschutzbehörden geplant, koordiniert und wissenschaftlich begleitet werden. Weitere Informationen: Dr. Gerd Vogg, T (0931) 888-6239, Fax (0931) 888-6207, E-Mail: Eberhard Umbach (58), Professor für Experimentalphysik an der Uni Würzburg, ist seit 1. April Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Bildungs- und Hochschulfragen sollen in seiner Amtszeit die Schwerpunkte sein. Unter anderem tritt er dafür ein, die Ausbildung von Physiklehrern grundsätzlich neu zu gestalten.
An jedem 11. Mai feiert die Uni Würzburg ihre Stiftung durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn im Jahr 1582. Wie Marcus Sporn vom Universitätsarchiv hier beschreibt, ist in Wirklichkeit allerdings der 2. Januar der Tag der Stiftung der Universität. Die Gründung einer Universität war ein sich in mehreren Schritten vollziehender Prozess. Unabdingbare Voraussetzung für eine voll anerkannte Universität war die Privilegierung durch die Universalgewalten der Zeit. Das von Maximilian II. ausgestellte kaiserliche Privileg wurde am 11. Mai 1575, das von Gregor XIII. ausgefertigte päpstliche Privileg, welches ausdrücklich auf die erste Universitätsgründung von 1402 Bezug nahm, wurde am 28. Mai 1576 ausgestellt. Die eigentliche Einweihung der Uni durch ihren Stifter Julius Echter, dessen Namen sie als Julius-Universität bis zum Übergang an Bayern alleine führte, war am 2. Januar 1582 feierlich erfolgt. Als Grundstock dienten das 1567 von Fürstbischof Friedrich von Wirsberg gegründete Gymnasium, das in die Hände des in dieser Zeit in der katholischen Bildung im Sinne der tridentinischen Reform dominierenden Jesuitenordens gegeben worden war, sowie das jesuitische geistliche Seminar. Für die Universität beschränkte Echter jedoch den Einfluss der Jesuiten und behielt sich selbst als Landesherr die letzte Entscheidungsgewalt vor. Eine Jesuitenuniversität wurde die Neugründung daher nicht. Dennoch wurde der bedeutende Einfluss der Jesuiten auf die Universität auch in der räumlichen Nähe erkennbar, wurde die Hochschule doch direkt an das Jesuitenkolleg angrenzend auf dem Gelände des aufgelösten Klosters St. Ulrich erbaut. Julius Echter wurde der erste Rektor und der erste Kanzler der Universität und verdeutlichte die enge Verbundenheit mit seiner Stiftung, die sein Wappen führt, indem er verfügte, dass sein Herz nach seinem Tod in der Universitätskirche beigesetzt werden solle. Die Jahrhundertjubiläen wurden, des besseren Wetters wegen, im Juli oder August gefeiert (so 1682, 1782 und 1882). Nur die vierte Säkularfeier 1982 fand am inzwischen üblich gewordenen Tag des Stiftungsfestes, dem 11. Mai statt. Allerdings ist nicht der 11. Mai, sondern der 2. Januar der Tag der Stiftung der Universität. Bis in das Jahr 1896 wurde das Stiftungsfest auch am zweiten Tag des Jahres begangen. Mit dem Bezug des Gebäudes am Sanderring stand der Universität für ihr Stiftungsfest nun jedoch eine mehr als 1.000 Personen fassende Aula zur Verfügung. Da in der Universitätssatzung von 1891 der Vorlesungsbeginn nach den Weihnachtsferien vom 2. auf den 8. Januar verlegt worden war, musste mit einem Festakt vor leeren Bänken gerechnet werden, da die Studenten und die meisten Professoren noch abwesend waren. Dies hatte sich schon in den vorangegangenen Jahren gezeigt. Daher wurde die Verlegung des Gedenktages unter dem damaligen Rektor Hermann Schell beschlossen. Zur Auswahl als neuer Termin für das Stiftungsfest standen der 18. März als Geburtstag Julius Echters, der 1. Dezember als Tag seiner Bischofswahl, der 5. Oktober als Todestag, der 28. März als Tag der Verleihung des päpstlichen Privilegs sowie der dann vom Senat einstimmig gewählte 11. Mai als Tag des kaiserlichen Gründungsprivilegs. Das Internet. So gut wie jeder nutzt es, mancher forscht sogar darüber - zum Beispiel die Wissenschaftler am Würzburger Uni-Lehrstuhl für Informatik III. Dessen Inhaber Professor Phuoc Tran-Gia hält beim Stiftungsfest der Universität am Donnerstag, 11. Mai, die Festrede. Dabei stellt er die Frage "Internet-Forschung: Reparaturbetrieb oder Vision?"
Da staunt so mancher Spaziergänger: Über die Wiese auf dem Uni-Campus am Hubland jagt ein jeep-artiges Gefährt - etwas größer als ein Bierkasten, ferngesteuert von Daniel Eck. Der Informatiker verpasst dem Fahrzeug gerade den letzten Schliff für die europäische Roboter-Rallye, die vom 16. bis 18. Mai auf dem Truppenübungsplatz im unterfränkischen Hammelburg stattfindet. Im Wettbewerb stehen 21 Mannschaften aus Industrie und Hochschulen. Die internationale Konkurrenz reist aus England, Frankreich, Portugal und der Schweiz an. Zwölf Teams kommen aus Deutschland, von den bayerischen Universitäten ist einzig und allein die Uni Würzburg mit von der Partie. Die Bundeswehr stellt für diese "Europäische Leistungsschau der Robotik" den Truppenübungsplatz zur Verfügung. Der bietet ein schwieriges Gelände, auf dem sich die Leistungsfähigkeit von Roboterfahrzeugen gut demonstrieren lässt. Das Würzburger Team vom Lehrstuhl für Technische Informatik der Uni besteht aus Professor Klaus Schilling, Daniel Eck und vielen hochmotivierten Studenten. Ihr Roboter-Fahrzeug namens "Outdoor Merlin" haben sie in Kooperation mit den Firmen "European Aeronautic Defence and Space Company" (EADS Deutschland, Ottobrunn) und Steinbeis Transferzentrum Rechner- und Softwaretechnologie ARS aus Würzburg entwickelt. ![]() Hoffen auf Erfolg bei der Roboter-Rallye: Professor Klaus Schilling (links) und Daniel Eck mit dem autonomen mobilen Roboter "Outdoor Merlin". Foto: Robert Emmerich
Juni 1998: Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt ihre Arbeit auf. An verantwortlicher Stelle sitzt Otmar Issing, Chefvolkswirt und Gestalter des Euro. An der Uni Würzburg wird seine Arbeit mit besonderem Interesse verfolgt, schließlich war Issing hier Student, Doktorand, Habilitand und Lehrstuhlinhaber. In diesem Jahr hat Issing seinen 70. Geburtstag gefeiert. Grund genug für die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, ihn mit einem Festakt zu ehren. Bei der Feier am 28. April im Audimax der Uni am Sanderring sprach Issing über das Verhältnis von Theorie und Praxis. Es sei "ein bewegender Moment, nach so langer Zeit wieder im Audimax zu stehen", bekannte Issing. Vor mehr als 50 Jahren hatte er dort seine erste Vorlesung gehört. Wohlgemerkt eine Vorlesung in Philosophie, nicht in Volkswirtschaftslehre. Doch er habe schnell gemerkt, dass er nicht zum Studium der Altphilologie berufen war, und wechselte deshalb zur Volkswirtschaftslehre, wo er sich mit Erfolg auf Fragen der Wirtschafts- und Geldpolitik spezialisierte. Die "ernsthafte Suche nach der richtigen Antwort auf die Fragen des gewählten Fachgebiets" habe er zu seiner Lebensaufgabe gemacht, erzählt Issing und schließt sich selbst mit ein, wenn er sagt: "Einmal Wissenschaftler - immer Wissenschaftler." An die Anfangszeit in der EZB kann er sich gut erinnern: "Die ersten Monate verkörperten für mich die aufregendsten, anspruchsvollsten und verantwortungsträchtigsten Momente, die es im Leben eines Ökonomen geben kann", sagt er. Fragen über Fragen in der Gestaltung der neuen europäischen Geldpolitik hätten auf Antworten gewartet. Der Start dieses einmaligen Projekts hätte ohne Rückgriff auf wissenschaftliche Erkenntnisse nicht gelingen können. "Wo anders als in der Wissenschaft konnten wir Orientierung erwarten?", erinnert sich Issing. Manchmal habe er sich in den Diskussionen wie im Seminar an der Universität gefühlt. Jedoch mit zwei wichtigen Unterschieden: "Die Zeit drängte, und die Euro-Einführung würde Wirklichkeit werden und das Wohlergehen von Millionen Menschen beeinflussen." Dass dies alles gut gelungen sei, davon ist Issing überzeugt: "Der Euro ist eine stabile Währung." Wegen der "Teuro"-Debatte müsse er für diese Aussage jedoch ständig harte Überzeugungsarbeit leisten; regelmäßig blicke er bei Vorträgen in ungläubige Gesichter. Selbst seine eigene Frau habe ihm anfangs nicht geglaubt. Es macht Spaß, Otmar Issing zuzuhören. Mit Witz und Charme spricht er zu den Gästen: Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, ehemalige Kollegen und Studenten. Gerade die Studenten seien ihm immer am Herzen gelegen. An die Auseinandersetzung mit jungen Menschen und den wissenschaftlichen Diskurs erinnert er sich zuerst, wenn man ihn nach der Uni Würzburg fragt. Begeisterung für ihren alten Professor spürt man auch bei seinen ehemaligen Schülern. Issing sei ein aufgeschlossener und zugänglicher Professor gewesen, der Seminare auch dazu genutzt habe, mit seinen Studenten Fußball zu spielen - und sich selbst immer wieder in die Torschützenliste einzutragen. ![]() Beim Festakt in der Sanderring-Uni: Axel Weber, Präsident der Deutschen Bundesbank, Otmar Issing, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, und Hans Fehr, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (von links). Foto: Stefan Zimmermann
Stefan Zimmermann für JULIUS, die Zeitung für Studierende in Würzburg und Schweinfurt Das Institut für Hochschulkunde (IfH), seit rund 70 Jahren in Würzburg ansässig, seit 50 Jahren der Obhut der Universität anvertraut und in der Universitätsbibliothek untergebracht, hat jetzt nach Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der Universität die Bezeichnung "Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg" erhalten. Der Kooperationsvertrag und die Etablierung des IfH als "An-Institut" soll der engen Zusammenarbeit mit der Universität nunmehr einen rechtlichen Rahmen geben. Seit 1989 hat der gegenwärtig amtierende Vorstand mit erheblichen, privat eingeworbenen Mitteln und in engster Zusammenarbeit mit der UB die Neukatalogisierung und Restaurierung der Buchbestände und Graphiken in Angriff genommen und inzwischen großenteils abgeschlossen. Die Bestände sind seit einigen Jahren im Online-Katalog (OPAC) weltweit zugänglich; sie werden mit den Lokalkennzeichen 880, 881, 882 der UB geführt. Seit dieser Erschließung haben die bibliothekarischen Anforderungen an das Institut signifikant zugenommen. Bis Ende 2004 wurde das IfH von ehrenamtlich tätigen Hobby-Historikern geleitet und darin von Kustoden bzw. Hilfskräften unterstützt, die von der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde (DGfH) beziehungsweise der Universität finanziert wurden. Die Belange der Universität vertraten als deren Beauftragte langjährig zunächst Prof. Otto Meyer, dann Prof. Harm-Hinrich Brandt. Anfang 2005 hat der Vorstand Prof. Dr. Stefan Kummer zum Wissenschaftlichen Leiter des Instituts berufen; mit ihm wurde die Kunsthistorikerin Dr. Michaela Neubert als hauptamtliche Kustodin bestellt. Damit wurde in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsleitung eine Professionalisierung der Institutsarbeit eingeleitet. Sie wird der weiteren Erschließung der Bestände, vor allem der fachgerechten Pflege der graphischen Sammlungen dienen. Ferner hat der Vorstand im Benehmen mit der Universität einen Wissenschaftlichen Beirat aus Historikern, Kunsthistorikern und Volkskundlern berufen. Ihm gehören unter der Leitung Prof. Kummers die Professoren Altgeld, Brandt, Daxelmüller, Flachenecker, Fuchs, Greyselmayer, Neugebauer und PD Stickler an. Sie werden die wissenschaftliche Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit des Institutes unterstützen, dabei vor allem an der Durchführung von Ausstellungen und Tagungen mitwirken und die Bestände für den Lehr- und Forschungsbetrieb nutzen. Das Institut für Hochschulkunde ist ursprünglich aus mehreren Bibliotheken und Studentica-Sammlungen hervorgegangen, die in den 30er-Jahren für Würzburg gewonnen und hier unter der Trägerschaft der Stadt Würzburg vereinigt worden waren. Für die Pflege der wertvollen Buchbestände, graphischen und musealen Sammlungen konstituierte sich in den 50er-Jahren die DGfH, die als Benutzereinrichtung einvernehmlich mit der Stadt und der Universität das IfH begründete. Auf Veranlassung des Bayerischen Kultusministeriums wurde das IfH 1955 der Obhut der Universität anvertraut, von dieser organisatorisch eng mit der UB verknüpft, in deren Räumen es seither untergebracht ist. Der Schwerpunkt der Institutsarbeit liegt in der Verwaltung, Vermehrung und Bereitstellung der Sammlungen zur Hochschulgeschichte (als Institutionengeschichte unter Ausschluss von Wissenschaftsgeschichte) und zur Studentengeschichte in sozial- und kulturgeschichtlicher Absicht. Dem entspricht die breite Fächerung der mit ca. 35.000 Buchtiteln und ca. 3.500 graphischen Blättern zu beziffernden Bestände; darunter sind zahlreiche sehr seltene und sehr wertvolle Bücher und Zimelien. In der historischen und volkskundlichen Fachwelt wie in Museen und bei Ausstellungsmachern sowie bei Laienhistorikern sind Existenz, Profil und besonderer Wert des Instituts seit Jahrzehnten geläufig. Auch mit Ausstellungen und wissenschaftlichen Veranstaltungen ist das Institut immer wieder an die Öffentlichkeit getreten. Endlich ist er da, der Frühling! Die Natur erwacht und als Teil von ihr so manch unerwünschtes Krabbelgetier. Vor allem Zecken können dem Menschen richtig gefährlich werden, sie übertragen Krankheiten wie Borreliose oder Gehirnhautentzündung. Aber auch exotische Tierarten fühlen sich hierzulande immer wohler. "Unkraut", das Umweltmagazin des Bayerischen Fernsehens, nimmt die Insekteninvasion unter die Lupe, berichtet über neue Krankheiten und wie man sich am besten davor schützen kann. Für die Sendung, die am Montag, 15. Mai, um 21.20 Uhr läuft, hat ein Team des Bayerischen Rundfunks auch an der Uni Würzburg Aufnahmen gemacht: Die Fernsehleute drehten in der Pharmazeutischen Biologie bei Heribert Warzecha, dessen genveränderte Tabakpflanzen einen Impfstoff gegen die Borreliose produzieren können. Am Biozentrum der Uni Würzburg wird in diesem Sommersemester erstmals ein Wissenschaftspreis namens "Biocenter Science Award" vergeben. Damit sollen hervorragende Ergebnisse aus Diplom-, Doktor- oder Postdoc-Arbeiten prämiert werden, die 2005/06 publiziert wurden. Bewerbungen mit den Publikationen und einer kurzen Stellungnahme des Gruppenleiters sollen bis Donnerstag, 15. Juni, über die jeweiligen Lehrstühle beim Preiskomitee zu Händen von Professor Utz Fischer eingereicht werden. Bei ihm gibt es auch weitere Informationen, T (0931) 888-4029, E-Mail: Ein Meisterkonzert mit dem Voces-Quartett aus Rumänien (Bujor Prelipcean, Anton Diaconu, Constantin Stanciu, Dan Prelipcean) und der Pianistin Fumiko Shiraga (Hamburg) findet am Freitag, 19. Mai, im Toscanasaal der Residenz statt. Auf dem Programm steht Kammermusik von Mozart, Schostakowitsch und Schumann. Das Konzert läuft im Rahmen der Reihe "Musik in der Neurologie". Es beginnt um 19.00 Uhr, die Karten kosten 20 Euro (ermäßigt 15 Euro). Die Medizinische Fakultät veranstaltet ihre Promotionsfeier am Freitag, 12. Mai, ab 14.15 Uhr in der Neubaukirche. Nach der Begrüßung durch den Dekan und den Prodekan werden die Doktorhüte und Promotionspreise verliehen. Die Feier endet gegen 16.30 Uhr. Schon seit Jahren befasst sich Heiko Paeth mit dem Nachweis von Klimaänderungen, die auf den Menschen zurückgehen. Von Bonn aus ist der Wissenschaftler nun einem Ruf an die Uni Würzburg gefolgt. Hier ist er seit 10. April Professor für Physische Geographie.
Im Rahmen des universitären Fort- und Weiterbildungsprogramms (Internet: www.uni-wuerzburg.de > Übersicht > Fortbildungsprogramm der Universität) werden im Juni nachstehende Veranstaltungen angeboten. Falls keine andere Kontaktadresse aufgeführt ist, können verbindliche Anmeldungen (bitte immer mit genauer Bedienstetenadresse und Telefonnummer) unter Berücksichtigung der jeweiligen Termine (Anmeldeschluss!) per E-Mail abgegeben werden bei: Zielgruppe: Beschäftigte der Universität sowie anderer Behörden und Betriebe. Nähere Informationen im Internet. Termin: Freitag, 23. Juni, 9.00 bis ca. 16.00 Uhr. Ort: Neue Universität, Sanderring 2, Schulungsraum 405. Anmeldung bis 2. Juni. Teilnehmergebühr: 100 Euro für Uni-Bedienstete, 120 Euro für externe Teilnehmer. Zielgruppe: Beschäftigte der Universität sowie anderer Behörden und Betriebe. Nähere Informationen im Internet. Termin: Mittwoch, 28. Juni, 13.00 bis ca. 17.00 Uhr. Ort: Neue Universität, Sanderring 2, Schulungsraum 405. Anmeldung bis 21. Juni. Teilnehmergebühr: 26 Euro für externe Teilnehmer. Zielgruppe: Beschäftigte der Universität (insbesondere Nachwuchswissenschaftler/innen). Nähere Informationen im Internet. Termin: Freitag, 30. Juni, 13.30 bis 19.00 Uhr, Samstag, 1. Juli, 9.00 bis 18.00 Uhr. Ort: Universitätsgebäude Marcusstraße 9 - 11, Seminarraum, Abt. VII, 1. Stock. Anmeldung bis 8. Juni. Teilnehmergebühr: 50 Euro. Thema: "Feinstaub in der Diskussion". Zielgruppe: Laborpersonal sowie alle Interessierte. Termin: Donnerstag, 29. Juni, 19.00 Uhr. Ort: Nebenzimmer der Gaststätte Luisengarten. Referat IV/4 der Zentralverwaltung T 31-2538 Verwaltungsangestellter Fachprüfung II, langjährige Berufserfahrung durch verschiedene Tätigkeiten als Bürokraft bzw. Sachbearbeiter, zuletzt als Verwaltungsangestellter im Kompetenzzentrum Pathogenomik beschäftigt, sucht Stelle im Universitätsbereich ab sofort (Info-Nr. 2005-109). Fremdsprachenkorrespondentin, sehr gute Englischkenntnisse, langjährige Berufserfahrung in den Bereichen Büroorganisation, Verwaltung, Vorstandsarbeit, Mitgliederbetreuung und selbständige Abwicklung von nationaler und internationaler Korrespondenz, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt neuen Wirkungskreis in Teilzeitstellung (vormittags, max. 30 Std./Woche) (Info-Nr. 2006-18). Sprachwissenschaftlerin (M.A.) und Erwachsenenpädagogin, mehrjährige Berufserfahrung als Projektleiterin im Bildungs- und Messemanagement, sucht Stelle als nicht-wissenschaftliche Mitarbeiterin im Universitätsbereich im Umfang von mindestens 30 Stunden pro Woche (Info-Nr. 2006-26). Bankkauffrau mit Berufserfahrung sucht Teilzeit-Praktikumsstelle im Verwaltungsbereich im Rahmen einer Qualifikationsmaßnahme (Management für Front- und Backoffice) im Zeitraum vom 29.05. bis 23.06.2006 (Info-Nr. 2006-27). Kaufmännische Angestellte mit langjähriger Berufserfahrung sucht Teilzeitstelle im Verwaltungsbereich der Universität (Info-Nr. 2006-28). Industriekauffrau, langjährige Berufserfahrung durch verschiedene Beschäftigungen als Bürokraft/Sachbearbeiterin, Zusatzausbildung: SAP/R 3-Anwenderin und Sekretariatsfachkraft sucht Stelle im Verwaltungsbereich der Universität (Info-Nr. 2006-29).
Am Rechenzentrum sind für dienstliche Zwecke abzugeben:
Interessenten wenden sich bitte an: Sekretariat des Rechenzentrums, Matthias Reichling, T (0931) 888 5076. Der Lehrstuhl für Alte Geschichte hat abzugeben:
Anfragen sind zu richten an: Sekretariat, Helga Manhalter, E-Mail: T (0931) 31-2876. Universitätsprofessor sucht Haus oder große Wohnung (5 Zimmer, ca. 120 qm) für ein Jahr (ab Juli oder August) zur Zwischenmiete. Nachricht bitte an: T (0931) 888 5732. Von Privat: Äußerst gepflegte DHH in Eisingen, 130 qm Wohnfläche + Spitzboden und Kellerräume, 2 Bäder, Garage und Stellplatz, Spitzenausstattung, eingewachsener Garten, Grund 300 qm, zu verkaufen. VB 295.000 Euro. T (0931) 43913 oder (09306) 3618. |