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    Lob für die Uni-Detektive

    02/15/2007

    Mit schöner Regelmäßigkeit hat ein Einbrecher Räume der Universität am Röntgenring aufgesucht. Mit Hilfe von Unimitarbeitern konnte der vermutliche Seriendieb jetzt gestellt werden. Für diesen Einsatz dankte Unipräsident Axel Haase den nebenberuflichen Detektiven.

    Dank ihres Einsatzes wurde der Dieb vom Röntgenring gefasst (von links, sitzend): Matthias Bucks, Rita Frizlen, Karl Heinz Schalk und Rolf Jakob. Stehend Arnold Keller (rechts) und Unipräsident Axel Haase, der die engagierten Mitarbeiter als Zeichen sei
    Dank ihres Einsatzes wurde der Dieb vom Röntgenring gefasst (von links, sitzend): Matthias Bucks, Rita Frizlen, Karl Heinz Schalk und Rolf Jakob. Stehend Arnold Keller (rechts) und Unipräsident Axel Haase, der die engagierten Mitarbeiter als Zeichen seines Dankes eingeladen hatte. Nicht teilnehmen konnten Günter Hornschuch und Albin Schmitt. Foto: Robert Emmerich

    Ganz schön dreist: Mindestens vier Mal in den vergangenen zwei Jahren ist ein Dieb in Gebäude der Universität am Röntgenring eingestiegen. Immer wieder hat er dabei kleinere und größere Geldbeträge mitgehen lassen: mal 430 Euro, mit denen Psychologen ihre Versuchspersonen honorieren, mal 1.800 Euro aus den Kassen der Mensa in der Alten Augenklinik. Seine Routine ist dem Mann jetzt zum Verhängnis geworden: Dank der Hilfe zahlreicher Mitarbeiter der Universität konnte die Polizei ihn auf frischer Tat stellen. Natürlich wieder in einem Haus am Röntgenring.

    „Das war schon sehr beängstigend.“ Rita Frizlen ist Sekretärin am Lehrstuhl für Psychologie II. Ihr Zimmer befindet sich im Gebäude am Röntgenring 10 – einem Haus, in dem sich der vermutliche Seriendieb anscheinend besonders wohl gefühlt hat. Immer wieder – insgesamt sieben Mal laut Aussage von Joachim Wagner, Leiter des Servicezentrums Technischer Betrieb der Uni – hat er den Räumen dort seinen ungebetenen Besuch abgestattet. Und immer wieder hat er dabei Geld mitgehen lassen. Dabei ging er in der Regel recht geschickt vor: „Er hat jedes Mal ein wenig Geld in der Kasse liegen lassen, so dass man nicht auf den ersten Blick bemerken konnte, dass etwas gefehlt hat“, sagt Rita Frizlen.

    Trotzdem: Weitere nächtliche Besuche wollte sich die Lehrstuhlsekretärin nicht gefallen lassen. Gemeinsam mit dem Haustechniker, Karl Heinz Schalk, und unterstützt von einem ganzen Trupp Helfer aus dem Technischen Betrieb, suchte sie nach Wegen, wie sie den Dieb dingfest machen könnte. Dabei zeigte sich: Technische Möglichkeiten, einen Raum zu überwachen, gibt es viele. Doch nicht jede brachte den gewünschten Erfolg. Und so musste das Team mehrere Versionen ausprobieren, bis es endlich die richtige fand.

    In der Nacht auf den 25. Januar war es so weit: Alarm am Röntgenring. Wieder ein Einbruch in Rita Frizlens Büro. Rolf Jakob, Leitwärter im Servicezentrum, war sofort klar: „Das ist der Typ“, als die Meldung bei ihm einging. Schnell war die Polizei alarmiert; ebenso schnell waren die Beamten vor Ort. Die umstellten das Gebäude und durchsuchten akribisch alle Zimmer. Und stießen auf einen 44-jährigen Wohnsitzlosen, den sie festnahmen.

    „So viel Engagement muss man loben“, sagte Unipräsident Axel Haase. Als Zeichen des Dankes hatte er heute alle an der Aktion Beteiligten in sein Büro am Sanderring eingeladen, wo er jedem einen Bocksbeutel mit Uniwein überreichte. Schließlich wollte er sich für den ungewöhnlichen Einsatz persönlich bedanken. Erleichtert und froh zeigte sich Haase darüber, dass es gelungen war, nach so langer Zeit den Einbrecher endlich zu stellen. Ein Gefühl, das Rita Frizlen mit ihm teilt: „Ich bin froh, dass der Albtraum vorbei ist. Es war einfach nur furchtbar“, sagte sie.

    Der Täter wurde übrigens von der Staatsanwaltschaft Würzburg wegen verschiedener Einbrüche mit Haftbefehl gesucht. Ein Jahr und neun Monate Freiheitsstrafe hat er noch abzusitzen. Er wurde in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Zu den Vorwürfen hat er sich bislang nicht geäußert, die Ermittlungen der Polizei dauern an.

    By Robert Emmerich

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