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    Staatssekretär Sibler lobt modernen Ansatz der Uni Würzburg

    19.12.2014

    Staatssekretär Bernd Sibler kam am Freitag anlässlich der Neugründung der Fakultät für Humanwissenschaften nach Würzburg. Bei seiner Festrede lobte er den "modernen Ansatz" der Uni, sich mit der neuen Fakultät den "Herausforderungen des digitalen Zeitalters" zu stellen.

    Gruppenbild im Handschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek Würzburg (v.l.): Bibliotheksleiter Karl Südekum, Uni-Präsident Alfred Forchel, Staatssekretär Bernd Sibler, Walter Eykmann, Martina Lengler, Dekan Andreas Dörpinghaus (Foto: Marco Bosch
    Gruppenbild im Handschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek Würzburg (v.l.): Bibliotheksleiter Karl Südekum, Uni-Präsident Alfred Forchel, Staatssekretär Bernd Sibler, Walter Eykmann, Martina Lengler, Dekan Andreas Dörpinghaus (Foto: Marco Bosch)

    Noch bevor sich Staatssekretär Bernd Sibler den später beschriebenen "digitalen Herausforderungen" zuwenden konnte, stand beim Besuch der Handschriftensammlung der Universitätsbibliothek (UB) am Hubland ein altes, analoges Schriftstück im Mittelpunkt des Interesses: das Fuldaer Evangeliar, eine Prachthandschrift aus dem 9. Jahrhundert.

    Das auf Kalbspergament geschriebene Buch sowie weitere vorbereitete Handschriften und frühe Drucke riefen bei Sibler bereits zu Beginn seines Besuchs an der Uni Würzburg große Begeisterung hervor: "Angesichts dieser Arbeiten erstarrt man geradezu in der historischen Verantwortung." Der Leiter der Historischen Abteilung der Uni-Bibliothek,  Hans-Günter Schmidt, unterstrich diese Bedeutung mit dem Hinweis auf einige dem Evangeliar hinzugefügte Seiten: "Das Buch enthält die erste Marktbeschreibung und ist somit das früheste Dokument, das die Grenzen von Würzburg beschreibt."

    Historisches durch Digitalisierung bewahren

    Das Team um Bibliotheks-Leiter Karl Südekum hatte für den Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auch einen Blick in die Gegenwart und Zukunft parat. Kerstin Kornhoff und Hans-Günther Schmidt gewährten Einblicke in Projekte, die Historisches und Digitales auf neue Art miteinander verknüpfen sollen.

    Vor wenigen Wochen startete unter dem Namen "Kallimachos" ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Vorhaben, an dessen Ende die Etablierung eines Digital-Humanities-Zentrum mit den Schwerpunkten digitale Edition und quantitative Analyse stehen soll.

    Ein beispielhaftes Unterprojekt ist hier die in Europa größte Sammlung von Schulwandbildern, die im Rahmen des Projektes digital für alle Forscher der Welt zugänglich gemacht werden wird. Aber nicht nur auf der Projektebene geht die Universität neue Wege.

    Neugründung der Fakultät schafft hervorragende Bedingungen

    Sibler zeigte sich auch beim Festakt zur Neugründung der Fakultät für Humanwissenschaften im Toscanasaal der Residenz Würzburg von dem geradezu beispielhaften Ansatz der Humanwissenschaften an der Uni Würzburg überzeugt. Sibler sprach von "hervorragenden Bedingungen für wirklich exzellente Forschung und Lehre in den Humanwissenschaften" in Würzburg.

    Der Hintergrund des Festakts: Zum aktuellen Wintersemester 2014/15 bekamen die beiden Philosophischen Fakultäten der Uni Würzburg andere Namen und Ausrichtungen: Die bisherige Philosophische Fakultät I (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften) heißt nun Philosophische Fakultät. Die bisherige Phil II (Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften) wurde zur Fakultät für Humanwissenschaften.

    Dekan Andreas Dörpinghaus machte deutlich, dass mit der Umbenennung das Profil der Uni geschärft und das interdisziplinäre Zusammenwirken der acht beteiligten Institute sichtbar gemacht werde. "Gerade in dieser konstitutiven Interdisziplinarität unterscheidet sich die Humanwissenschaft von der klassischen Geistes-, Sozial- oder Kulturwissenschaft", so Dörpinghaus. Zudem trage diese Ausrichtung auch der Internationalisierung des Fachs Rechnung.

    "Scheinbare Grenzen zwischen Disziplinen überwinden"

    Staatssekretär Sibler ergänzte: "Damit Humanwissenschaft gelingen kann, müssen auch und gerade scheinbare Grenzen zu methodisch und inhaltlich relativ weit entfernten Disziplinen überwunden werden – insbesondere zu den Naturwissenschaften." Schließlich mache das komplexe menschliche Dasein – der Gegenstand der Humanwissenschaften – dies sogar zwingend erforderlich.

    An der Uni Würzburg stelle man sich den Herausforderungen des digitalen Zeitalters, so Sibler. Er nannte hier – neben dem Zentrum für Digital Humanities "Kallimachos" ­– in Zusammenhang mit den Humanwissenschaften beispielhaft das Institut Mensch-Computer-Medien und das Human Dynamics Centre (HDC). "Mit solchen wissenschaftlichen Projekten können die Humanwissenschaften den Menschen heute Orientierung geben", so Sibler.

     

    -> News zur Umbenennung von Phil I und II

    -> News zu "Kallimachos"

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