Die 20.000 ist geknackt
13.10.2006Wenn am Montag, den 16. Oktober, das Wintersemester beginnt, werden an der Universität Würzburg mehr als 20.000 Studierende in den Vorlesungen und Seminaren sitzen. Für rund 3200 von ihnen wird diese Erfahrung ganz neu sein: Sie haben sich zum ersten Mal an einer Hochschule eingeschrieben. Besonders begehrt bei den Anfängern sind in diesem Semester Studiengänge, die zum Lehramt führen.

20.117 Studenten waren am Stichtag 11. Oktober an der Universität Würzburg eingeschrieben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 740 Studierenden oder 3,8 Prozent. Fast 57 Prozent von ihnen sind Studentinnen – in absoluter Zahl 11.463. Damit setzt sich der Trend fort, dass die Hochschulen, zumindest was ihre Studierenden betrifft, immer weiblicher werden. Im vergangenen Wintersemester lag der Frauenanteil noch bei 56,3 Prozent; von den Ersteinschreibern sind diesmal bereits 59,5 Prozent Frauen.
Neu an der Universität Würzburg sind 3879 Studierende, von denen sich 3221 zum ersten Mal für ein Studium entschieden haben. Die Zahl der Ersteinschreiber ist damit gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent gewachsen. Die restlichen 658 Studierenden waren zuvor schon an einer anderen Hochschule eingeschrieben und sind jetzt an den Main gewechselt.
Ziemlich eindeutig ist der Trend, dass die Abiturienten anscheinend gerne wieder zurück an die Schule wollen – und sich deshalb für ein Lehramtsstudium einschreiben. Realschulen stehen dabei nicht ganz so hoch in der Gunst der Bewerber: Hier wuchs die Zahl der Erstsemestler im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. Begehrter sind das Gymnasium mit einem Plus von fast 36 Prozent und die Hauptschule mit dem Rekordzuwachs von 58 Prozent. Sonder- und Grundschulen spielen bei dieser Betrachtung keine Rolle, da hier die Zahl der Studienplätze begrenzt ist.
Die gestiegene Nachfrage wirkt sich auf die Studentenzahlen in allen Fakultäten mit lehramtsrelevanten Studienangeboten aus – vor allem auf die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Informatik. Für die Fakultät für Mathematik und Informatik bedeutet dies die Trendwende: Nach rückläufigen Zahlen in den vergangenen Jahren, kann sie jetzt ein deutliches Plus von 19 Prozent vermelden.
Neben den fünf bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen Biologie, Medizin, Psychologie, Pharmazie und Zahnmedizin, für die man sich bei der ZVS bewerben muss, bestehen an der Universität Würzburg für weitere 24 Studiengänge örtliche Zulassungsbeschränkungen – angefangen bei der Betriebswirtschaftslehre über die Lebensmittelchemie bis zur Wirtschaftsinformatik. Dort stehen insgesamt 1610 Studienplätze zur Verfügung, die im Wintersemester neu besetzt werden können. Die Nachfrage liegt allerdings deutlich darüber: 9473 Bewerber zählte die Studentenkanzlei für dieses Semester. Rein statistisch gesehen erhielt deshalb nur jeder Sechste eine Zusage aus Würzburg.