Deutsch Intern
Alumni Uni Würzburg - 1000 Careers One Story

Alumni-Newsletter

Der Name ist Programm

12/09/2020

Alumnus Armin Strohmenger hat Musikpädagogik und Musikwissenschaft an der Uni Würzburg studiert. Heute ist es seine Aufgabe, Kunden in vielen Ländern der Erde von den Klavieren und Flügeln seines Arbeitgebers zu begeistern.

Schon seit frühester Kindheit ist Armin Strohmenger fasziniert von Klavieren und Flügeln der Marke Steinway & Sons. Jetzt arbeitet er für diese Firma. (Bild: privat)
Schon seit frühester Kindheit ist Armin Strohmenger fasziniert von Klavieren und Flügeln der Marke Steinway & Sons. Jetzt arbeitet er für diese Firma. (Bild: privat)

Armin Strohmenger ist heute zertifizierter Management- und Team-Coach und Senior Manager Business Development Professionals für Europa, den Nahen Osten und Afrika bei Steinway & Sons in Hamburg.

Herr Strohmenger, wie würden Sie einem Laien Ihren Job beschreiben?

Ich arbeite bei Steinway & Sons in einer Schnittstellenfunktion zwischen der Geschäftsleitung, dem Marketing und der Sales Division. Ich bin in dieser Position für die Zielgruppe „Professionals“ verantwortlich, also für alle, die hauptberuflich mit dem Thema Klavier und Klavierspiel in Berührung sind.

Wie darf man sich Ihre Arbeit konkret vorstellen?

Ich konzeptioniere zusammen mit Kolleginnen und Kollegen diverse Formate und Ansätze, wie wir als Steinway & Sons zusammen mit unserem Händler-Netzwerk in Europa, dem Nahen Osten und in Afrika einerseits Bestandskunden mit speziellen Programmen an uns binden sowie andererseits potenzielle Neukunden durch bedürfnisorientierte Produktinnovation von unseren Klavieren und Flügeln begeistern können.

Mit wem haben Sie es dabei zu tun?

Ich bin vor allem mit Professorinnen, Lehrerinnen, Professoren und Lehrern für Klavier im Austausch sowie mit Musikinstitutionen wie Musikhochschulen, Konzerthäusern und Musikschulen. Natürlich betreibe ich auch Lobbyismus, indem ich Pianistinnen und Pianisten die für ihre Berufspraxis relevanten Innovationen von Steinway & Sons präsentiere und deren Einsatz auf der Bühne und in der Lehre erläutere.

Sie haben Musikpädagogik und Musikwissenschaft studiert. Inwiefern hat Sie das auf Ihren jetzigen Beruf vorbereitet?

Das fundierte Wissen in Lehre und Forschung, das ich an der Uni Würzburg erlangt habe, unterstützt mich enorm, um mit arrivierten Fachexperte auf Augenhöhe kommunizieren zu können.

Inwiefern ist das bei Ihrem Job wichtig?

Insbesondere in der sehr traditionalistisch geprägten klassischen Musik wird sehr viel Wert auf ein fundiertes Wissen gelegt. Da wird das Klavier in Gesprächen nicht nur unter technischen beziehungsweise funktionsspezifischen Aspekten besprochen. Es fungiert dann auch generalistisch als Werkzeug, um sich musikalisch auszudrücken. Mein musikalisches Hintergrundwissen unterstützt mich dabei, als glaubwürdiger Gesprächspartner anerkannt zu werden, für den nicht der Verkauf von Produkten im Vordergrund steht, sondern der den Professionals ein „Instrument“ zur Verfügung stellen möchte, das bestmöglich auf deren Bedürfnisse abgestimmt ist und Höchstleistung auf dem Weg zur Perfektion ermöglicht.

Musikpädagogik und Musikwissenschaft sind demnach nur ein Teil dessen, was Sie für Ihre Arbeit benötigen?

Ja. Die wissenschaftliche Ausbildung an der Uni Würzburg ist ein wichtiger Bestandteil und eine optimale Ergänzung zu meinem künstlerisch-pädagogischen Klavierstudium an der Musikhochschule Saarbrücken sowie dem Managementstudium am Institut für Kultur- und Medienmanagement in Hamburg.

Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf?

Zuallererst fühlt es sich an, als sei ein Traum in Erfüllung gegangen, für die Marke Steinway & Sons zu arbeiten, von der ich schon seit frühester Kindheit an fasziniert bin, als ich bei „Jugend musiziert“ das erste Mal selbst auf einem Steinway-Flügel spielen durfte. Ich empfinde es als sehr erfüllende Aufgabe, in ständigem Austausch mit Fachexperten zu sein, die ihrer Berufung mit einer intrinsischen Begeisterung nachgehen. Ich sehe meine Funktion daher nicht nur einseitig, also bestmögliche Lösungen für die Bedürfnisse und die Berufspraxis der Kunden anzubieten. Im Gegenzug lerne ich tagtäglich von den besten Pianistinnen, Pianisten, Klavierlehrerinnen und Klavierlehrern, was Steinway & Sons noch verbessern könnte. Sozusagen als „Fühler am Markt“ kanalisiere ich das Feedback, um die Kolleginnen und Kollegen in der Steinway-Manufaktur dabei zu unterstützen, weitere Produktoptimierungen und Innovationen vorantreiben.

 Was macht einen Steinway im Vergleich zu anderen Klavieren aus?

Steinway & Sons ist schon seit über 165 Jahren mit seinen über 130 Patenten das Maß aller Dinge im Klavier- und Flügelbau. Das wurde und wird auch von den größten Pianistinnen und Pianisten wie etwa Lang Lang, Martha Argerich, Vladimir Horowitz und Artur Rubinstein bekräftig. Dem Credo des Firmengründers Henry E. Steinway „to built the best piano possible” folgend, arbeiten tagtäglich mehrere hundert Fachexperten daran, die qualitativ besten Instrumente zu bauen. Insbesondere ist es immer wieder faszinierend zu sehen, wie Gäste, die durch die Manufaktur in Hamburg geführt werden und die Handwerkskunst hautnah erleben, von der Liebe zum Detail und zur Qualität begeistert und von der besonderen Atmosphäre emotional sehr berührt sind.

Macht sich die Digitalisierung der Musik bei Ihnen auch bemerkbar?

Ja. Aktuell ist für Steinway & Sons eine mehr als spannende Epoche angebrochen, da der traditionelle Klavierhersteller mit der sogenannten „High Resolution SPIRIO Technologie“ digitale Produktbestandteile in das analoge Instrument integriert, um die Vorteile aus beiden Welten zu verbinden, von denen sowohl der private als auch der professionelle Nutzer vielfach profitiert.

An welche Begebenheit aus Ihrem Studium erinnern Sie sich besonders gerne?

Insbesondere erinnere ich mich gerne an die familiäre Atmosphäre im Lehrstuhl für Musikpädagogik bei Professor Brusniak zurück – erst eine inspirierende, kurzweilige und auch kontroverse Diskussion innerhalb der Musikgeschichtevorlesung in der Residenz, dann ein daran anschließender Besuch auf dem Weinfest „Wein am Stein“ oder auch gerne mit einem Schoppen auf der alten Mainbrücke.

Back