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    Würzburger Forscher leiten die Leopoldina

    02.10.2009

    Jörg Hacker und Martin Lohse sind der neue Präsident und Vizepräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Sie übernehmen ihr Amt im Frühjahr 2010.

    Die Würzburger Professoren Jörg Hacker und Martin J. Lohse wurden heute in Halle (Saale) vom Senat der Leopoldina zum zukünftigen Präsidenten und Vizepräsidenten der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Hacker war bis zu seinem Wechsel an die Spitze des Robert-Koch-Instituts im März 2008 Vorstand des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie an der Universität Würzburg und ist seit Mai 2009 Ehrensenator der Uni. Lohse ist Sprecher des Rudolf-Virchow-Zentrums und seit dem 1. Oktober Vizepräsident der Universität.

    Präsident der Leopoldina

    Jörg Hacker übernimmt das Präsidentenamt an der Leopoldina im Frühjahr 2010 von Volker ter Meulen, der die Akademie seit 2003 leitet und bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls an der Universität Würzburg tätig war – als Professor für Virologie. „Mit Jörg Hacker übernimmt ein herausragender und angesehener Wissenschaftler die Leitung der Leopoldina“, so Volker ter Meulen während seiner Ansprache anlässlich der Eröffnung der Jahresversammlung der Leopoldina. „Mit ihm an der Spitze wird unsere Akademie weiter gedeihen und ihre nationalen und internationalen Ziele als Nationale Akademie der Wissenschaften erreichen.“

    Vizepräsident der Leopoldina

    Martin J. Lohse ist Professor für Pharmakologie und Toxikologie und neuer Vizepräsident an der Universität Würzburg. Lohse folgt Harald zur Hausen, Nobelpreisträger für Medizin 2008, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Lohse ist seit 1993 Lehrstuhlinhaber an der Universität Würzburg und seit 2000 Mitglied der Leopoldina. Seit 2001 ist er Sprecher des Rudolf-Virchow-Zentrums an der Universität Würzburg, eines der ersten drei DFG-Forschungszentren.

    Lebenslauf von Jörg Hacker

    Jörg Hacker wurde 1952 in Grevesmühlen / Mecklenburg geboren. Er studierte Biologie an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). Seit seiner Habilitation im Jahre 1986 am Institut für Mikrobiologie war Jörg Hacker zuerst Professor für Mikrobiologie und ab 1993 dann Leiter des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie an der Universität Würzburg. Von 2003 bis 2008 fungierte er als Sprecher des Zentrums für Infektionsforschung , dessen Gründungsmitglied er ist. Er prägte in dieser Zeit durch seine Initiativen und Aktivitäten den international ausgezeichneten Ruf der Würzburger Infektionsforschung.

    Im Jahre 2008 verlieh ihm die Universität Würzburg ihre höchste Auszeichnung, den Titel des Ehrensenators. Jörg Hacker war und ist in zahlreichen nationalen und internationalen Ämtern und Funktionen der Wissenschaft tätig. Er war von 2003 bis 2008 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ist seit 2008 Präsident des Robert-Koch-Instituts. Im September 2009 würdigte die Bundesrepublik seine Leistungen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.

    Lebenslauf von Martin Lohse

    Martin Lohse, 1956 in Mainz geboren, studierte Medizin und Philosophie in Göttingen, London und Paris. Er promovierte 1981 in Neurobiologie am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Nach seiner Habilitation an der Universität Heidelberg zog es Lohse in die USA, an die Duke University in Durham, North Carolina. Dort blieb er bis 1990 und übernahm dann die Leitung einer Arbeitsgruppe an der Universität München und am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried.

    Seit 1993 ist er Lehrstuhlinhaber der Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Würzburg, seit 2001 Sprecher des Rudolf-Virchow-Zentrums und seit 2003 Direktor der Würzburger Graduiertenschulen. Für seine hervorragenden Dienste um den Freistaat Bayern wurde Martin Lohse 2006 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Zudem engagierte er sich im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in der Nationalen Ethikkommission und ist Mitglied des Komitees der Exzellenzinitiative. Seit dem 1. Oktober ist er Vizepräsident der Universität Würzburg und widmet sich hier vorrangig dem Bereich Forschung.

    Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina

    Unter der Leitung von Volker ter Meulen wurde die Deutsche Akademie der Naturforscher von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz am 14. Juli 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt und mit den Aufgaben einer Nationalakademie ausgestattet. Zugrunde liegende Idee war die Schaffung einer legitimierten Institution, die ohne Rücksicht auf wirtschaftliche oder politische Interessen einen gemeinsamen Standpunkt der deutschen Wissenschaft erarbeitet und ihn national wie auch international vertritt.

    Neue Aufgabe ist die Beratung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Themen mit dem Ziel, drängende Zukunftsfragen aufzuzeigen, die aus wissenschaftlicher Sicht fächerübergreifend bearbeitet werden sollten. Als Nationale Akademie der Wissenschaften pflegt die Leopoldina außerdem enge Verbindungen zur Wissenschaft im europäischen und außereuropäischen Ausland und repräsentiert deutsche Wissenschaftler in internationalen Gremien, in denen auch andere nationale Akademien wie die englische Royal Society, die französische Académie des Sciences und die amerikanischen National Academies of Sciences vertreten sind.

    Das Präsidium der Leopoldina

    Das Präsidium der Leopoldina besteht aus einem Präsidenten, vier Vizepräsidenten, vier Sekretaren und bis zu drei weiteren Mitgliedern.

    Mehr Informationen: www.leopoldina-halle.de.

    Von Gunnar Bartsch

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