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Henry van Wagenberg, Startup-Gründer und Informatiker

06.12.2022

Henry van Wagenberg hat an der JMU BWL studiert und mittlerweile einige Start-Ups gegründet.

Henry van Wagenberg. (Bild: Privat)

Was ist Ihre liebste Studienerinnerung? Im Herbst als ich in Würzburg ankam, bin ich durch die Wiesen in den kleinen Bergen wo ich gewohnt habe — es gibt diese Wohnungen da, mit Blick auf der Stadt, die waren damals neu — laufen gegangen. Irgendwann habe ich angefangen Liegestütze zu machen.
 

Wie würden Sie einem Laien in kurzen Worten Ihren Job beschreiben? Ich bin ein Startupgründer und Informatiker. Ich gründe aktuell das Bildungsspiel Baugarten:
 

Wie können wir uns Ihren Berufsalltag vorstellen? Als Startupgründer ist man immer ein Tausendsassa. Ich versuche aber verschiedene Aufgaben nicht gleichzeitig sondern einer nach dem anderen zu erledigen.

Was heißt das konkret? Zum Beispiel habe ich in den ersten Wochen mich mit einem Aufsatz und Zeichnungen beschäftigt, damit ich die ersten Konzepten für das Projekt auch selbst für mich schärfen und klären könnte. Die ersten Wochen war ich deshalb eher mit introvertierter, fantasievoller, beschaulicher Arbeit beschäftigt.

Danach ging’s in eine extravertierte Phase. Ich habe mehrere Schule, Lehrer und Lehrerinnen kontaktiert. Ich wollte mal recherchieren. Was halten die von diesem Konzept? Wie unterrichten sie aktuell Algebra, Geometrie und MINT-Fähigkeiten generell aktuell? Was für Herausforderungen haben sie im Augenblick? Das war dann eine extravertierte Phase. Da kam mein Netzwerk plötzlich stark ins Spiel.

Danach habe ich mich mit dem Programmieren des Prototyps beschäftigt. Dafür müsste ich eine neue Programmiersprache, C# lernen und ein sogenannte “Game Engine” - Unity - auch lernen. Letztendlich habe ich dazu einen anderen Informatiker bezahlt, damit wir den Prototyp zusammen programmieren könnten. Das war dann eine herausfordernde, stark logische Phase, wo die erste Skizzen, Zeichnungen und Wörter meines Aufsatzes real müssten.

Jetzt geht’s wieder in eine extravertierte Phase, wo ich Pitches für Investment machen, von Podcasts Interviews machen, mit Schulen treffen, um Feedback über den Prototyp zu bekommen, usw.

Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf? ODER Sie gründen aktuell ein neues Projekt - Was können wir uns darunter vorstellen? Tatsächlich liebe ich diesen Tausendsassaelement. Ich liebe, dass ich mich als Startupgründer nicht auf einer Sache — auf einer Fähigkeit — mich beschränken und einschränken muss, sondern viele unterschiedliche Fähigkeiten bilden und pflegen kann und muss.

Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten? Ich würde sie raten, die Mut zu finden, es zu wagen, was neues zu gründen. Es gibt ein Spruch von Goethe, es ist umstritten ob er es tatsächlich so geschrieben hat, aber so was ungefähr,

“In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfen, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben könnte. Was immer Du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie.”

Ich habe eine Startup erfolgreich verkauft, bei einem anderen Projekt (ein Bürogemeinschaft in Berlin) hat es nicht so geklappt, wie wir es erstmal uns vorgestellt hatten. Daraus haben wir alle so viel gelernt. Eigentlich lernt man mehr daraus, wenn die Dinge nicht klappen, als wenn die einfach klappen. Ich glaube da hat diese amerikanische Einstellung auf Scheitern wirklich was positives im Vergleich mit der europäischen, wo man ein bisschen ängstlicher damit umgeht, um alles “perfekt” zu machen. Man wird es alles nicht perfekt machen. Daraus wird man so viel wachsen und lernen und sich weiterentwickeln. Man muss einfach die Entscheidung treffen, es zu wagen.

 

Wenn ihr mehr über seine Startups erfahren wollt, dann schaut einfach mal auf seiner Website vorbei: https://www.henryvanwagenberg.com

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