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Alumni Uni Würzburg - 1000 Careers One Story

Falco Eckhof, Anglistik & Philosophie, professioneller Musiker

03.09.2020

Platten veröffentlichen und Konzerte spielen: So hat sich Falco Eckhof seine Zukunft nach dem Studium vorgestellt. Corona hat ihm erst einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Hoffnung aufgegeben hat er noch nicht.

„Hannah & Falco” sind die Sängerin Hannah Weidlich und der Sänger und Songwriter Falco Eckhof. Für Live-Auftritte holt sich das Paar Unterstützung von seiner Band „The Familiar Faces“. (Bild: Florian Josephowitz)
„Hannah & Falco” sind die Sängerin Hannah Weidlich und der Sänger und Songwriter Falco Eckhof. Für Live-Auftritte holt sich das Paar Unterstützung von seiner Band „The Familiar Faces“. (Bild: Florian Josephowitz)

Eckhof hat Anglistik/Amerikanistik und Philosophie an der Universität Würzburg studiert. Gemeinsam mit seiner Partnerin Hannah Weidlich will er als Hannah & Falco jetzt eine Karriere als professioneller Musiker starten. In ihren Songs zeigen die Beiden einen „bodenständigen, modernen Mix aus Americana und Folk, der sich durch wunderschöne, zweistimmige Gesangslinien und das ganz genaue Hinsehen auf das eigene Innenleben, die Beziehung zueinander und zu Anderen auszeichnet“, wie es auf der Homepage des Duos heißt.

Falco, wie ging es los mit dem professionellen Musikbusiness? Wir haben Anfang 2018 einen Plattenvertrag unterschrieben und kurze Zeit später unsere „Blind for the Moment“-EP veröffentlicht. Ich denke, das kann man als ungefähren Start gelten lassen, obwohl davor natürlich auch schon ein bisschen was passiert ist, zum Beispiel haben wir unsere Band langsam „zusammengesammelt“, die ersten Konzerte gemeinsam gespielt und Aufnahmen gemacht.

Warum haben Sie sich für Folk entschieden? Für mich war es weniger eine bewusste Entscheidung, sondern vielmehr etwas Natürliches, Folk zu machen. Viel Musik, die ich höre und gut finde, kommt aus dieser Richtung, zum Beispiel Phoebe Bridgers, John Prine, Jason Isbell oder The Weakerthans. Die besondere Art von diesen Künstlerinnen und Künstlern, Geschichten oder Beobachtungen in gute Texte zu verwandeln, und der Fokus auf die Texte haben mich immer irgendwie fasziniert.

Wie haben Sie es geschafft, nebenbei noch zu studieren? Ich habe im September 2019 meinen Bachelor in Anglistik/Amerikanistik und Philosophie abgeschlossen, hatte aber auch während des Studiums eigentlich immer genug Zeit, Musik zu machen – glücklicherweise. Wir konnten das ganz gut zeitlich abstimmen. Außerdem war es mir nicht wichtig, möglichst schnell mit dem Studium durch zu sein. Deswegen habe ich auch die maximale Semesterzahl komplett ausgeschöpft und alles ein bisschen entschleunigt. (lacht)

Was ist Ihr langfristiges Berufsziel? Mein Ziel ist es, auch langfristig Musiker zu sein und weiter Platten zu veröffentlichen und Konzerte zu spielen.

Hilft Ihnen Ihr Studium dabei? Definitiv hat mich mein Studium mit vielen Themen in Berührung gebracht, die ich interessant finde. Ob das jetzt generell Theorien wie Liminalität sind – also Schwellenzustände, wenn Menschen zum Beispiel zwischen zwei Lebensphasen stehen –, die beim Schreiben inspirierend sein können, oder einfach Begegnungen mit Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern während des Studiums. Ohne unseren Dozenten Jansen Harris hätte ich zum Beispiel die Indie-Rock-Band „Pedro the Lion“ wahrscheinlich nie entdeckt, und das wäre sehr schade gewesen!

Was ist das Schöne an einer Karriere als Musiker? Es ist schön zu sehen, wenn man mit der eigenen Musik Menschen erreicht, die das gut finden, und wenn im besten Fall auch jedes Jahr ein paar mehr dazu kommen. Wir haben zum Beispiel als Promo für unser im September erschienenes Album „Field Notes“ einen alten VW Bulli gemietet und darin Mini-Konzerte für Leute gegeben, die zufällig vorbeigekommen sind. Wir waren in Würzburg, München und Nürnberg und haben uns einfach mit ein paar Kisten Getränken und dem Bus an den Straßenrand gestellt und Leute eingeladen. So nah zu merken, dass Leute von den eigenen Songs berührt sind oder das gut finden, ist sehr schön.

Und was ist die größte Herausforderung? Die größte Herausforderung ist für mich tatsächlich, mit dem, was man bisher geschafft hat, auch mal wirklich zufrieden zu sein und nicht zu denken: „Hey, warum läuft das bei Band xy gerade so viel besser?“ oder etwas in der Art. Man sieht von außen eben oft nur die Erfolge und die guten Dinge, die andere gerade haben, und vergisst, dass die meisten Musikerinnen und Musiker und Bands genauso oft mit Enttäuschungen klarkommen müssen wie man selbst.

Wo können wir Sie denn demnächst live hören? Im Moment ist das natürlich die Preisfrage. Durch Corona ist uns quasi der komplette Plan für den Sommer mit Festivals und Konzerten unter den Füßen weggezogen worden. Die letzten Konzerte haben wir Ende Februar gegeben. Seitdem haben wir zwar auf Instagram ein paar Live-Streams gespielt, aber im Prinzip sind die vergangenen vier bis fünf Monate die längste Zeit, die wir keine „echten“ Konzerte gespielt haben. So langsam gibt es allerdings wieder ein bisschen Hoffnung, wir spielen zum Beispiel Ende Juli, Anfang August zwei Konzerte in Regensburg und Augsburg.

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