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    Ausgabe 02 - 16. Januar 2007


    Ausgabe 02 vom 23. Januar 2007


    Magnetresonanz noch patientenfreundlicher

    Neues Forschungszentrum feierlich eröffnet

    Als ganz hervorragende Einrichtung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft lobte Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber das neue Forschungszentrum Magnet-Resonanz-Bayern (MRB e.V.). Bei der Eröffnung des Zentrums repräsentierte Huber als Festredner den Freistaat, der aus seiner High-Tech-Offensive 5,3 Millionen Euro in die neue Einrichtung investiert.

    Das MRB ist aus dem Physikalischen Institut der Universität heraus entstanden, seine Vorsitzenden sind Unipräsident Axel Haase und Peter Jakob. Letzterer vertritt zurzeit Haases Lehrstuhl für Experimentelle Physik V (Biophysik)

    Bei der Eröffnung des Forschungszentrums Magnet-Resonanz-Bayern (von links): Unipräsident Axel Haase, MRB-Vorsitzender Peter Jakob und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber. (Foto Robert Emmerich)

    Die Technik der Magnetresonanz schneller, mobiler, kostengünstiger und patientenfreundlicher zu machen – so beschrieb Jakob des Ziel des MRB. Haase bezeichnete das Zentrum als einen der Leuchttürme, der es dem Standort Würzburg ermögliche, international ganz weit vorne mitzumischen.

    Den Festvortrag über Herausforderungen und Chancen der Hochfeld-Magnetresonanz-Tomographie hielt Peter Boesiger vom Institut für Biomedizinische Technik der ETH Zürich. Unter anderem zeigte der Professor mit vielen Bildern, wie sich mittels Magnetresonanz die Durchblutung von Gewebe messen lässt oder wie man damit aktivierte Hirnregionen sichtbar machen kann.

    Im Anschluss durften die Gäste die neuen Räume des MRB besichtigen. Über dessen Entstehung und Ziele hat UNI-INTERN bereits in der vergangenen Woche berichtet. Weitere Informationen: Forschungszentrum Magnet-Resonanz-Bayern (MRB) e.V., Prof. Dr. Peter Jakob, T (0931) 888-3060, Fax (0931) 888-4680, Mail und Internet:

    info@mr-bavaria.de

    http://www.mr-bavaria.de/

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    EU-Info-Veranstaltung entfällt

    Die für Mittwoch, 17. Januar, im Hörsaal III des Naturwissenschaftlichen Hörsaalgebäudes am Hubland geplante Info-Veranstaltung über die EU-Förderung für die Bereiche „Materialwissenschaften, Physik, Nanotechnologie“ entfällt. Über einen eventuellen Ersatztermin wird EU-Referent Markus Leber rechtzeitig informieren.

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    Weihrauch – Duft des Himmels

    Mit der Botanik des Weihrauchbaumes, seiner arabischen Herkunft und den Verwendungen in den christlichen Religionen sowie in der Medizin befasst sich eine neue Ausstellung im Botanischen Garten. Eröffnet wird sie am Mittwoch, 17. Januar, um 18.00 Uhr.

    Zwei Tage später spricht dann Johannes Mayer vom Würzburger Institut für Geschichte der Medizin über „Weihrauch – medizinische Bedeutung in Geschichte und Kultur“. Sein Vortrag findet am Freitag, 19. Januar, um 20.00 Uhr im Hörsaal am Tropenschauhaus statt.

    Die Ausstellung „Weihrauch – Duft des Himmels“ ist bis 25. März im Foyer des Tropenhauses zu sehen. Geöffnet ist täglich von 8.00 bis 16.00 Uhr; der Eintritt ist frei. Konzipiert und realisiert wurde die Ausstellung von Klaus D. Christof und Renate Haas aus Kitzingen, die zusammen das „Team Multiculture“ bilden.

    Foto: K. D. Christof

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    Religion und Glaube

    Bindungskraft des Christentums in Europa eher schwach                                                           

    Eine europäische Forschergruppe um den Würzburger Religionspädagogen Hans-Georg Ziebertz hat den zweiten Band der empirischen Jugendstudie vorgelegt, die in zehn Ländern Europas, der Türkei und Israel durchgeführt wurde. Teilgenommen haben insgesamt 10.000 Jugendliche. Die Studie zeigt nicht nur große Unterschiede in den religiösen Einstellungen zwischen christlichen, jüdischen und moslemischen Jugendlichen, sondern auch zwischen den beteiligten Ländern.

    Seit drei Jahren befragen Religionswissenschaftler, Theologen und Religionssoziologen in zehn Ländern Jugendliche nach ihren Lebenseinstellungen, Religion und Glauben. In der nun vorgelegten Religionsstudie geht es unter anderem um die persönliche religiöse Praxis, um Religion in der Familie, Religionsunterricht, den Gottesglauben, um das Verhältnis zu den Religionsgemeinschaften sowie um Probleme des religiösen Pluralismus und die Beziehung der Religionen untereinander.

    Das Ergebnis zeigt große Unterschiede. Die stärkste Religiosität haben moslemische Befragte aus der Türkei, gefolgt von Jugendlichen jüdischen Glaubens in Israel. Aus der Gruppe der traditionell christlichen Länder folgen mit kleinem Abstand Jugendliche aus Polen, Kroatien und schließlich Irland. Jugendliche aus protestantischen Ländern - etwa Finnland und Schweden - gehören wie Jugendliche aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden zu den schwach religiösen. Für den Würzburger Professor Ziebertz bestätigen diese Befunde frühere Untersuchungen: „Islam und Judentum haben nach wie vor einen großen Einfluss auf junge Menschen, während die Bindungskraft des Christentums in Europa vergleichsweise schwach ist.“ Richtet man den Blick nur auf die europäischen Staaten, so ist die Religiosität in den traditionell katholischen Ländern (Polen, Kroatien und Irland) höher als in den traditionell protestantischen Ländern (Finnland, Schweden). In den meisten Untersuchungsbereichen haben Jugendliche aus den Niederlanden die geringste Religiosität, Jugendliche aus Deutschland rangieren im unteren Drittel.

    Nachhaltige religiöse Erziehung in der Familie gelingt in der Türkei und Polen am besten. 80 Prozent der Befragten geben an, in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen zu sein und den Glauben der Eltern fortsetzen zu wollen. Dies sagen nur 22 Prozent der deutschen Jugendlichen. In der Türkei ist 84 Prozent der Eltern wichtig, dass die Kindern ihren Glauben übernehmen, das gilt für 60 Prozent der polnischen und für nur neun Prozent der deutschen Eltern. „Damit ist klar“, so Ziebertz, „welche Religion sich in welchem Land die besten Voraussetzungen verschafft weiter zu bestehen.“ Religionsunterricht, der in den jeweiligen Glauben einführt, wünschen sich Jugendliche am stärksten in der Türkei, Polen, Kroatien und Irland, während ein solches Unterrichtsziel von den Schweden, Niederländern und Deutschen am meisten abgelehnt wird. Zugleich meinen alle Jugendlichen mit Ausnahme der niederländischen, dass Religion keine überholte Sache, sondern in einer modernen Welt durchaus wichtig sei. Vor allem hervorgehoben wird die Funktion der Religion bei der Begleitung von Menschen, aber auch die öffentliche Stimme der Religionsvertreter bei relevanten gesellschaftlichen Fragen.

    „Die bevorzugte Gottesvorstellung europäischer Jugendlicher ist der Deismus“, so Ziebertz. Der Deismus repräsentiere ein Gottesbild, bei dem Gott eine ferne und abstrakte Kraft sei. „Das ist mehrheitlich nicht der Gott, dessen Menschwerdung Christen an Weihnachten feiern.“ Für Ziebertz handelt es sich mehr um eine Idee, eine Art Philosophie, um sich die Welt zu erklären, weniger jedoch um einen Glauben in traditionellem Verständnis. Die befragten Jugendlichen lehnen mehrheitlich die Vorstellung ab, dass eine Religion, und zwar die eigene, anderen Religionen überlegen sei. Eine Ausnahme sind junge Katholiken in Polen, jüdische Befragte aus Israel und vor allem muslimische Jugendliche aus der Türkei.

    Die Studie zeigt, dass Religion im zusammen wachsenden Europa sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und gelebt wird. Der Vizepräsident der Europäischen Bischofskonferenz, der Zagreber Kardinal Josip Bozanic, schreibt in seinem Vorwort, die Studie vermittele den Verantwortlichen in der Kirche eine gute Einsicht in die Lebensphilosophie der Jugendlichen sowie in ihre Ängste und Hoffnungen. „Vielleicht trägt die Studie dazu bei“, meint außerdem der Würzburger Leiter der Studie, „dass die Kirchen zu einer realistischeren Einschätzung der Situation kommen. Sie werden sich ändern müssen.“

    Hans-Georg Ziebertz und William K Kay (Hrsg.): Youth in Europe II. An international empirical Study about Religiosity. Münster 2006 (LIT-Verlag), 376 S., 29.90 EUR, http://www.lit-verlag.de/isbn/3-8258-9941-1

    Der erste Band: Hans-Georg Ziebertz und William K Kay (Hrsg.), Youth in <st1:place w:st="on">Europe</st1:place> I. An international empirical Study about Life-perspectives. Münster 2005 (LIT-Verlag), 278 S., 24.90 EUR, http://www.lit-verlag.de/isbn/3-8258-8718-9

    Weiter Informationen: Prof. Dr. Hans-Georg Ziebertz, Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, T (0931) 888-4839 (Sekretariat), E-Mail: hg.ziebertz@mail.uni-wuerzburg.de


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    Pharmakologie und Geschichte vereint

    Zum Tode von Professor Ullrich Trendelenburg                                                                          

    Nach langer, schwerer Krankheit ist Professor Ullrich Trendelenburg am 21. November 2006 im Alter von 83 Jahren in Tübingen gestorben. An der Uni Würzburg hatte er von 1968 bis 1991 den Pharmakologischen Lehrstuhl inne. Von seinem Kollegen Professor Karl-Heinz Graefe stammt der folgende Nachruf.

    Ullrich Trendelenburg wurde am 31.12.1922 in Gehlsdorf bei Rostock geboren. Sein Vater Paul Trendelenburg war Pharmakologe und Lehrstuhlinhaber in Rostock, Freiburg und Berlin. Schon als Kind hatte er deshalb Berührung mit der Pharmakologie. Die engen persönlichen Kontakte zu Otto Krayer, Edith Bülbring und Marthe Vogt, Mitarbeiter seines Vaters in Freiburg und/oder Berlin, die als erklärte Gegner der Nationalsozialisten oder als Deutsche jüdischer Herkunft Deutschland im Jahre 1933 verlassen mussten, haben den Menschen Ullrich Trendelenburg sehr geprägt.

    Hinzu kamen die Erfahrungen der eineinhalbjährigen, amerikanischen Kriegsgefangenschaft in Frankreich, die ihn zunächst zu der Entscheidung führten, neuere Geschichte zu studieren. Diese Entscheidung wurde aber in den Wirren der Nachkriegsjahre rasch umgestoßen. Der Rektor der Universität Göttingen, ein Physiologe und guter Bekannter seines Vaters, bot ihm nämlich einen Studienplatz für Medizin an, den er nicht abschlagen konnte. Seine Liebe zur Geschichte blieb jedoch und kam später in vielen Gesprächen zum Vorschein.

    Während des Medizinstudiums (1946 – 1952) verbrachte er drei Semester in Uppsala in Schweden. Dort hatte er das Glück, dem Pharmakologen Ernst Bárány zu begegnen, der ihm einen Job als studentische Hilfskraft im pharmakologischen Institut verschaffte. Bárány und sein Umfeld vermittelten ihm die Freude am wissenschaftlichen Experimentieren, die zu einem seiner wichtigsten Wesenszüge wurde, und die er später an seine Mitarbeiter weitergab.

    Neben dem Studium in Uppsala fand er Zeit, wissenschaftlich zu arbeiten. Eine der beiden Arbeiten dieser Zeit wurde später in Deutschland als Doktorarbeit akzeptiert: eine Studie mit gesunden Freiwilligen zum Thema „Über die Wirkung einiger Hustenmittel auf Hustenreizschwelle und Atmung“. Bárány war auch verantwortlich für seine erste Begegnung mit Professor Joshua Harold Burn aus Oxford. Dieser kannte Trendelenburg bereits aus Erzählungen von Edith Bülbring, die 1933 zu Burns Arbeitsgruppe gestoßen war. Er lud ihn ein, nach Oxford zu kommen, falls er eine Karriere in Pharmakologie plane.

    Wegen der Einmaligkeit dieses Angebots suchte Trendelenburg, zurück in Göttingen, nach Möglichkeiten der Finanzierung. Diese Möglichkeit fand sich, als er am Schwarzen Brett des Hauptgebäudes der Universität die Ausschreibung eines Stipendiums des British Council entdeckte. Er bewarb sich und erhielt das Stipendium. So konnte er nach Abschluss des medizinischen Staatsexamens in Göttingen seine Ausbildung im September 1952 im Pharmakologischen Institut in Oxford unter der Obhut von Burn fortsetzen.

    In Oxford verbrachte Trendelenburg vier Jahre (1952 – 1956), zunächst als Stipendiat des British Council und später als Departmental Demonstrator. Burn war ein stimulierender Wissenschaftler, der als akademischer Lehrer einen prägenden Einfluss auf seine wissenschaftliche Arbeit hatte. In Oxford beschäftigte er sich mit der Pharmakologie der sympathischen Ganglien und untersuchte die stimulierenden Wirkungen von Histamin, Pilocarpin und Serotonin und die hemmende Wirkung von Morphin. In dieser Zeit hatte er auch enge Kontakte zu Wilhelm Feldberg, der seine Forschungsarbeiten an den sympathischen Ganglien durch Anregungen kritisch begleitete.

    1956/57 verbrachte Trendelenburg neun Monate im Pharmakologischen Institut der Universität Mainz. Diese Zeit war ohne Bedeutung für seinen weiteren Werdegang. Von großer Bedeutung waren hingegen die folgenden elf Jahre (1957 – 1968) am Pharmakologischen Institut der Harvard Medical School in den USA. Professor Otto Krayer, der das Institut leitete, hatte ihm eine Assistentenstelle angeboten.

    In Boston wurde Trendelenburg zu einem eminenten Wissenschaftler, der nicht nur als Autor viel gelesener Arbeiten, sondern auch als Herausgeber der Fachzeitschrift für Pharmakologie der Amerikanischen Pharmakologischen Gesellschaft einen großen Einfluss auf die pharmakologische Forschung der damaligen Zeit hatte. Seine Arbeiten berührten wichtige Aspekte der Pharmakologie des autonomen Nervensystems, nämlich die Pharmakologie direkt und indirekt wirkender Sympathomimetika und das Phänomen der Überempfindlichkeit sympathisch innervierter Organe gegenüber Noradrenalin, das sich als Folge einer Denervierung dieser Organe entwickelt oder durch verschiedene Stoffe (z.B. Cocain) hervorgerufen wird.

    Die letzten 23 Jahre seines Berufslebens (1968 – 1991) leitete Trendelenburg den Pharmakologischen Lehrstuhl der Universität Würzburg. Hier galt sein wissenschaftliches Interesse den Transportsystemen, die Noradrenalin und Adrenalin aus der extrazellulären Flüssigkeit in die Zellen transportieren, den intrazellulären Enzymen, die Noradrenalin und Adrenalin abbauen, und dem Zusammenwirken von Transportern und Enzymen, die als „metabolisierende Systeme“ für die Entfernung von Noradrenalin und Adrenalin aus dem Extrazellularraum sorgen.

    Nach Meinung der Mitarbeiter des Würzburger Instituts war sein Führungsstil gekennzeichnet durch Bescheidenheit, Menschlichkeit und Konsequenz im Handeln. Er hatte trotz eines vollen Terminkalenders immer Zeit für seine Mitarbeiter, und es verging kaum ein Tag, an dem er nicht bei einer Tasse Kaffee mit allen zusammentraf. Bei diesen Zusammenkünften wurden nicht nur wissenschaftliche Ergebnisse, sondern auch Ereignisse (z.B. Fußball) und Probleme des täglichen Lebens besprochen.

    Auch von Würzburg aus hatte Trendelenburg nicht nur durch seine wissenschaftliche Arbeit großen Einfluss auf die Pharmakologie seiner Zeit, nicht nur durch seine wissenschaftliche Arbeit. Er war vier Jahre Präsident der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft, drei Jahre Councillor und drei Jahre Vizepräsident der Internationalen Vereinigung Pharmakologischer Gesellschaften. Dazu war er 18 Jahre lang Herausgeber des Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology, des Organs der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft. Seine langen Briefe als Herausgeber an die Autoren haben viele Pharmakologen nachhaltig beeinflusst. Sie waren gekennzeichnet durch positive Kritik und das Bestreben, Manuskripte lesbarer, verständlicher und besser zu machen.

    Als Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste wurde er 1998 von der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie mit der Schmiedeberg-Plakette geehrt. Seine internationalen Kontakte und Freundschaften haben dazu geführt, dass ihm fünf Universitäten die Ehrendoktorwürde verliehen: Tampere in Finnland und Porto in Portugal, die Ohio State University in Columbus, die Medical Academy von Lublin in Polen, die Karls-Universität Prag.

    Außerdem war Trendelenburg Ehrenmitglied der Polnischen, der Indischen, der Tschechoslowakischen und der Venezolanischen Pharmakologischen Gesellschaft. Aus seiner Feder stammen viele Originalarbeiten und Übersichtsaufsätze, die sich durch eine brillante Schriftsprache mit klarer und verständlicher Ausdrucksweise auszeichnen. Seine beiden Leidenschaften, Pharmakologie und neuere Geschichte, vereinte er in seinem letzten Buch, das 2006 unter dem Titel „Verfolgte Deutschsprachige Pharmakologen“ im Dr. Schrör Verlag erschien.

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    Winzig kleine Antennen für Licht

    Bert Hecht neu am Physikalischen Institut                                                                                 

    Das klassische Mikroskop war in Forschung und Lehre schon immer unverzichtbar. Nach wie vor ist es für Wissenschaftler interessant, mit Hilfe der Lichtmikroskopie tiefer und tiefer in die Welt der kleinsten Strukturen einzudringen. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist Professor Bert Hecht von der Uni Würzburg.

    Der Physiker erklärt, was an seiner Arbeit besonders spannend ist: „Mit der Lichtmikroskopie kann man auch Materialanalysen betreiben.“ Möglich wird das durch die Technik der Spektroskopie: Dabei wird das Licht, das vom untersuchten Objekt im Mikroskop abgestrahlt wird, nach Wellenlängen aufgespalten. „Man analysiert die verschiedenen Farben und kann daraus Informationen über die chemische Struktur des Objekts bekommen.“

    Zu der Materie, die Hecht erforscht, gehören zum Beispiel lebende Zellen. In diesen komplexen Objekten kann er gezielt einzelne Moleküle und deren Wechselwirkungen mit anderen Molekülen sichtbar machen. Es entstehen dabei keine Bilder, wie man sie von der gewöhnlichen Mikroskopie her kennt. Stattdessen sind nur wenige leuchtende Punkte zu sehen, die ihre Position im Verlauf der Zeit ändern. Auf diese Weise lässt sich der Weg verfolgen, den Moleküle in der Zelle zurücklegen.

    Analysiert man zwei unterschiedliche Molekültypen zugleich und stellt fest, dass beide längere Zeit an einem Punkt verharren, dann findet zwischen ihnen eine Wechselwirkung statt. Solche molekularen Wechselwirkungen bestimmen die Lebensprozesse in einer Zelle. Auf diese Weise hat der Würzburger Physiker zum Beispiel untersucht, wie Viren in den Kern ihrer Wirtszellen eindringen. Erforscht hat er aber auch die Orte, an denen Adrenalin und andere Hormone wirksam werden, nämlich an G-Proteine gekoppelte Rezeptoren.

    Im Zentrum seiner Arbeit steht auch die Entwicklung neuartiger, hoch empfindlicher Mikroskopiemethoden und Nachweisverfahren. Unter anderem widmet sich Hecht der Erforschung metallischer Nanostrukturen, die als resonante, winzig kleine Antennen für Licht dienen können. „Solche Strukturen sind nicht nur für die Entwicklung von hoch auflösenden optischen Mikroskopen zukunftsweisend“, sagt der Professor.

    Bert Hecht ist seit 1. Oktober als Nachfolger von Thomas Bayerl am Physikalischen Institut der Uni Würzburg tätig. Geboren wurde er 1968 in Marktdorf am Bodensee. Nach dem Physikstudium an der Universität Konstanz fertigte er seine Dissertation am IBM Forschungslabor in Rüschlikon in der Schweiz an. Als Postdoc ging er an die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich, wo er über die Mikroskopie und Spektroskopie einzelner Farbstoffmoleküle forschte. Von dort wechselte er ans Nationale Kompetenzzentrum für Nanowissenschaften der Schweiz an der Universität Basel, wo er als Assistenzprofessor eine Arbeitsgruppe zum Thema Nano-Optik leitete.

    Kontakt: Prof. Dr. Bert Hecht, T (0931) 888-5863, E-Mail: hecht@physik.uni-wuerzburg.de

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    Ergebnisse der Hartz IV-Forschung

    Über erste Ergebnisse der Begleitforschung zu Hartz IV berichtet der Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Nürnberg), Dr. Ulrich Walwei, an der Uni Würzburg. Sein Vortrag findet am Mittwoch, 24. Januar, um 15.15 Uhr im Hörsaal 124 der Sanderring-Uni statt. Eingeladen wurde Walwei vom Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen (Professor Peter Bofinger).

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    Neuer Wirkstoff wird klinisch erprobt

    Gegen die Folgen von Schädel-Hirn-Verletzungen                                                                      

    Das aus der Universität heraus gegründete Würzburger Pharma-Unternehmen vasopharm GmbH arbeitet an einem Medikament, mit dem sich die Folgen von Schädel-Hirn-Verletzungen behandeln lassen. Die dafür neu entwickelte Substanz VAS203 hat jetzt die Genehmigung zur klinischen Erprobung am Menschen erhalten.

    Bei schweren Kopfverletzungen kann das Gehirn erschüttert, geprellt oder gequetscht werden. Dabei kommt es zu Schädigungen, die den Innendruck des Gehirns erhöhen. Schwere geistige und körperliche Behinderungen können die Folge sein, im Extremfall sterben die Patienten. Die Wirksubstanz VAS203 besitze das Potenzial, die biochemischen Vorgänge im Gewebe und in den Blutgefäßen des Gehirns so zu beeinflussen, dass der lebensbedrohliche Hirndruckanstieg vermindert oder sogar verhindert wird, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

    Ende Dezember 2006 bekamen die vasopharm-Forscher vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bonn) die Genehmigung, VAS203 im Rahmen einer ersten klinischen Studie am Menschen zu testen. Auch die Landesärztekammer Baden-Württemberg in Stuttgart hat mit einem positiven Ethik-Votum grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

    Die Studie soll im Januar in Mannheim beginnen. Den Probanden wird dabei das Medikament intravenös verabreicht. Ziel ist es, die Dosistoleranz zu ermitteln, die Sicherheit nachzuweisen und Daten über die Verstoffwechslung und Ausscheidung der Wirksubstanz zu gewinnen.

    Dr. Frank Tegtmeier, Geschäftsführer und Leiter der Forschung & Entwicklung bei vasopharm, umreißt den Bedarf für eine neue Therapie: „Schädel-Hirn-Verletzungen gehen mit vielen Todesfällen und schweren körperlichen und geistigen Behinderungen einher. Es können aber auch Lernstörungen sowie verhaltensspezifische und psychologische Probleme die Folge sein.“ Momentan existiere kein pharmakologisch wirksames Medikament, um die Konsequenzen einer Schädel-Hirn-Verletzung abzuschwächen.

    Weitere Informationen: Christian Wandersee, Geschäftsführer der vasopharm GmbH, T (0931) 35 90 99-0, Fax (0931) 35 90 99-12, office@vasopharm.com, www.vasopharm.com

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    Seelenstriptease im englischen Pub

    Die English Drama Group spielt „Two“ von Jim Cartwright                                                      

    Ernstere Töne in der English Drama Group: Die englische Schauspielgruppe der Universität Würzburg stellt in diesem Semester mit „Two“ von Jim Cartwright ein Stück vor, in dem den Zuschauern das Lachen zumindest teilweise vergehen wird.

    Das Ensemble wurde im Jahr 1975 an der Universität Würzburg gegründet und führt seitdem am Ende jedes Semesters ein oder mehrere Stücke auf. Regisseur ist seit 2005 Dr. Martyn Ford vom Neuphilologischen Institut der Philosophischen Fakultät II. Die Schauspieler sind allesamt Studierende der Universität Würzburg.

    Ein typisch englischer Pub ist die Bühne, auf der die Charaktere von „Two“ ihr Leben präsentieren. Wie in der Wirklichkeit gehen dabei Freud und Leid oft Hand in Hand: Komödie und Tragödie halten einander die Waage. Das notorisch zerstrittene Besitzerehepaar bewirtet alte und junge Gäste, deren Beziehungen unterschiedlicher nicht sein könnten: Ein alternder Playboy und seine Verehrerin finden auf ungewöhnliche Weise zueinander.

    „Probenaufnahme“: Paavo Hieskanen und Nalini Chandra als Roy and Lesley. Foto: Martyn Ford

    Ein Witwer rettet sich über die Traurigkeit mit seiner blühenden Fantasie hinweg, während körperlich-athletische Faktoren dem Glück eines anderen Paares zunächst noch im Wege stehen. Herrschsüchtige Ehemänner besuchen die Kneipe genauso wie liebevolle Familienväter. Und am Ende erfahren die Zuschauer dann auch, warum die Besitzer des Pubs einander so zu verachten scheinen.

    Die Aufführungen finden am 24., 25. und 26. Januar 2007 in der Stadtmensa (Studentenhaus, Am Exerzierplatz) statt. Die Preise betragen 2,50 Euro für Studenten und vier Euro für andere Zuschauer. Tickets werden in den Tagen vor den Aufführungen im Mensagebäude am Hubland verkauft und können auch unter T (0931) 888-5409 vorbestellt werden.

    Der Autor von „Two“, Jim Cartwright, wurde 1958 in Lancashire, Großbritannien, geboren und lebt noch heute dort. Nach einer Schauspielausbildung in London gehört er mittlerweile zu den etablierten Schriftstellern Englands. Komik und Ernsthaftigkeit, Mitgefühl und Surrealität bilden jeweils die Grundlagen seiner Werke.

    Cartwrights Stück “The Rise and Fall of Little Voice“ diente als Vorlage für den Film „Little Voice“, in dem 1998 unter anderem Jane Horrocks, Michael Caine und Ewan McGregor mitspielten.

    Kontakt:

    Jens Jäger, Pressesprecher (Tel.: 0931/329 4413)

    Martyn Ford, Regisseur

    http://www.edg.anglistik.uni-wuerzburg.de

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    Software-Lösungen für Unternehmen

    Info-Veranstaltung für kleine und mittlere Firmen                                                                     

    Über den Einsatz betrieblicher Software in kleinen und mittleren Unternehmen informiert das Mainfränkische Electronic Commerce Kompetenzzentrum (MECK) in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg unter dem Motto „Chancen erkennen, Potenziale nutzen“. Die Veranstaltung wird vom Bundesministerium für Wirtschaft gefördert und ist daher für die Teilnehmer kostenfrei.

    Sie findet am Dienstag, 23. Januar, von 16.00 bis 19.00 Uhr bei der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt, Mainaustraße 33, Raum C202 statt. Interessenten sollen sich im Internet unter www.meck-online.de bis 19. Januar anmelden.

    Selbst kleinere Unternehmen kommen heute nicht mehr ohne betriebswirtschaftliche Software aus. Rechtsvorschriften, Webangebote, Kundenmanagement, Auftragsabwicklung und vieles mehr wird durch Software erfüllt und unterstützt.

    Was leisten diese Programmsysteme, die für relativ wenig Geld zu kaufen sind? Erfüllen sie große Erwartungen oder muss sich das Unternehmen in seiner Ablauforganisation eingeschränkten Möglichkeiten der Software anpassen? Diese und andere Fragen sollen bei der Veranstaltung beantwortet werden. Die Teilnehmer lernen Wege und Möglichkeiten des effizienten Einsatzes von betriebswirtschaftlichen Softwarelösungen für ihr Unternehmen kennen. Neben Vorträgen über die Technik und die Auswahl der Software werden auch umgesetzte Kundenanwendungen vorgestellt.

    Ansprechpartner: Diplom-Kaufmann Sebastian Klüpfel, Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik der Universität, T (0931) 3501-249, Fax (0931) 31-2955, skluepfel@wiinf.uni-wuerzburg.de

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    Konzerte des Akademischen Orchesters

    Studierende aller Fakultäten musizieren zusammen                                                                   

    Werke von Beethoven, Bruch und Franck stehen auf dem Programm der nächsten zwei Konzerte des Akademischen Orchesters der Universität Würzburg. Das Orchester setzt sich aus Studierenden aller Fakultäten zusammen und erarbeitet jedes Semester ein neues Konzertprogramm.

    Unter der Gast-Leitung von Markus Popp führen die Musikerinnen und Musiker im Januar Ludwig van Beethovens Ouvertüre zu Egmont, Max Bruchs Konzert für Violine und Orchester und César Francks Symphonie d-Moll, op. 12 aufgeführt. Solist ist der ehemalige Konzertmeister des Orchesters,  Martin Schiessler.

    Die Konzerte finden am Donnerstag, 25. Januar, und am Freitag, 26. Januar, jeweils um 20 Uhr, in der Neubaukirche, Domerschulsstraße, statt.

    Karten gibt es im Vorverkauf in der Musikalienhandlung Kreuzer, Rotscheibengasse, und in der Buchhandlung Knodt, Textorstraße, sowie an der Abendkasse zu zwölf Euro (ermäßigt sechs Euro).

    Weitere Informationen unter: www.orchester.uni-wuerzburg.de

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    Personalia

    PD Dr. Erwin BREITENBACH, Institut für Sonderpädagogik, wurde mit Wirkung vom 15.12.2006 zum Universitätsprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin ernannt. Sein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Freistaat Bayern hat daher mit Ablauf des 14.12.2006 kraft Gesetzes geendet.

    Dr. Moritz BÜNEMANN, Lehrstuhl für Pharmakologie der Universität Würzburg, wurde mit Wirkung vom 10.01.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet "Pharmakologie" erteilt.

    Prof. Dr. Christian GRUND wurde mit Wirkung vom 01.01.2007 zum Universitätsprofessor für Betriebswirtschaftslehre, Personalwesen und Organisation ernannt.

    PD Dr. Tobias RUF, Fachgebiet Experimentelle Physik, Leiter der Abteilung "Entwicklung Mechatronik Hardware" bei der Robert Bosch GmbH Bühl, wurde mit Wirkung vom 07.12.2006 zum "außerplanmäßigen Professor" bestellt.


    Dienstjubiläen

    25 Jahre

    Ferdinand BAUER, Institut für Anatomie und Zellbiologie, 11. Januar
    Gisela LICHTENFELS, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, 15. Januar
    Annette OPPELT, Kinderklinik und Poliklinik, 1. November 2006

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    Anzeige

    3-Zimmerwohnung zu vermieten

    Im universitätseigenen Wohnhaus Josef-Schneider-Straße 2c, Erdgeschoß links, 97080 Würzburg (am Universitätsklinikum), ist zum 01.03.2007 eine 3-Zimmerwohnung frei. Rund 74 m², Küche, Bad (Wanne), Balkon, Keller- und Speicheranteil, Gasetagenheizung, Laminatböden, gepflegter Zustand. Die Übernahme von Einrichtungsgegenständen ist möglich (Geschirrspüler, E-Herd, Kühlschrank, etc.). Preis: 380 Euro + Nebenkosten 70 Euro.

    Besichtigungsmöglichkeit: Freitag, 19.01.2007, 13.00 – 15.00 Uhr, Montag, 22.01.2007, 12.00 – 14.00 Uhr (bei Shishkova klingeln, keine Anmeldung erforderlich).

    Die Wohnung wird vorrangig an Bedienstete der Universität Würzburg vermietet. Es wird ein längerfristiges Mietverhältnis angestrebt. Interessenten senden den Vordruck „Bewerbungsbogen“, der bei der Besichtigung ausgehändigt wird, bis spätestens 25.01.2007 an: Universität Würzburg, Zentralverwaltung, Referat 5.3, Armin Hartmann, Zwinger 34, 97070 Würzburg, T (0931) 31-2051, Fax (0931) 31-2000.

     

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    Geräte abzugeben

    Grüne und rosa Stühle

    Die Fachschaft der Philosophischen Fakultät II hat vier gebrauchte Konferenzstühle mit grünem oder rosa Bezug (mit Gebrauchsspuren), sechs Jahre alt, abzugeben. Außerdem einen funktionsfähigen Röhrenmonitor, der vier Jahre alt ist. Interessenten wenden sich an T 888-5592

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