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Altorientalisik

Die Studiensammlung  des Lehrstuhls für Altorientalistik enthält Fundstücke aus den Kulturen des Alten Orients, die zwischen dem 4. und 1. Jahrtausend v. Chr. im Gebiet der heutigen Staaten Irak, Syrien, Türkei und Iran existierten.

Die Sammlung umfasst neben einigen Originalobjekten vor allem Abgüsse, die zu Anschauungszwecken im Unterricht Verwendung finden, zum Teil jedoch auch in den Räumlichkeiten des Lehrstuhls für die Öffentlichkeit ausgestellt sind. Die Studierenden beteiligen sich im Rahmen unterschiedlicher Lehrveranstaltungen aktiv an der Gestaltung der Ausstellung.

In den altorientalischen Kulturen wurde eine Schrift verwendet, die mittels eines Rohrgriffels in einen Schriftträger aus noch feuchtem Ton gedrückt wurde. Wegen ihres Aussehens wird diese Schrift "Keilschrift" genannt. Die Sammlung enthält eine repräsentative Auswahl von mit Keilschrift beschriebenen Objekten aus unterschiedlichen Regionen und Epochen des Alten Orients.

Die Abgüsse assyrischer Reliefs zählen mit zu den eindrucksvollsten Stücken der Würzburger Sammlung, etwa eine Darstellung des assyrischen Königs Assurbanipal bei der Löwenjagd (7. Jahrhundert v. Chr.). Erwähnenswert sind aber auch Objekte aus dem hethitischen Anatolien (2. Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr.), so etwa der Abguss eines Götterreliefs aus einem Felsheiligtum in der Nähe der hethitischen Hauptstadt Hattusa.

Besondere Bedeutung kommt in der Sammlung dem Herrscherbild zu. Die Sammlung besitzt zahlreiche Abgüsse von Statuen (oder Teilen von Statuen) altorientalischer Herrscher. Ein herausragendes Denkmal vorderasiatischer Kunst ist der Kopf eines Herrschers von Agade (im Original aus Kupfer), des ersten Weltreiches der Antike, das in der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. große Teile des Vorderen Orients beherrschte.

Nicht zuletzt bietet die Keramik einen Blick auf die materielle Seite der Alltagswelt: Schüsseln, Schalen, Töpfe, Krüge und Deckel. Der Fundort Tell Karrana bei Mosul im heutigen Irak wurde durch Grabungen von Wissenschaftlern der Universitäten Würzburg und Bologna erforscht. Originalkeramik aus diesem Fundort aus dem Zeitraum vom 4. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. ist im Institut ausgestellt.