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Lisa-Marie Reuter, Lektorin

10.08.2022

Lisa-Marie Reuter hat in Würzburg Indologie studiert, danach hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Indologie gearbeitet. Lisa-Marie Reuter ist aktuell nicht nur als Lektorin für den Arena-Verlag tätig sondern hat vor kurzem dazu ihr erstes Buch 'Exit this city' herausgebracht.

Bild: Sybille Thomé
Eine Welt, die vom Klimawandel auf den Kopf gestellt wurde und in der organisch gewachsene Lebensmittel Luxusgüter sind: Davon handelt Lisa-Marie Reuters erster Roman "Exit this City". Bild: Sybille Thomé

Frau Reuter, wie würden Sie einmal Laien Ihre Arbeit beim Arena-Verlag in kurzen Worten beschreiben?

Als Lektorin betreue ich Buchprojekte vom Vertragsabschluss bis zum Drucktermin. Der wichtigste Teil ist natürlich die inhaltliche Arbeit am Text mit den Autor*innen und Übersetzer*innen. Aber auch das Verfassen von Marketingtexten, gestalterische Aspekte, rechtliche Fragen, Konkurrenzanalysen, die Zusammenarbeit mit Literaturagenturen und die Akquise neuer Stoffe gehören zum Aufgabenbereich des Lektorats.

Als Autorin habe ich wiederum die Möglichkeit, die Entstehung eines neuen Buchs quasi von der anderen Seite aus mitzuverfolgen, was immer wieder ein spannender Rollenwechsel ist.

Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Als Lektorin: die Vielseitigkeit des Jobs, die Mischung aus Routine und Kreativität – und natürlich die Möglichkeit, die Entstehung neuer Geschichten zu begleiten. Ich war schon immer ein Buchmensch, und hier kann ich meine Leidenschaft tagtäglich ausleben.

Als Autorin: das Schreiben! Lesungen, das Pflegen meiner Social-Media-Accounts, Messebesuche, der Austausch mit Autorenkolleg*innen – das alles sind tolle und bereichernde Erfahrungen. Aber am glücklichsten bin ich, wenn ich ein paar Stunden ganz für mich an meinem Manuskript arbeiten kann.

Worum geht es in Ihrem ersten Buch und warum haben Sie dieses Thema gewählt?

„Exit this City“ ist ein Near-Future-Roman, der in einer Welt spielt, die vom Klimawandel ziemlich auf den Kopf gestellt wurde. „Echte“, d. h. organisch gewachsene Lebensmittel sind zu Luxusgütern geworden. Ein skrupelloser Agrarkonzern betreibt im verarmten Deutschland riesige Plantagen, deren Erträge ins staubtrockene aber hochtechnisierte Indien exportiert werden. Die Idee ging aus einer Kurzgeschichte hervor, mit der ich Ende 2017 an einem Schreibwettbewerb bei FISCHER Tor teilgenommen hatte. Kurz darauf kam der Verlag auf mich zu und fragte an, ob ich mir vorstellen könnte, einen Roman mit ähnlicher Thematik zu schreiben.

Was ist Ihre Verbindung zu Indologie, bzw. inwiefern konnten Sie Ihr Studium für Ihren jetzigen Beruf als Lektorin oder Autorin nutzen?

Der Weg ins Lektorat führt üblicherweise über ein geisteswissenschaftliches Studium und anschließendes Volontariat. Mit Indologie (und englischer Literaturwissenschaft im Nebenfach) war ich da also ziemlich gut gerüstet, auch wenn ich den Job zu Studienzeiten noch gar nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Aus dem Studium begleitet mich vor allem die Beschäftigung mit Texten, das Ergründen fremder Gedankenwelten und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen. Auch der Blick auf große Ganze wird in den Geisteswissenschaften geschult, was nicht nur beim Begutachten von Texten, sondern in jeder Lebenslage von Vorteil ist.

Als Autorin wiederum kann ich meine Indienbegeisterung auf subjektiver, nicht akademischer Ebene ausleben und das Land auf diese Weise noch mal ganz neu entdecken.

Woran denken Sie, wenn Sie an Ihre Zeit an der JMU zurückdenken?

Als Studentin und Mitarbeiterin war ich insgesamt neun Jahre an der Uni Würzburg finde es immer wieder schön, wenn ich Neuigkeiten von dort bekomme oder auch mal wieder einen Vortrag besuchen kann. Ich bin auch nach wie vor mit vielen ehemaligen Würzburger Indolog*innen in Kontakt. In dieser Zeit sind wunderbare und lebenslange Freundschaften entstanden.

 

Vielen Dank für das Interview!

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