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Krischan Lehmann, deutsche und anglistische Sprachwissenschaft, "Plattform für Zukunftsoptimisten" 1E9

04.06.2018

Unser Alumnus hat an der Universität Würzburg deutsche und anglistische Sprachwissenschaften studiert. Nach einer Station bei Condé Nast hat er inzwischen die "Plattform für Zukunftsoptimisten" 1E9 mitbegründet und ist in der zugehörigen Firma als Geschäftsführer tätig.

Foto: Privat

Krischan, Du hast mit Deiner Band musikalische Erfolg. Studiert hast Du Englisch. Und jetzt bist Du verantwortlich für die Digitalisierungsstrategie eines Verlages. Wie passt das zusammen? Ich hab wohl einen dieser krummen Lebensläufe, die ein geisteswissenschaftliches Studium gerne mal produziert. Und ich mag Abwechslung und Neues und hatte schon als Kind einen Computer – mit dem ich dann auch Musik gemacht habe. So kam eines zum anderen.

Welche Zukunftsfragen und Herausforderungen spielen für den Bereich Digitalisierung bei Condé Nast eine besonders große Rolle? Das Publishing-Geschäft wandelt sich enorm schnell. Also ist die größte Herausforderung, gleichzeitig flexibel und bestimmt zu sein. Man muss sich auf das Wichtige fokussieren und mit dem Neuen experimentieren – und dafür braucht es agile Strukturen, die Verlage so nicht gewöhnt sind.

Was macht Dir an Deinem Beruf besonders viel Spaß? Dass sich ständig alles ändert und das meiste auch immer besser wird. Manchmal hat man das Gefühl, mitten in den Dreharbeiten zu einem Science Fiction-Film zu sein. “What a time to be alive!”, hab ich zuletzt im Netz öfters gelesen. Das unterschreibe ich sofort.

Machst Du eigentlich noch Musik? Ja, auf dem iPad für mich selbst und albernes Zeug mit meinen Kindern.

Du hast zwei Kinder. Wie gut gelingt es Dir, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen? Es ist ein Balanceakt. Ich fange recht früh an zu arbeiten, gehe dann aber auch pünktlich zum Abendessen nach Hause. Später am Abend sitze ich dann aber oft wieder am Rechner. Und im Moment mache ich ein halbes Sabbatical und arbeite nur zwei Tage in der Woche.

Was würdest Du Studierenden raten, die in Deiner Branche arbeiten möchten? Die meisten Berufe in der Medienbranche gab es vor ein paar Jahren noch gar nicht. Also sollte man ruhig mutig sein und sich mitten reinstürzen, viel im Privaten selbst ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln. Ein Studium ist hier leider nur schmückendes Beiwerk. Ich würde außerdem heute eher zu einer Spezialisierung raten. Alles, was nicht speziell genug ist, macht wohl in Zukunft die Maschine.

Und zum Schluss: An welche Begebenheit aus Deinem Studium erinnerst Du Dich besonders gerne? An das große Ganze. Hab ja schließlich nicht umsonst 20 Semester studiert. In der Retrospektive war es eine wilde Zeit: Ein beschaulicher Elfenbeinturm mit einem verschrobenen Personal und völlig verkopften Themen, die die Partys immer mal wieder kurz unterbrochen haben. Ich will keine Minute missen, bin aber immer noch froh, dass es rum ist.

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