Gender Mainstreaming
Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Gender meint die sozial und kulturell geprägten Geschlechterrollen von Männern und Frauen. Mainstreaming bedeutet, dass inhaltliche Vorgaben, die bisher nicht das Handeln bestimmt haben, nun zum zentralen Bestandteil aller Entscheidungen werden. Verpflichtungen zur Umsetzung einer effektiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming ergeben sich sowohl aus internationalem Recht als auch aus unserem nationalen Verfassungsrecht. Auf EU-Ebene wurde der Gender- Mainstreaming-Ansatz zum ersten Mal im Amsterdamer Vertrag, der am 1. Mai 1999 in Kraft trat, rechtlich verbindlich festgeschrieben.
In Bayern wurde 2002 in einem Ministerratsbeschluss der Begriff "gender mainstreaming" mit "geschlechtersensible Sichtweise" übersetzt. Seither sind auch in Bayern alle öffentlichen Einrichtungen diesem Prinzip verpflichtet - auch die Universität Würzburg.