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Drei ERC Grants für die Universität Würzburg

03/22/2022

Die Infektionsbiologin Cynthia Sharma, der Virologe Lars Dölken und der Chemiker Prince Ravat erhalten hoch dotierte Preise für ihre Forschung - zusammen sind es 5,5 Millionen Euro.

Cynthia Sharma, Lars Dölken und Prince Ravat erhalten hochrangige Forschungspreise des Europäischen Forschungsrats.
Cynthia Sharma, Lars Dölken und Prince Ravat erhalten hochrangige Forschungspreise des Europäischen Forschungsrats. (Image: Petra Thomas / privat / privat)

Gleich drei hochrangige Auszeichnungen des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) gehen an die Universität Würzburg: Professorin Cynthia Sharma (Infektionsbiologie) und Professor Lars Dölken (Virologie) erhalten Consolidator Grants über jeweils zwei Millionen Euro. Der Chemiker Dr. Prince Ravat bekommt einen Starting Grant, der mit 1,5 Millionen Euro dotiert ist.

Der ERC gab die neu vergebenen Consolidator Grants am 17. März 2022 bekannt. Die Preise sind für Forschungstalente bestimmt, deren bisherige Arbeit weitere Spitzenleistungen erwarten lässt. 2.652 Bewerbungen waren in dieser Vergaberunde beim ERC eingelaufen; zwölf Prozent der Anträge wurden bewilligt.

 

RNA-Bindeproteine bei Bakterien

Cynthia Sharma, Leiterin des Lehrstuhls für Molekulare Infektionsbiologie II und Sprecherin des Zentrums für Infektionsforschung, erforscht, wie bakterielle Krankheitserreger sich an ihre Umwelt oder den Wirt anpassen. Sie hat in ihrem Projekt Exploring the expanding universe of RNA-binding proteins in bacteria Proteine im Blick, die RNA-Moleküle binden und entscheidende Rollen in der Zellphysiologie spielen. Über solche RNA-Bindeproteine ist in Bakterien bislang wenig bekannt. Ihre Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Genregulationsmechanismen von Bakterien besser zu verstehen. Dies könnte wiederum neue Ansatzpunkte für Antibiotika liefern oder auch zur Entwicklung neuer biotechnologischer Verfahren beitragen.

 

Herpesviren und ihre Wirtszellen

Lars Dölken, Leiter des Lehrstuhls für Virologie, erhält nach 2016 jetzt schon seinen zweiten Consolidator Grant. Mit dem Preisgeld will er im Projekt DecipherHSV weiterhin das Herpes-simplex-Virus-1 erforschen. Dieser Krankheitserreger ist für relativ harmlose Beschwerden wie die juckenden Lippenbläschen verantwortlich. Er kann aber auch gefährliche Lungen- oder Gehirnentzündungen auslösen. Noch immer sind viele Mechanismen, mit denen dieses Virus seinen Wirt manipuliert, nicht gut genug verstanden. Im ERC-Projekt soll ein neuartiger Ansatz der Einzelzell-RNA-Sequenzierung Daten liefern, die mit Verfahren der Künstlichen Intelligenz ausgewertet werden.

 

Neue Klasse chiraler Halbleiter

Starting Grants sind für herausragende Forschende in einer frühen Phase ihrer Karriere vorgesehen. Der ERC gibt die Preisträgerinnen und Preisträger nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern kontinuierlich bekannt. Die finale Liste mit den aktuellen Statistiken liegt noch nicht vor.

Prince Ravat ist seit 2018 Arbeitsgruppenleiter am Institut für Organische Chemie. Mit dem Starting Grant will er ein Projekt zur Entwicklung einer neuen Klasse chiraler Halbleiter starten. Chiralität beschreibt eine Eigenschaft von Molekülen, die mit deren Symmetrie zusammenhängt. Chirale organische Halbleiter werden als neue Materialien benötigt, um die Entwicklung der nächsten Generation der (Opto)Elektronik voranzutreiben, wie zum Beispiel Spin-LEDs, 3D-Displays und quantenbasierte optische Datenverarbeitung.

 

Über den ERC

Der European Research Council wurde 2007 von der Europäischen Union gegründet. Er ist die wichtigste europäische Organisation zur Forschungsförderung. Sein Gesamtbudget für die Jahre 2021 bis 2027 beläuft sich auf 16 Milliarden Euro.


Text: Robert Emmerich, Pressestelle JMU

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