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Forschungsstelle Deutscher Orden

Zielsetzungen

Aufgaben und Ziele

der Forschungsstelle Deutscher Orden

Die dem Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte und somit auch dem Lehrstuhlinhaber Prof. Dr.  Helmut Flachenecker angegliederte Forschungsstelle hat es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte des Deutschen Ordens sowohl in eine größeren zeitlichen Zusammenhang zu setzen, als auch in regional vielfältige Räume einzubetten. Sie widmet sich einer vergleichenden europäischen Regionalgeschichte mit vielfältigen politischen, religiösen und kulturellen Bezügen. Zugleich erforscht sie die Geschichte der Ballei und der heutigen Komturei Franken.

Als einer der wenigen Ritterorden existiert der Deutsche Orden bis heute, wenn auch mit neuen Zielsetzungen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass es ihm als nahezu Einzigem gelang, eine eigene reichsunmittelbare Herrschaft aufbauen zu können. Gerade diese Tatsache sorgte lange Zeit für unsachliche und durch nationale Ideologien und Vorurteile belastete Diskussionen unter den Historikerinnen und Historikern. Die Forschungsansätze wandelten sich jedoch mit der Zeit zu gesamteuropäischen, die sich um einen vorurteilsfreieren Blick auf die Ordensentwicklung bemühten. Diese gesamteuropäischen Ansätze haben ihre Wurzeln in der 1985 gegründeten "Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens", die unter der Leitung von Prof. Dr. Udo Arnold zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Die Kommission sieht ihre Hauptaufgabe in der Erforschung der Geschichte des Deutschen Ordens von den Anfängen bis zur Gegenwart und zwar in ihren regionalen, europäischen und universellen Bezügen.

Die Forschungsstelle Würzburg sieht hier einen wichtigen Ansatzpunkt. Sie kann nicht nur das regionale Moment in Form der Ballei Franken einbringen, sondern mit ihrem Standort auch stärker auf europäische Forschungsbezüge eingehen. Seit September 2009 ist eine "Polnische Historische Mission" an der Philosophischen Fakultät angesiedelt, mit welcher die Forschungsstelle Deutscher Orden eine enge Zusammenarbeit pflegt. Über die Polnische Historische Mission soll der wissenschaftlich-kulturelle Austausch zwischen Deutschland und Polen intensiviert und eine starke Forschungsachse nach Mittelosteuropa ausgebaut werden.

Um der Forschungsstelle Sinn und Richtung zu geben, musste sie in irgendeiner Weise mit der Lehre verknüpft werden. Seit dem Sommersemester 2012 finden daher Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Angehörigen der Forschungsstelle und deren Partnern statt, um den Studierenden einen Zugang zum Thema "Deutscher Orden" zu ermöglichen. Unter Anderem wurden Lehraufträge von der Leiterin des Deutschordensmuseums in Bad Mergentheim, Frau Dr. Maike Trentin-Meyer, und vom Vorsitzenden der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Deutschen Ordens, Prof. Dr. Udo Arnold (Bonn), übernommen. Im Bestreben, die Tätigkeitsfelder für Studierende kontinuierlich zu erweitern, konnte im Sommersemester 2015 bereits eine Exkursion stattfinden und eine erste Magisterarbeit zum Thema "Geistliche Herrschaft im Vergleich. Der Deutsche Orden in Mergentheim und das Hochstift Würzburg im Spätmittelalter" wurde von Frau Katharina Kemmer verfasst. Die Zusammenarbeit mit anderen Universitäten fand u.a. ihren Ausdruck in einem Seminar von Prof. Dr. Roman Czaja (Thorn) über den Deutschen Orden und seine Territorialherrschaft an der Ostsee.

Längerfristiges Ziel der Forschungsstelle ist es, sich nicht nur zu einem Zentrum für wissenschaftlichen und kulturellen Austausch, sondern auch zu einem Alleinstellungsmerkmal der Universität Würzburg zu entwickeln.