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Gerhard Müller, Physiologische Psychologie, Selbstständig

06.10.2014

Aktuell: Klinischer Neuropsychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Verhaltenstherapeut, Supervisor und Forensischer Sachverständiger Studium: Physiologische Psychologie

Gerhard Müller, selbstständiger Psychologe (Foto: Privat)

Gerhard Müller ist Klinischer Neuropsychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Verhaltenstherapeut, Supervisor und Forensischer Sachverständiger für Sozial-, Zivil- und Verwaltungsrecht sowie Neuropsychologie der Psychotherapeutenkammer Bayern. Darüber hinaus engagiert er sich für Bündnis 90/Die Grünen – unter anderem seit 2013 als Bezirksrat für Unterfranken und seit 2014 als Kreisrat im Landkreis Würzburg. Geboren wurde er 1964 in Buchloe im Ostallgäu, 1985 kam er zum Studium nach Würzburg.

 

 

Herr Müller, Sie haben in Würzburg Physiologische Psychologie studiert. Warum?

Ich habe nach meinem Zivildienst und einer Ausbildung zum Rettungssanitäter von 1985 bis 1992 Psychologie mit dem Schwerpunkt Physiologische Psychologie studiert. Mich haben vor allem die Schnittstellen zwischen körperlichen, kognitiven, emotionalen und motivationalen Vorgängen interessiert. Das war eine sehr gute Grundlage für meine spätere Spezialisierung zum Klinischen Neuropsychologen und Verhaltenstherapeuten, so dass ich heute vor allem mit Patienten nach Hirnschädigungen arbeite.



Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Ich arbeite als Selbständiger in vielen verschiedenen Feldern: In einer Praxis, als Supervisor, als Referent, als Organisator von Kursen und als Delegierter der Psychotherapeutenkammer. Dieser Fächer an Tätigkeiten ist sehr abwechslungsreich, und ich genieße meine Unabhängigkeit, soweit man mich lässt.



Sie halten Vorträge über den Schlaganfall, aber auch zu Themen wie „Football´s Concussion Crisis - Gehirnerschütterungen im American Football“. Wie kommt das zustande?

Das exotische Thema „Sportneuropsychologie“ ist in Deutschland noch sehr neu, und ich habe mit Erstaunen entdeckt, dass man in den USA seit 25 Jahren dazu forscht und mit Sportlern arbeitet, vor allem im American Football, Eishockey, Basketball und Fußball. Ich suche mir immer wieder neue Aktionsfelder, je nach wissenschaftlichem Stand und praktischer Erfahrung. Meistens jedoch geht es um die Versorgung von Schädel-Hirn-Verletzten und deren Familien in späteren Rehabilitationsphasen, was ja auch meine therapeutische Haupttätigkeit ist.



Sie engagieren sich in Ihrer Freizeit für die Grünen. Was ist Ihre Aufgabe?

Politik hat mir immer Spaß gemacht und sollte auch mit Humor genommen werden! Ich bin seit 2008 ein parteipolitischer Späteinsteiger mit einem lebenslangen politischen Wirken. Die Grünen unterstütze ich seit 1982 – auf vielerlei Art! Ich bin Ortsvorsitzender von Gerbrunn, Kreisvorsitzender im Kreisverband Würzburg-Land, Kreisrat und Bezirksrat. Meine Themen sind Gesundheit, Geschichte, Kultur, Eine-Welt-Bewegung, Internationale Beziehungen und der Ländliche Raum.



Und im Alumni-Mentoring-Programm der Uni Würzburg sind sie als Mentor ebenfalls aktiv. Was ist hier Ihre Inspiration?

Junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sollen über den Tellerrand hinausblicken, das ermögliche ich Ihnen ein wenig – und ich selbst freue mich über frische Ideen!



Was würden Sie heutigen Studierenden, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten, aus der Praxis mit auf den Weg geben?

Sie sollen sich nicht davon abschrecken lassen, wenn sie hören, dass „Ihr Studium zu nichts führt und der Arbeitsmarkt Sie gar nicht braucht“. Stattdessen sollen sie das lernen und durchziehen, was sie wirklich interessiert. Gute Leute finden auch gute Wege!



Vielen Dank für das Gespräch!

Von Michaela Thiel

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