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Frank Markus Barwasser, Jura, Journalist & Kabarettist

01.06.2011

Aktuell: Journalist & Kabarettist Studium: Jura

Frank Markus Barwasser, Journalist & Kabarettist (Foto: Privat)

Herr Barwasser, Sie haben einige Semester an der Universität Würzburg studiert. Welche Fächer hatten Sie belegt und wieso haben Sie sich für ein Studium an der Uni Würzburg entschieden?

Ich war drei Semester lang für Jura eingeschrieben. Aber eigentlich wollte ich lieber ein Zeitungsvolontariat machen. Das hat ja dann auch geklappt bei der Main-Post. Deshalb wollte ich auch zunächst nicht aus Würzburg weg und habe mir die Wartezeit dann eben mit Jura vertrieben. Mir war aber schnell klar, daß die Juristerei und ich niemals wirklich gute Freunde werden.



Heute arbeiten Sie als Kabarettist, Film- und Theaterschaffender - wozu man an der Universität Würzburg nicht direkt ausgebildet wird. Wie haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden (was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Beruf)?

Letztlich kann ich als Kabarettist genau das einbringen, was ich sowohl als Volontär als auch als Student gelernt habe: sich in Dinge vertiefen, von denen man nicht immer viel weiß. Man kann ja auch nicht alles wissen, sollte aber wissen, wer es weiß. Als Kabarettist darf ich aber noch die wirklich kreative Seite stärker ausleben, und das betrachte ich schon als großes Privileg und Glück.



Wie sieht der „normale“ Tagesablauf eines Frank-Markus Barwassers aus?

Das angenehme für mich ist ja eben, dass es keinen normalen Tagesablauf gibt. Das hängt jeweils vom Projekt ab, mit dem ich gerade befasst bin. Bei den Proben für das Theaterstück im Residenztheater hatte ich plötzlich feste Proben- und damit Arbeitszeiten. Das war auch mal schön. Wenn ich mich auf meine TV-Sendungen vorbereite, bin ich eher ein Nachtarbeiter.



Wie und warum kam es zu Ihrem Künstlernamen „Erwin Pelzig“? Was verbinden Sie mit Unterfranken/was bindet Sie an Unterfranken?

Der Name entstand beim Herumblödeln mit meinen Freunden am Theater am Neunerplatz in Würzburg. Am meisten verbindet mich mit Unterfranken natürlich meine Familie, die hier lebt. Und dann ist es der Ort wunderbarer Erinnerungen.



Sie haben gerade ein neues Theaterstück produziert („Alkaid – Pelzig mit dem Staat im Hause“), sind aber neben den Kabarettbühnen auch in Film und Fernsehen "zu Hause". Welches Medium – bevorzugen Sie persönlich?

Man kann das eine Genre mit dem anderen nicht vergleichen. Aber die Direktheit des Theaters, der wirkliche Kontakt mit dem Publikum, das ist schon etwas, was ich bevorzuge.

Können Sie beschreiben, wie (und ob) Ihr Studium Sie für Ihr späteres Berufsleben vorbereitet hat.
Die Geisteswissenschaften helfen einem ja, sich schnell zurecht zu finden in diesem ungeheuer großen Angebot an Information. Davon profitiere ich bis heute.



Was würden Sie heute Studierenden mit einem ähnlichen Berufswunsch empfehlen?

Es gibt ja keine Kabarett-Schule, glücklicherweise. Die Wege dahin sind so unterschiedlich, wenn man sich die Biographien von solchen Künstlern betrachtet. Wer einen Drang in diese Richtung hat, soll es einfach ausprobieren. Generell  würde ich jedem bei der Berufs- und Studienwahl raten, sich nicht nur von nüchternen Betrachtungen leiten zu lassen nach dem Motto: was braucht der Markt in fünf Jahren? Mancher hört ja zuweilen eine innere Stimme, die ihn in eine bestimmte Richtung drängt. Dem sollte man auch nachgeben. Ein Beruf, der ohne Überzeugung und ohne Leidenschaft ausgeübt wird, macht unglücklich.



Vielen Dank für das Gespräch!

Von Michaela Thiel

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