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    Voller Einsatz für die Universität

    17.10.2012

    Am 13. August war der 60. Geburtstag von Universitätspräsident Alfred Forchel. Aus diesem Anlass veranstaltete die Universität am Freitag einen Festakt in der Neubaukirche: Sieben Redner hielten teils sehr persönliche Grußworte und Ansprachen.

    Universitätspräsident Alfred Forchel (4 v.l.) mit seiner Frau im Kreis der Festgäste. Foto: Robert Emmerich
    Universitätspräsident Alfred Forchel (4 v.l.) mit seiner Frau im Kreis der Festgäste. Foto: Robert Emmerich

    „Es ist Ihr unbedingter Wille, immer die ganze Universität in ihrer gesamten Vielfalt im Auge zu haben!“ Diese Worte an den Jubilar Alfred Forchel stammen von Universitätsvizepräsident Wolfgang Riedel, der zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Politik und Religion in der Neubaukirche willkommen hieß. In seiner Begrüßungsansprache bescheinigte er dem Präsidenten zudem ein enormes Arbeitspensum, unermüdlichen Einsatz und ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Kurzum: „Sie sind ein energischer Streiter für uns Alle!“

    Die Grußworte

    „Ihre Impulse bringen die Universität weiter voran“, lobte Oliver Jörg den Präsidenten in seinem Grußwort. Der Vorsitzende des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur im Bayerischen Landtag zeigte sich überzeugt, dass der neue Campus Nord durch das Engagement von Alfred Forchel ebenso weiter vorankommen werde wie die Internationalisierung und die Schärfung des Forschungsprofils der Universität.

    Im Namen der Stadt und der Bürgerschaft sprach Oberbürgermeister Georg Rosenthal. Er wies darauf hin, wie eng Stadt und Universität miteinander verflochten sind und wie wichtig die Kooperation ist. „Das haben beide erkannt, und auch auf diesem Gebiet haben Sie in der kurzen Zeit Ihrer Präsidentschaft deutlich Ihre Handschrift hinterlassen“, so Rosenthal. Forchel ist seit 2009 Präsident der Universität.

    Danach trat Karl-Heinz Lembeck ans Mikrofon, der Vorsitzende des universitären Senats. Als Physiker erforsche Forchel kleinste Nanostrukturen, und diese Nanophilie wisse er auf sein Amt zu übertragen:„Selbst kleinste Details in Lehre und Forschung sind Ihnen wichtig.“ Der enorme Arbeitseinsatz des Präsidenten bereite den Senatoren aber auch Sorgen: „Niemandes Kraft ist unerschöpflich“, gab Lembeck zu bedenken.

    Voller Bewunderung für Forchels „Niveau an Aktivitäten“ zeigte sich Bernd Huber, Präsident der Universität München. Er habe den Würzburger Physiker erst auf der Bühne der Universität Bayern e.V. kennen gelernt. Schnell hätten sich dabei viele gemeinsame Interessen der beiden klassischen Volluniversitäten in Bayern gezeigt. Huber: „Ich hoffe, dass sich unsere gute Partnerschaft fortsetzt.“

    Ein echter „Forchel-Kenner“ ist Professor Manfred Pilkuhn, der Doktorvater des Jubilars. Er erinnerte daran, dass der Aufbau des damals brandneuen Gebiets der Mikroelektronik in Stuttgart das Werk des jungen Physikers Forchel war. Und er ließ die Zuhörer an Erlebnissen teilhaben, die ihn mit seinem früheren Doktoranden verbinden. Besuche in Japan und in Vietnam gehörten dabei zu den Höhepunkten.

    Die Würdigung

    Physikprofessor Manfred Bayer von der Technischen Universität Dortmund, früher einer der ersten Doktoranden von Alfred Forchel, würdigte den Jubilar in seiner Rede auf sehr kurzweilig-amüsanteWeise. „Über 1000 wissenschaftliche Veröffentlichungen, das haben nicht viele, und dazu ein Hirsh-Index von 64 – das ist sehr beachtlich“, lobte Bayer. Der Hirsh-Index zeigt an, wie oft eine Publikation von anderen zitiert wird.Die vielen wissenschaftlichen Erfolge hätten auch viele Preise nach sich gezogen – zum Beispiel 2011 die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Breslau (Polen).

    Seine Rede würzte Bayer mit „typischen Forchel-Zitaten“ wie: „Kein Bogen ist weit genug, dass man ihn nicht spannen könnte“ oder „In der Champions League spielen, das ist unser Ziel“. Passend zur Champions League fiel auch das Geschenk aus, das der Professor aus Westfalen überreichte: Ein Trikot von Borussia Dortmund, dem „besten Fußballverein der Welt“ (so Manfred Bayer), bedruckt mit dem Namen des Geburtstagskinds. Forchel – dem die Welt des Fußballs nicht ganz so nah liegt wie die Welt der Nanostrukturen – streifte das Leibchen nicht gleich über, nahm es aber sichtlich mit Freude entgegen.

    Die Festrede

    Mit Forchels wissenschaftlichem Arbeitsfeld setzte sich die Festrede auseinander: „30 Jahre Faszination Nanostrukturen – Chancen für die Zukunft“. Redner war Professor Günther Tränkle, heute Direktor des Ferdinand-Braun-Instituts (Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik) in Berlin, früher gemeinsam mit Forchel in der Stuttgarter Physik tätig.

    „Der Tag hatte für uns auch damals schon 30 Stunden, es wurde sehr viel gearbeitet“, sagte Tränkle zum Arbeitspensum des Präsidenten. „Wenn das hier so weitergeht, kann ich diese Universität nur beglückwünschen!“ In punkto Nanostrukturen machte der Redner dann unter anderem deutlich, wie stark die winzigen Objekte inzwischen in den Alltag vorgedrungen sind – sie stecken zum Beispiel in den Displays von Smartphones, in den Schweißroboternder Autofabriken oder in der Satellitentechnik.

    Die Danksagung

    Nach den Vorträgen richtete Präsident Forchel in seiner Dankadresse persönliche Worte an jeden der Referenten. Zu den Gästen sagte er: „Ich bin überwältigt von dem, was ich hier gehört habe. Bitte nehmen Sie aber nicht alles für bare Münze – da gibt es auch andere Darstellungen.“ Sein allerwichtigster Dank ging an seine Frau und seine Kinder: „Für die große Toleranz, mit der sie mir ein stark berufsgeprägtes Leben ermöglicht haben.“

    Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten das Bläserensemble „Savoir Cuivre“ und Dr. Lilo Kunkel an der Orgel. Das Fest endete mit einem Empfang im Foyer der Neubaukirche.

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    Von Robert Emmerich

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