Ausgabe 38 - 23. Oktober 2007
Ausgabe 38 vom 23. Oktober 2007
Vor Firmen und Forschern
Uni-Zeitschrift BLICK neu erschienen
Wenn Forscher eine interessante Geschäftsidee haben, tun sie ihre ersten Schritte hin zum Unternehmertum heute nicht selten in den Labors der Hochschulen – mit finanzieller Förderung des Staates. Über ein solches Projekt, das vom Servicezentrum Forschung und Innovation der Universität Würzburg begleitet wird, berichtet die neue Ausgabe der Uni-Zeitschrift Blick.
Forscher und Firmen, Wissenschaft und Wirtschaft. Die vielfältigen Berührungspunkte zwischen diesen Bereichen stehen im Mittelpunkt des neuen Blick. Ihre besondere Aufmerksamkeit hat die Redaktion dabei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt geschenkt. Aus deren Firmenspende sind von 1982 bis heute rund 635.000 Euro in die Universität geflossen. Außerdem haben zum 25. Geburtstag der Stiftung in diesem Jahr erneut zahlreiche Firmen aus der Region Geld gespendet. Grund genug also, die Firmenspende ausführlicher zu präsentieren.
Auch die Studierenden sind nicht faul in Sachen Wirtschaftskontakte und Unternehmertum. Viele von ihnen haben sich im Sommer am 5-Euro-Business-Wettbewerb beteiligt, vier haben dabei einen Bus- und Straßenbahnfahrplan für das Handy ausgetüftelt. Sie stellen wir ebenso vor wie die Würzburger Aiesec-Gruppe, die sich auf keinen Fall als bloßer Vermittler von Praktika sieht. Vielmehr geht es ihr darum, die Persönlichkeit ihrer Mitglieder zu bilden – auch im Hinblick auf spätere Führungsaufgaben.
Blick stellt den Biologiestudenten Mirko Wölfling vor, der sein eigenes Museum hat, sowie den Physik-Didaktiker Thomas Trefzger und seine Experimente mit der Kaffeekanne. Der neue Hochschulrat wird ebenso präsentiert wie die Ideen und Pläne der gewählten Studierendenvertreter. Im Forschungsteil des Heftes hat Gunnar Bartsch ein Jubiläum zum Anlass genommen, um einen Blick in die Labors der Frauenklinik zu werfen: 25 Jahre In-Vitro-Fertilisation, Befruchtung im Reagenzglas also.
Den neuen Blick gibt es auch im Internet, dort können die Artikel als pdf-Dateien heruntergeladen werden:
https://www.uni-wuerzburg.de/fuer/presse/blick/
Das 76 Seiten starke Heft wird in diesen Tagen an die Institute und Lehrstühle verteilt und an zentralen Stellen ausgelegt (Sanderring-Uni, Unibibliothek etc.). Nachlieferungen sind in geringem Umfang möglich, Interessenten wenden sich an presse@uni-wuerzburg.de
Neue Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde
Sonderausstellung: 25 Jahre Antarktisforschung
Kein Kontinent auf dieser Erde, auf dem nicht Wissenschaftler der Universität Würzburg zu finden sind. Selbst in der Antarktis sind sie aktiv – und das seit 25 Jahren. Zum Jubiläum der ersten geowissenschaftlichen Expedition mit Würzburger Beteiligung im Dezember 1982 zeigt das Mineralogische Museum am Hubland im Wintersemester eine Sonderausstellung.
Ab Freitag, 19. Oktober, gewähren zahlreiche Poster und eindrucksvolle Fotos den Museumsbesuchern Einblick in das Expeditionsleben, die logistischen Schwierigkeiten und die Geländearbeit. Sie informieren auch über die geologischen Hintergründe und die bisherigen Forschungsergebnisse.
Typische Herberge der Geologen: Scott-Zelte, hier in der unendlich weiten Eiswüste von Dronning Maud Land. Foto: Hartwig Frimmel
Zusätzlich werden Dokumentarfilme von einigen Expeditionen gezeigt. Besonders schöne und typische Gesteine der Arbeitsgebiete sind in Vitrinen ausgestellt; in Abendvorträgen berichten einige Expeditionsteilnehmer von ihren Erlebnissen. Die Ausstellung dauert bis 29. Februar und ist sonntags von 14 bis 17 Uhr und mittwochs von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich, Telefon (0931) 888-5407 oder 888-5421.
Den Anfang der Würzburger Antarktis-Expeditonen bildete ein Sicherheitstraining in den neuseeländischen Alpen. Erst als die Teilnehmer dort bewiesen hatten, dass sie mit Kälte, Schnee und Eis klar kommen, stand ihrem Aufbruch in die Antarktis nichts mehr im Wege.
Die Antarktisforscher Wolfgang Schubert (links) und Stanislav Ulitzka in einem Geländecamp der Nordvictorialand-Expedition GANOVEX III vor 25 Jahren. Foto: Wolfgang Schubert
Am 4. Dezember 1982 verließ die Expeditionsmannschaft der dritten German Antarctic North Victoria Land Expedition mit dem Eisbrecher Polar Queen den Hafen von Wellington. Mit an Bord waren der Würzburger Petrologe Wolfgang Schubert und sein Doktorand Stanislav Ulitzka. Ihr Ziel: Die bis dahin kaum erforschte Daniels Range in Nordvictorialand an der Pazifikküste des südlichsten aller Kontinente. Eine Woche dauerte die Überfahrt bei guten Wetter- und Eisbedingungen; dann konnten die Wissenschaftler mit ihrer Arbeit, der Kartierung und Beprobung der metamorphen Kristallin-Gesteine, beginnen. Ende Februar 1983 mussten sie wegen schlechtem Wetter und dem nahenden Südherbst ihre Zelte wieder abbrechen. Am 7. März kehrte die Expedition wohlbehalten nach Wellington zurück.
Seit dieser Zeit haben Mitarbeiter des ehemaligen Instituts für Mineralogie und Kristallstrukturlehre der Universität Würzburg – das im Oktober 2007 in den Lehrstuhl für Geodynamik und Geomaterialforschung umgewandelt wurde – an zehn weiteren Antarktis-Expeditionen teilgenommen. Derzeit sind vier Antarktisforscher am Lehrstuhl beschäftigt. Dass die von Wolfgang Schubert begonnene Tradition fortgesetzt werden wird, dafür garantiert die Berufung von Hartwig Frimmel an den hiesigen Lehrstuhl. Frimmel war früher Leiter der geowissenschaftlichen Antarktisforschung Südafrikas und wird dem Kontinent auch von Unterfranken aus treu bleiben.
Drei Regionen sind es, auf die sich die Forscher aus Würzburg konzentrieren: Nordvictorialand, Shackleton Range und Dronning Maud Land. Alle drei liegen am Rande des alten antarktischen Kontinentkerns, der in etwa der heutigen Ostantarktis entspricht. Diese Gegenden haben vor etwa 550 bis 500 Millionen eine wesentliche Rolle gespielt, als gewaltige plattentektonische Vorgänge zur Bildung des Großkontinents Gondwana führten.
Was zu dieser Zeit aus geologischer Sicht genau passiert ist, versuchen die Wissenschaftler zu entschlüsseln – bisher mit großem Erfolg. Dank ihren Untersuchungen ist mittlerweile klar, dass das damals entstandene Ross-Gebirge in Victorialand durch eine Subduktion, also ein Abtauchen einer paläopazifischen Ozeanplatte unter den antarktischen Urkontinent, entstanden ist. Würzburger Petrologen trugen mit detaillierten Untersuchungen der Kristallin-Gesteine und mit genauen Altersdatierungen wesentlich zum heutigen Kenntnisstand über die gebirgsbildenden Abläufe im Ross-Gebirge bei.
Neue Erkenntnisse brachten auch ihre Arbeiten im Maud-Gebirgsgürtel von Dronning Maud Land zu Tage. Dieser wurde noch vor wenigen Jahren als Teil des etwa eine Milliarde Jahre alten Superkontinents Rodinia angesehen. Unter Würzburger Leitung konnte jedoch gezeigt werden, dass dieses Gebirge erst viel später, bei der Bildung Gondwanas entstanden ist. Mittlerweile gilt eine Kontinent-Kontinent-Kollision zwischen den Teilkontinenten West- und Ostgondwana als Auslöser für das Entstehen dieser Bergkette. Diese Kollision war wahrscheinlich eine der heftigsten Gebirgsbildungsphasen in der Erdgeschichte. Heute sind nur noch die unteren Bereiche der durch diese Gebirgsbildung stark verdickten kontinentalen Erdkruste erhalten. Die von chemischer Verwitterung verschonten Felskliffe im Maud-Gebirge und in der Shackleton Range bieten eine optimale Gelegenheit, Einsicht in diese tiefen Krustenabschnitte zu gewinnen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich das Würzburger Forscherteam gegenwärtig mit der Rekonstruktion der geodynamischen Prozesse beschäftigt, die zur Bildung von Superkontinenten führen und solcher, die in der Tiefe von kontinentalen Kollisionszonen ablaufen.
Aber auch die ältere, bis weit ins Präkambrium zurückreichende Geschichte des antarktischen Urkontinents haben die Würzburger Wissenschaftler mehr und mehr enträtselt. So belegen beispielsweise erst jüngst an Gesteinen der Shackleton Range erzielte Ergebnisse ältere geologische Ereignisse wie kontinentale Krustenbildung, Inselbogen-Vulkanismus und hochgradige Metamorphose vor etwa 2600, 1700 und 1100 Millionen Jahren. Gefördert werden diese Arbeiten über ein Projekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms Antarktisforschung, das unter der Leitung von Hartwig Frimmel steht.
Drei verschiedene Generationen magmatischer Gänge, die vor etwa 500 Millionen Jahren in einen hochgradig metamorphen Gneis intrudierten: Die relative Abfolge der einzelnen Intrusionen lässt sich hier gut aus den räumlichen Überschneidungen ableiten (schwarzer Gang, zunächst gefolgt von dem weißen und dann dem braunroten Gang). Man beachte den roten Fleck am Fuß der Felswand: Als Größenmaßstab ist dort ein Expeditionsteilnehmer zu sehen. Foto: Hartwig Frimmel
Die Antarktisforschung der Würzburger Petrologen ist viel zu komplex, um in unterfränkischer Isolation durchgeführt werden zu können. Daher ist nicht nur die logistische Unterstützung deutscher und südafrikanischer Antarktisprogramme für diese Arbeit notwendig, sondern auch eine enge Kooperation mit in- und ausländischen Partnern, wie zum Beispiel der Universität Frankfurt und der Bundesanstalt für Geowissenschaften Hannover, der University of Cape Town, der Australian National University und der Slovak Academy of Sciences.
Mehr Informationen zur Ausstellung: www.mineralogie.uni-wuerzburg.de/museum/html/antarktis.html
Eine neue Form des Lernens und Lehrens
Am Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung der Universität Würzburg wird im laufenden Wintersemester „Service Learning“ als neue Lehr-Lern-Form eingeführt. Studierende, die an den entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen, setzen das dort erworbene theoretische Wissen sofort in der Praxis zum Nutzen sozialer Einrichtungen ein.
„Wir haben es bei Service Learning mit einer echten Win-Win-Situation zu tun.“ Professor Heinz Reinders ist seit Juni 2007 Inhaber des Lehrstuhls Empirische Bildungsforschung an der Universität Würzburg. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass sich Pädagogik-Studierende in diesem Semester zu ersten Mal in dieser neuen Form des Lernens üben können. Das Prinzip dabei: In Reinders’ Seminar „Evaluation pädagogischer Maßnahmen“ erhalten die Teilnehmer das theoretische Rüstzeug, mit dem sie beispielsweise die Arbeit einer Kinderkrippe oder den Nutzen einer Aktion wie „3 Tage für Helden“ untersuchen können. Anschließend ziehen sie los und setzen das neue erworbene Wissen im Auftrag einer pädagogischen Einrichtung in die Tat um.
„Die Träger pädagogischer Programme profitieren davon, weil sie kostenlos die Ressourcen bekommen, die sie benötigen, um ihre pädagogischen Programme oder Maßnahmen zu optimieren“, so Reinders. Und den Studierenden bringt das Angebot ebenfalls Vorteile: „Internationale Studien zeigen, dass die Seminarteilnehmer das vermittelte Wissen besser verstehen und anwenden können, wenn sie es praktisch einsetzen“. Auch seien sie anschließend stärker für gesellschaftliches Engagement und die eigene soziale Verantwortung sensibilisiert.
Reinders’ Studierende werden in diesem Semester für den Kreisjugendring untersuchen, welchen Erfolg ein vom Jugendring veranstalteter gemeinnütziger Tag hatte. Gespräche mit anderen Einrichtungen laufen zurzeit noch. Sorgen, dass er nicht genügend Projekte findet, die sich von Studierenden unter die Lupe nehmen lassen, hat der Pädagogik-Professor nicht. Die Erfahrung an seiner früheren Arbeitsstelle, der Uni Mannheim, habe gezeigt: „Wenn Sie das Fass erst einmal öffnen, können Sie sich zahlreicher Anfragen sicher sein“.
„Deutlich mehr Aufwand als in einem regulären Seminar“, prophezeit Reinders den Teilnehmern. Dieser Einsatz werde jedoch durch den zusätzlichen Nutzen für alle Beteiligten wieder wettgemacht.
„An anderen Universitäten in Deutschland wurden außerordentlich gute Erfahrungen mit Service-Learning gemacht“, erläutert Reinders. Auch seine eigenen Angebote an der Universität Mannheim seien äußerst erfolgreich gewesen: „Es war für mich erstaunlich zu sehen, wie motiviert und begeistert die Studierenden diese Lehrform nutzen, und welch positive Rückmeldung von den Einrichtungen kamen, die wir in Mannheim beratend begleitet haben“, sagt er. Deshalb werde es Zeit, das Potenzial dieser Veranstaltungsform auch in Würzburg zu nutzen.
Bislang betrachtet Reinders sein Seminar als Pilotprojekt, das er zwei Semester lang anbieten wird. Danach will er die Erfahrungen mit Service Learning an der Universität Würzburg der Öffentlichkeit präsentiert. Die eigene Arbeit sozusagen einem Testlauf zu unterziehen, ist für den Pädagogen selbstverständlich: „Wir können hier am Lehrstuhl ja nicht nur alle anderen evaluieren, wir müssen uns schon auch selbst auf die Finger schauen“.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Heinz Reinders, Tel.: (0931) 888 5563, E-Mail: bildungsforschung@uni-wuerzburg.de
Zeugnisse für junge China-Experten
Im Jahr 1997 wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und dem Lehrstuhl für Philologie des Fernen Ostens am Institut für Kulturwissenschaften Ost- und Südasiens das Studienelement „Chinesisch für Wirtschaftswissenschaftler“ eingerichtet. Es sollte vor allem Studierenden der Wirtschaftswissenschaften, aber auch anderer Fächer die Möglichkeit eröffnen, eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben, die mit Hinblick auf die Entwicklung der Wirtschaftsmacht China von wachsender Bedeutung im Berufsleben sein wird.
Am 17. Oktober haben der Dekan der Wirtschaftswissenschaftler, Professor Martin Kukuk, und der Vorstand des Instituts für Kulturwissenschaften Ost- und Südasiens, Professor Dieter Kuhn, im Senatssaal der Universität in einer kleinen Feier vierzehn jungen China-Fachleuten ihre Zeugnisse überreicht. Elf von ihnen sind Wirtschaftswissenschaftler, zwei Biomediziner und einer ist Physiker: Justus Beck (Biomedizin), Marvin Beitzel (BWL), Ines Brantsch (BWL), Christoph Bühling (VWL), Volker Englert (BWL), Barbara Gerlinger (BWL), Florian Hartmann (BWL), Andreas Hausknecht (BWL), Christoph Korn (Biomedizin), Yi-san Lee (BWL), Julika Leisner (BWL), Björn Münzing (Physik), Anina Rumbaur (BWL) und Philip Simon (BWL).
Mehrere von ihnen haben bereits 2006 an sechswöchigen Sommerkursen der Chinesischen Kulturuniversität (Zhongguo wenhua daxue) in Taibei teilgenommen. Fünf von ihnen studierten zusätzlich im vergangenen Sommersemester (von Anfang März bis Ende Juli) an dem von der Würzburger Sinologie mitgetragenen European Centre for Chinese Studies an der Peking-Universität. Die Kurse wurden in vollem Umfang auf die Studienleistungen angerechnet.
In den vergangenen zehn Jahren haben in fünf Studienjahrgängen insgesamt 62 Studierende dieses Studienelement erfolgreich absolviert. Das Ausbildungsprogramm besteht aus 24 Semesterwochenstunden Sprachunterricht, Landeskunde und historischer Einführung sowie aus circa 200 Stunden für Intensivkurse. Das anspruchsvolle viersemestrige Ausbildungsprogramm, das von Anfang an von der Dozentin Yü Müller-Chiu unterrichtet wurde, vermittelt umfassende Grundkenntnisse der modernen chinesischen Sprache, so dass Wirtschaftstexte gelesen und Nachrichtensendungen verstanden werden. Gelehrt wird insbesondere auch die aktuelle Terminologie des Wirtschaftslebens und damit die sprachliche Grundlage für Joint Ventures.
„Das Studienelement hat in den vergangenen zehn Jahren nicht nur alle akademischen Erwartungen übertroffen, sondern auch in beruflicher Hinsicht das zusätzliche Engagement vieler seiner Teilnehmer belohnt“, so Professor Kuhn. Wegen des anhaltenden Erfolgs hat die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät beschlossen, mit Beginn des Wintersemesters 2007/08 Wirtschaftschinesisch als Angebot in ihren Bachelor-Studiengang aufzunehmen. Es wird in Zukunft mit jährlichem Beginn im Wintersemester mit obligatorischem Intensivkurs angeboten. Kuhn: „Die interfakultative Zusammenarbeit belegt, dass Projekte, die auf einem gemeinsamen Interesse, einer koordinierten Zielrichtung und einer entsprechenden Nachfrage seitens der Studierenden basieren, überaus erfolgreich funktionieren können.“
eLearning für Studierende und Lehrende
Das Schlagwort Blended Learning steht im Bildungsbereich grundsätzlich für eine Kombination der Präsenzlehre mit der ergänzenden Unterstützung der Lernenden durch aktuelle eLearning-Ansätze. Beide Grundformen alleine bereiten unzureichend auf die zukünftigen Herausforderungen an Hochschulen vor, zum Beispiel im Rahmen der Umsetzung der Bologna-Beschlüsse. Die Zukunft liegt daher in der engen Verknüpfung und optimalen Abstimmung dieser beiden Lehr- bzw. Lernmethoden.
In Zeiten von DSL, WLAN, UMTS und zahlreichen anderen Möglichkeiten, außerhalb der Hörsäle oder Hochschulen den Weg ins Internet zu finden, bietet eLearning praktisch rund um die Uhr und ortsungebunden den Anreiz für Studierende, das in Vorlesungen und Seminaren Gehörte zu wiederholen oder sich vorzubereiten.
Nachbereitung des Vorlesungsstoffs – heute auch mittels eLearning. Foto: Pixelio.de
Die Optionen reichen dabei von einfachen Vorlesungsfolien, die in einer Verzeichnisstruktur eingeordnet und vorgehalten werden, bis hin zu Audio- und Videomaterial von Veranstaltungen.
Aber auch Animationen wie Flash oder Powerpoint, Texte, Bilder und Chatrooms können dazu beitragen, den Lernstoff zu verinnerlichen und im Idealfall Diskussionen mit den Lehrenden anzustoßen. In der Ausbauphase ist es vielfach auch sinnvoll, die Studierenden interaktiv am eLearning zu beteiligen. So sind zurzeit an der Universität Würzburg Projekte in Planung, die eine automatische Korrektur von im System als Programmieraufgabe gestellten Übungen ermöglichen sollen. Auch Programme für fallbasiertes Lernen finden sich zum Beispiel schon im medizinischen Bereich.
Ermöglicht werden diese Methoden durch Lernmanagementprogramme wie die Open-Source-Plattform Moodle. Dieses System stellt so genannte Kursräume zur Verfügung, in welche die beschriebenen Arbeitsmaterialien eingebracht werden. Dabei lässt sich jeder Kurs so konfigurieren, dass der Zugriff nur für angemeldete Studierende möglich ist. Aber auch öffentliche Kurse sind möglich. Moodle verfügt zusätzlich über Module. Das sind über die Grundfunktion hinaus verfügbare Lernaktivitäten wie Aufgabenstellungen, Abstimmungen, Chat, Messaging Service, das Führen von Blogs und mehr.
Seit Juli 2007 wird das Würzburger eLearning-Projekt durch den zentralen Aufbau der Moodle-Plattform am Rechenzentrum forciert. Unter anderem trägt eine aus Studienbeiträgen finanzierte Stelle dazu bei, die Installation und Konfiguration voranzutreiben und die zurzeit noch vorhandenen „Lerninseln“ auf einem System zu vereinen. Für interessierte Lehrende soll es noch im November Schulungen über das eLearning-System geben. Parallel werden dann auch Online-Schulungen über Moodle direkt angeboten.
Ein wichtiger Teilaspekt für die Herstellung von Kursmaterialien in Moodle ist die Etablierung eines breiten Angebots an Multimedia-Equipment in den Hörsälen (Beamer, Video- und Audiotechnik) sowie eines entsprechenden Dienstleistungsangebots für die Fakultäten. Weitere Informationen hierzu gibt es bei Martin Schuhmann (T 888-3016) oder unter der E-Mail elearning@uni-wuerzburg.de
Michael Tscherner,
Leiter des Bereichs Multimedia am Rechenzentrum
Große Lust aufs Frühstudium
Mit einem neuen Teilnehmerrekord ist an der Universität Würzburg das Frühstudium für besonders begabte Schüler und Schülerinnen ins Wintersemester 2007/08 gestartet: 70 Frühstudierende sammeln jetzt in insgesamt 18 Fächern erste Scheine; 45 von ihnen sind neu an der Uni. Würzburg gehört damit bundesweit zur Spitzengruppe.
Mathematik ist das Lieblingsfach – zumindest unter den Frühstudenten der Universität Würzburg. Ganze 19 Gymnasiasten aus Unterfranken haben sich im aktuell laufenden Wintersemester für dieses Fach entschieden. Den 2. Platz in der Gunst der Frühstudenten belegt die Physik mit elf Interessenten, auf Rang 3 liegt die Informatik (8).
Die neuen Frühstudierenden der Uni Würzburg (Foto Dr. Martin Kleinsteuber)
Insgesamt 70 Frühstudenten sind zur Zeit an der Uni unterwegs, besuchen Vorlesungen, gehen in Seminare, schreiben Klausuren und sammeln Scheine. „Damit gehören wir bundesweit zur Spitzengruppe, zumindest was die Teilnehmerzahl betrifft“, sagt Dr. Richard Greiner, Fachkoordinator für das Frühstudium und Akademischer Rat am Institut für Mathematik. Eine letzte Untersuchung aus dem Jahr 2005 listet jedenfalls nur sechs Universitäten in ganz Deutschland mit mehr als 50 Frühstudenten auf.
Neben der großen Teilnehmerzahl ist Würzburg noch auf eine weitere Zahl stolz: In diesem Semester bietet die Universität insgesamt 18 Fächer im Rahmen des Frühstudiums an. Neu dabei sind Biologie, Kunstgeschichte, Latein, Romanistik und die Wirtschaftswissenschaften.
„Mehr wissen wollen – mehr verkraften können“, lautet das Motto des Würzburger Frühstudiums – und das wohl nicht ganz zu unrecht. Denn die Frühstudenten gehen ja nicht nur an die Uni; sie müssen darüber hinaus weiter die Schule besuchen, darauf achten, dass ihre Noten dort nicht unter dem Engagement an der Uni leiden, und sich aufs Abitur vorbereiten. Das klingt nach keiner ganz leichten Aufgabe, wenn man sieht, wie viel Aufwand sich hinter dem Studium für viele der Teilnehmer verbirgt: „Allein die durchschnittliche Anfahrtsstrecke eines Frühstudierenden beträgt 45 Kilometer“, sagt Greiner. Schließlich beteiligen sich in diesem Semester insgesamt 25 Gymnasien aus ganz Unterfranken an dem Projekt.
Dr. Eva Stumpf, stellvertretende Direktorin der Begabungspsychologischen Beratungsstelle, kann belegen, dass die Frühstudierenden die Zulassung an die Uni ernst nehmen und gut mit ihren „regulären“ Kommilitonen mithalten. Das zeigt die Statistik aus dem vergangenen Sommersemester.
Zertifikate für den Erfolg: Die Frühstudierenden im Sommersemester (Foto Dr. Martin Kleinsteuber)
So hat beispielsweise im Fach Anglistik ein Frühstudent die Prüfung in der Einführung in die englische Literaturwissenschaft mit der Bestnote bestanden; Gleiches ist einem Physik-Frühstudenten in der Klausur „Mathematik für Physiker II“ gelungen. Regelmäßig landen die jungen Studierenden unter den zehn Prozent Prüfungsbesten; immer wieder nehmen sie erfolgreich an Zwischenprüfungen teil – und das alles noch ohne die so genannte Hochschulzugangsberechtigung in der Tasche.
Seit dem Wintersemester 2004/2005 nimmt die Universität Würzburg begabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 bis 13, in besonderen Fällen auch der Klasse 10, als Frühstudierende auf. Diese können an ausgewählten regulären Lehrveranstaltungen in einer Vielzahl von Fächern teilnehmen und die entsprechenden Leistungsnachweise erwerben. Motivierte Begabte sollen so ihren Interessen entsprechend gefördert werden. Die Leistungen werden nach Erwerb der Hochschulreife und Immatrikulation an der Universität Würzburg im entsprechenden Fach anerkannt.
Interessenten bewerben sich bei der Begabungspsychologischen Beratungsstelle, die Bewerbung muss von der Schule befürwortet werden. An der Universität werden die Frühstudierenden durch einen Fachmentor begleitet, der in Kontakt mit einem Lehrer an der Schule steht. Außerdem erfahren sie eine kontinuierliche begabungspsychologische Begleitung und Evaluierung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Vizepräsident und Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie.
Mehr Infos: www.begabungsberatungsstelle.uni-wuerzburg.de, www.mathematik.uni-wuerzburg.de/fruehstudium
Kontakt: Begabungspsychologische Beratungsstelle der Universität Würzburg, Tel.: (0931) 31-6023.
Fast zwei Drittel der Studierenden jobben
63 Prozent aller Studierenden in Deutschland jobben neben dem Studium; für weit mehr als die Hälfte davon ist der Nebenjob notwendig für den Lebensunterhalt. Darauf machte das Deutsche Studentenwerk (DSW) in Berlin zum Beginn des Wintersemesters aufmerksam. Gemäß der jüngsten DSW-Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden hat die Stadt Köln mit 78 Prozent in ganz Deutschland die höchste Erwerbstätigenquote unter Studierenden, gefolgt von Hamburg mit 76 und Mönchengladbach mit 74 Prozent. In Würzburg jobben 56 Prozent der Studierenden nebenher. Am geringsten sind die Quoten in Marburg und Osnabrück mit 47 bzw. 46 Prozent.
Im Schnitt arbeiten die jungen Akademiker neun Stunden die Woche und verdienen dabei neun Euro netto in der Stunde. „Das Jobben ist eine Säule der Studienfinanzierung in Deutschland, die vor allem Studierende aus der niedrigen oder mittleren sozialen Herkunftsgruppe laufend oder häufiger einsetzen müssen“, betont DSW-Präsident Rolf Dobischat.
Möbelpacker – eine von vielen Nebenjob-Möglichkeiten für Studierende. Foto: Archiv
Zwar nannten die Studierenden, die im Sommersemester 2006 für die Sozialerhebung befragt wurden und mehrere Antworten geben konnten, als häufigstes Motiv „sich etwas mehr leisten zu können“ (71 %). Aber immerhin je 57 Prozent gaben an, der Nebenjob sei notwendig für den Lebensunterhalt oder diene dazu, finanziell unabhängiger von den Eltern zu werden. 49 Prozent wollen praktische Erfahrungen sammeln.
Die Studierenden erledigen die unterschiedlichsten Jobs. Einfache Arbeiten, die keine besonderen Vorkenntnisse erfordern, führen sie ebenso aus wie hoch spezialisierte Tätigkeiten, für die sie ihre Kenntnisse aus dem Studium einsetzen. Trotz dieser qualitativen Spannweite sind die klassischen Aushilfstätigkeiten wie Kellnern, Taxifahren, Verkaufen und Bürohilfe mit 41 Prozent noch immer am weitesten verbreitet. 21 Prozent der jobbenden Studierenden arbeiten als studentische Hilfskraft, zwölf Prozent sind freiberuflich tätig, elf geben Nachhilfeunterricht.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich im Kapitel 10 „Studentische Erwerbstätigkeit“ der 18. Sozialerhebung des DSW: www.sozialerhebung.de
Forschungspreis für Würzburger Herzforscher
Die Deutsche Stiftung für Herzforschung hat im Oktober auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie den „August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis 2007“ an den Würzburger Herzforscher Dr. Thomas Thum vergeben. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert. Thum teilt den Preis mit einem weiteren ersten Preisträger (Dr. Willibald Hochholzer, Herz-Zentrum Bad Krozingen).
Thum erhielt die Auszeichnung für seine Arbeiten auf dem Gebiet der kardialen microRNAs. Diese microRNAs haben eine übergeordnete Bedeutung für die Kontrolle der Aktivität vieler Proteine im Herzmuskel. Sie können daher möglicherweise als Zielmoleküle für die Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung einer Herzschwäche, aber auch anderer Herz-/Kreislauferkrankungen dienen.
Thums Arbeitsgruppe erforscht derzeit gemeinsam mit dem Team von Johann Bauersachs an der Medizinischen Klinik I neue microRNA-basierte Konzepte zur Behandlung von pathologischer Herzvergrößerung und Herzschwäche.
Erfolgreiche Urologen
Für die Wissenschaftler und Ärzte der Klinik für Urologie und Kinderurologie der Uni Würzburg ging der Jubiläumskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie, der vom 26. bis 29. September in Berlin stattfand, erfolgreich zu Ende. In fünf wissenschaftlichen Sitzungen wurden Arbeiten aus Würzburg als jeweils beste Beiträge ausgewählt. Darüber hinaus erhielt Dr. Burkard Kneitz den ersten Preis auf dem Gebiet der experimentellen Urologie. Damit verbucht der Leiter des Urologischen Forschungslabors in diesem Jahr bereits die zweite Auszeichnung für seine Untersuchungen zur Entstehung und Behandlung von Prostatakrebs. Neben dieser Krebsform erforschen die Würzburger Urologen schwerpunktmäßig die Entstehung und Behandlung von Blasen- und Nierenkrebs.
Würzburger Experiment auf Science-Titel
Seine Emotionen drückt der Mensch in der Regel auch mit dem Körper aus. Wer traurig ist, nimmt eine gebeugte Haltung ein, wer sich freut, zeigt ein Lächeln. Dass sich der körperliche Ausdruck wiederum auf die Wahrnehmung und das Erleben der jeweiligen Emotionen auswirkt, formulierte schon Charles Darwin (1872) in einer These: Der zufolge erleben Menschen ihre Emotionen deutlich schwächer, wenn der dazu gehörende körperliche Ausdruck unterbunden wird, und umgekehrt.
Mit der Überprüfung dieser These befassen sich die Verhaltenswissenschaften bis heute. So auch Professor Fritz Strack, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie II (Sozialpsychologie) an der Uni Würzburg. Ein einschlägiges Ergebnis hierzu hat er bereits im Jahr 1988 publiziert: Versuchspersonen sollten Karikaturen betrachten und dabei einen Stift in den Mund halten, ein Teil der Probanden mit den Lippen, ein anderer mit den Zähnen.
Der Witz bei der Sache: Wer einen Stift zwischen die Zähne steckt, lächelt dabei automatisch, ohne sich dessen bewusst zu sein. Dieser körperliche Ausdruck hatte bei den Versuchspersonen zur Folge, dass sie die Karikaturen für witziger hielten als diejenigen, die den Stift mit den Lippen fixierten.
Die von Strack und seinen Mitarbeitern entwickelte Methode wurde seitdem in zahlreichen Nachfolgestudien erfolgreich verwendet und auf andere Fragestellungen übertragen. Jetzt hat die Versuchsanordnung des Würzburger Professors auch ihren Weg auf das Titelbild der Zeitschrift Science gefunden. Das Heft vom 18. Mai 2007 befasste sich schwerpunktmäßig mit den Verhaltenswissenschaften, zur Illustration diente eine junge Frau, die einen Stift zwischen den Zähnen hält. In das Feld der Verhaltenswissenschaften gehört auch die Erforschung von Emotionen. Es liegt im Grenzbereich zwischen den Fächern Psychologie, Biologie, Biomedizin und Medizin, die zur Erklärung des menschlichen Verhaltens beitragen.
Strack, F., Martin, L. & Stepper, S. (1988). Inhibiting and facilitating conditions of the human smile: A nonobtrusive test of the facial feedback hypothesis. Journal of Personality and Social Psychology, 54, 768-777. PMID: 3379579
Zehn Jahre Simulationsmedizin in Würzburg
Neu angeschafft: Kinder- und Säugglingssimulator
Für Flugzeugpiloten ist das Training alltäglicher oder kritischer Situationen in Simulatoren schon lange etabliert. In der Medizin dagegen hat diese Technik erst in den vergangenen Jahren einen bedeutenden Stellenwert erreicht – so auch in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie der Uni Würzburg, die auf diesem Gebiet zu den Pionieren gehört. Mit einem Symposium feiert sie am Freitag, 26. Oktober, das zehnjährige Bestehen ihres Simulationszentrums.
So genannte Full-Scale-Simulatoren, die einen Menschen in Lebensgröße mit fast all seinen Funktionen abbilden, wurden schon in den 1960er-Jahren entwickelt. Doch diese Geräte waren groß, kompliziert und setzten sich nicht durch. Erst dank leistungsfähigerer Computer und der zunehmenden Miniaturisierung stand Anfang der 90er-Jahre eine neue Generation von Simulatoren zur Verfügung, seinerzeit für einen noch recht kleinen Markt.
Üben am Simulator (Foto Klinik für Anästhesiologie)
Der Direktor der Uniklinik für Anästhesiologie, Professor Norbert Roewer, bewies schon damals Weitblick: Bei seiner Berufung nach Würzburg im Jahr 1995 unterstützte er die Anschaffung der ersten Simulationseinheit. Die Klinik war 1997 damit die zweite deutsche Einrichtung, die über ein solches Gerät verfügte. Unter dem damaligen Oberarzt Herbert Kuhnigk wurde die Simulation zügig ausgebaut.
War sie anfangs noch in einem nicht mehr genutzten Operationssaal untergebracht, so stehen dem Würzburger Simulationszentrum seit dem Umzug in das Zentrum für Operative Medizin im Jahr 2004 eigens konzipierte Räumlichkeiten mit modernster Simulations- und Videotechnik zur Verfügung. Inzwischen haben dort zahlreiche Ärzte aus ganz Deutschland an Kursen in Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin teilgenommen. Seit der Änderung der Approbationsordnung halten die Anästhesiologen einen großen Teil des studentischen Unterrichts in Kleingruppen am Simulator ab. Auch in der Weiterbildung für Pflegekräfte setzen sie die Simulation regelmäßig ein.
Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum hat die Klinik weitere Simulatoren angeschafft. Ihr anästhesiologisches Simulationszentrum verfügt jetzt über mehrere Erwachsenensimulatoren sowie über einen Kinder- und einen Säuglingssimulator. „Damit kann die Ausbildung an künstlichen Patienten jeder Altersklasse durchgeführt werden“, freut sich Oberarzt Mathias Kilian, der inzwischen die Leitung des Zentrums übernommen hat.
Zu dem internationalen Symposium erwartet die Klinik am 26. Oktober renommierte Referenten aus dem In-und Ausland, die in Vorträgen und Workshops den aktuellen Stand der Simulationsmedizin zeigen werden. Die Tagung findet im Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) in der Oberdürrbacher Straße 6 statt. Weitere Informationen gibt es unter http://www.anaesthesie.uni-wuerzburg.de/de/aktuelles/sains.html
Siebold-Symposium im ZOM
Mit den Strukturentwicklungen von Krankenhäusern befassen sich die Teilnehmer des Siebold-Symposiums: Architekten, Krankenhausplaner, Politiker, Verwaltungsexperten und Mediziner treffen sich vom 1. bis 3. November im Zentrum für Operative Medizin (ZOM) der Uni Würzburg, um innovative Konzepte für künftige Krankenhausstrukturen zu diskutieren. Ihr gemeinsames Ziel ist es, angesichts veränderter gesetzlicher Anforderungen und des derzeitigen Investitionsstaus dem Umbau der deutschen Krankenhauslandschaft mit neuen Ideen zu begegnen. Für Mitarbeiter des Klinikums und der Universität sowie für Studierende ist die Teilnahme kostenlos.
Carl Caspar von Siebold
Dabei bietet der Tagungsort die hervorragende Möglichkeit, das in den Foren theoretisch Besprochene auch in der Praxis zu besichtigen. Schließlich wurde das hoch moderne ZOM erst vor wenigen Jahren in Betrieb genommen. Hinzu kommt gleich nebenan das im Bau befindliche Zentrum für Innere Medizin (ZIM), eine der größten Campusbaustellen der Bundesrepublik. Die wissenschaftliche Leitung des Symposiums liegt in den Händen von Professor Arnulf Thiede, Direktor der Chirurgischen Klinik I, und Privatdozent Stephan Timm.
Das Symposium findet zum 200. Todestag von Carl Caspar von Siebold (1736-1807) statt, einem der bedeutendsten Chirurgen seiner Zeit. Siebold schuf von Würzburg aus die strukturellen Voraussetzungen, um die handwerklich orientierte Chirurgie des 18. Jahrhunderts in die akademische Medizin der Neuzeit einzugliedern. An seine überragenden Leistungen wollen die Veranstalter der Tagung, die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, der Berufsverband Deutscher Chirurgen und die Arbeitsgemeinschaft für Krankenhausstrukturen, in ihrem ersten Symposium erinnern. Weitere Informationen gibt es im Internet hier:
http://www.klinik.uni-wuerzburg.de/deutsch/Aktuelles/SieboldSymposium13112007/content.html
25 Jahre Würzburger medizinhistorische Gesellschaft
Die Würzburger medizinhistorische Gesellschaft feiert am 27. Oktober in den Greisinghäusern ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem wissenschaftlichen Kolloquium und einem abendlichen Festakt. Geburt und Mutterschaft in der Antike, das Pelz- und Weinbuch Gottfrids von Franken, der frühneuzeitliche Paracelsismus, die Würzburger Medizin um 1850 und die Geschichte des Schlafs sind unter anderem Themen der von 9.30 bis 16.30 Uhr dauernden Veanstaltung.
Den öffentlichen Festakt um 19.00 Uhr eröffnet Dr. Christoph Weißer, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, mit einem Rückblick auf die Anfänge der Würzburger medizinhistorischen Gesellschaft. In seinem Festvortrag stellt Prof. Michael Stolberg, Institut für Geschichte der Medizin der Universität, die vormoderne Harnschau aus medizin- und kulturgeschichtlicher Perspektive vor. Hans Günther Langrieger, derzeit ebenfalls tätig am Institut für Geschichte der Medizin, wird die Veranstaltung mit Kompositionen von Beethoven, Schubert, Schumann und Sinding am Flügel musikalisch umrahmen.
Nähere Informationen unter www.medizingeschichte.uni-wuerzburg.de oder gesch.med@mail.uni-wuerzburg.de
Menschen mit Gedächtnisstörungen gesucht
Die Arbeitsgruppe für Psychophysiologie und funktionelle Bildgebung der Universität Würzburg sucht Menschen mit Gedächtnisstörungen, die an einer einmaligen, nach Angaben der Arbeitsgruppe völlig gefahrlosen wissenschaftlichen Untersuchung teilnehmen möchten (keine Medikamentenstudie). Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer (0931) 201-77440.
Sozial engagierte Studierende gesucht
„Du engagierst dich für Deine Mitstudierenden – und niemand kriegt’s mit? Sie kennen Studierende, deren soziales Engagement Sie beeindruckt?“ Wer sich von diesen Fragen angesprochen fühlt, sollte sich beim Deutschen Studentenwerk (DSW) melden. Der Dachverband der 58 Studentenwerke in Deutschland sucht nämlich sozial engagierte Studierende, die sich besonders und unentgeltlich für ihre Kommilitonen einsetzen.
Der Bundeswettbewerb „Studierende für Studierende, 3. Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement“ wird zum Wintersemester 2007/08 an allen Hochschulen in Deutschland ausgeschrieben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Wettbewerb finanziell. Bis 9. Januar 2008 können Hochschulen, Studentenwerke und Studierendenorganisationen besonders engagierte Studierende beim Deutschen Studentenwerk nominieren; insgesamt gibt es Preisgelder in Höhe von 12.500 Euro zu gewinnen.
Für die vergangene Auflage des Wettbewerbs 2005/06 waren 259 Studierende oder studentische Gruppen nominiert; sechs Gruppen sowie ein Studierender wurden schließlich ausgezeichnet. Die Preisträger setzten sich für ausländische Studierende oder Studierende mit Behinderungen ein; renovierten in eigener Regie einen Hörsaal, organisierten ein mehrtägiges Kulturfestival, vermittelten deutsche und ausländische Studierende, organisierten Veranstaltungen zur Wirtschaftsethik oder gründeten eine Uni-Kindertagesstätte.
Für den Studentenwerkspreis können Studierende aller staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland vorgeschlagen werden; Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Weitere Informationen und Anmeldeformular unter http://www.studentenwerke.de/main/default.asp?id=05110
https://www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/zoo3/forschung/verbundprojekte/biota/
Thomas Goppel am Bürgertelefon
Zum Beginn des Vorlesungsbetriebs an den Hochschulen in Bayern stehen Wissenschaftsminister Thomas Goppel und Experten seines Ministeriums den Bürgern für Fragen zum Semesterbeginn zur Verfügung. Der Minister ist am Mittwoch, 24. Oktober, von 11 bis 12 Uhr am Bürgertelefon im Einsatz, zusätzlich stehen von 10.30 bis 15 Uhr Experten des Ministeriums für Fragen bereit. Die Telefonnummer ist (01801) 20 10 10.
Personalia
Dr. Georg Alpers, Wissenschaftlicher Assistent, Lehrstuhl für Psychologie I, wurde mit Wirkung vom 12.10.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Psychologie“ erteilt.
Dr. Susanne Berger, Wissenschaftliche Assistentin, Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie, wurde mit Wirkung vom 12.10.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Botanik“ erteilt.
Dr. Katharina Boll, Bibliotheksreferendarin, wurde mit Wirkung vom 28.09.2007 zur Bibliotheksrätin zur Anstellung unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe ernannt.
Prof. Dr. Trude Ehlert, Institut für deutsche Philologie, wurde eine Freistellung für Forschung im Sommersemester 2008 bewilligt.
Florian Emmerth, Regierungsinspektoranwärter, Zentralverwaltung, wurde mit Wirkung vom 08.10.2007 zum Regierungsinspektor zur Anstellung unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe ernannt.
Tina Göbel, Regierungsinspektoranwärterin, Zentralverwaltung, wurde mit Wirkung vom 08.10.2007 zur Regierungsinspektorin zur Anstellung unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe ernannt. Bei der Anstellungsprüfung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst 2007 hat sie von 262 erfolgreichen Teilnehmern Platzziffer 22 erreicht. Sie hat die Anstellungsprüfung damit im ersten Fünftel und als Zweitbeste im Bereich des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst abgelegt.
Prof. Dr. Jürgen Wolff von Gudenberg, Institut für Informatik, wurde eine Freistellung für Forschung im Sommersemester 2008 bewilligt.
Dr. Jörg Klawitter, Akademischer Oberrat, Institut für Politikwissenschaft und Sozialforschung, ist mit Wirkung vom 16.10.2007 zum Akademischen Direktor ernannt worden.
Prof. Dr. Dorothea Klein, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, wurde mit Wirkung vom 01.10.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zur Universitätsprofessorin für deutsche Philologie (Lehrstuhl) an der Universität Würzburg ernannt.
Julia Klinger, Regierungsinspektoranwärterin, Zentralverwaltung, wurde mit Wirkung vom 08.10.2007 zur Regierungsinspektorin zur Anstellung unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe ernannt. Bei der Anstellungsprüfung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst 2007 hat sie von 262 erfolgreichen Teilnehmern die Platzziffer 18 erreicht. Sie hat die Anstellungsprüfung damit im ersten Fünftel und als Beste im Bereich des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst abgelegt.
PDin Dr. Judith Meinschaefer, Oberassistentin, Universität Konstanz, wird vom 01.10.2007 bis zur endgültigen Besetzung der Stelle, längstens jedoch bis 29.02.2008, übergangsweise auf der Planstelle eines Universitätsprofessors der BesGr. W 3 für Romanische Philologie I beschäftigt.
Dr. Thomas Meyer, Wissenschaftlicher Assistent, Chirurgische Klinik und Poliklinik (Chirurgische Klinik I), wurde mit Wirkung vom 10.10.2007 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Chirurgie“ erteilt.
Dr. Jörn Müller, Wissenschaftlicher Assistent, Universität Bonn, wird vom 15.10.2007 bis zur endgültigen Besetzung der Stelle, längstens jedoch bis 31.08.2008 übergangsweise auf der Planstelle eines Universitätsprofessors der BesGr. W 3 für Philosophie III beschäftigt.
Prof. Dr. Friedrich Reinert, Physikalisches Institut, wird vom 15.10.2007 bis zur endgültigen Besetzung der Stelle, längstens jedoch bis 31.07.2008, übergangsweise auf der Planstelle eines Universitätsprofessors der BesGr. W 3 für Experimentelle Physik II beschäftigt. Im Sommersemester 2008 wurde ihm eine Freistellung für Forschung bewilligt.
Dr. Werner Schmitz, Akademischer Rat, Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften, ist mit Wirkung vom 16.10.2007 zum Akademischen Oberrat ernannt worden.
Prof. Dr. Stefan Schulz, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, wurde mit Wirkung vom 30.08.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Universitätsprofessor am Universitätsklinikum Jena ernannt.
Prof. Dr. Stephan Sigrist, Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin, hat die Rufe an die Universität Frankfurt und an die Universität Tübingen abgelehnt.
PD Dr. Martin Stadler, Akademischer Rat z. A., Lehrstuhl für Ägyptologie, wurde mit Wirkung vom 01.10.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Akademischen Rat ernannt.
Prof. Dr. Roland Stein, Institut für Sonderpädagogik, wurde eine Freistellung für Forschung im Sommersemester 2008 bewilligt.
Prof. Dr. Arnulf Thiede, Chirurgische Klinik und Poliklinik (Chirurgische Klinik I), trat mit Ablauf des Monats September 2007 in den Ruhestand.
Dr. Björn Trauzettel ist mit Wirkung vom 01.10.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von fünf Jahren zum Universitätsprofessor für Theoretische Physik (Materialorientierte Computational Physics) am Institut für Theoretische Physik und Astrophysik ernannt worden.
André Walter, Regierungssekretäranwärter, Zentralverwaltung, wurde mit Wirkung vom 16.10.2007 zum Regierungssekretär zur Anstellung unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe ernannt.
Sandra Walter, Regierungsobersekretärin und Aufstiegsbeamtin vom mittleren in den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst, Zentralverwaltung, wurde mit Wirkung vom 08.10.2007 zur Regierungsinspektorin ernannt.
Dr. Benedikt Weißbrich, Akademischer Rat z. A., Lehrstuhl für Virologie, wurde mit Wirkung vom 11.11.2007 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Akademischen Rat ernannt.
Em. Prof. Dr. Franz Wiedmann, Institut für Philosophie, ist am 23.09.2007 verstorben.
Simon Xalter, Universitätsbibliothek, wurde mit Wirkung vom 01.11.2007 an die Ludwig-Maximilians-Universität München versetzt.