Intern
  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.
  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Kooperation über Landesgrenzen

04.12.2018

Die Universität Würzburg hat mit einer weiteren Schule einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Neuer Partner ist die Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium in Bad Mergentheim.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vertragsunterzeichnung (v.l.): Studienrat Carsten Bundschuh, stellv. Schulleiter Jörgen Mann, Dr. Matthias Erhardt, Kathrin Schaade (Studienberatung, uni@school), Alfred Forchel, Wilhelm Ehrenfried und Studienrätin Bettina Kraft.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vertragsunterzeichnung (v.l.): Studienrat Carsten Bundschuh, stellv. Schulleiter Jörgen Mann, Dr. Matthias Erhardt, Kathrin Schaade (Studienberatung, uni@school), Alfred Forchel, Wilhelm Ehrenfried und Studienrätin Bettina Kraft. (Bild: Gunnar Bartsch/Universität Würzburg)

Gut 1.200 Schülerinnen und Schüler gehen aktuell auf die Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium in Bad Mergentheim (KSM). Ein Teil von ihnen sind Berufsschüler, die eine kaufmännische Ausbildung absolvieren, andere bereiten sich hier auf den Realschulabschluss vor, auf das Fachabitur mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft“ oder auf die allgemeine Hochschulreife. Rund 80 von ihnen treten jedes Jahr zu den Abiturprüfungen an.

Vor allem für Letztere dürfte die neue Kooperationsvereinbarung von Interesse sein, die die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und die KSM jetzt vereinbart haben. Wesentliches Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Übergang vom Wirtschaftsgymnasium auf die Universität so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Außerdem sind eine intensive Zusammenarbeit und der Austausch bei der Lehrerausbildung sowie bei der Fortbildung der Lehrkräfte vorgesehen. Zusätzlich wird die Uni neue Informationsangebote bereitstellen.

Die Vertragsunterzeichnung: ein Anlass zur Freude

Den entsprechenden Vertrag haben Unipräsident Alfred Forchel und der Schulleiter der KSM Wilhelm Ehrenfried am Mittwoch, 14. November 2018, unterzeichnet. Damit verfügt die JMU jetzt über Kooperationen zu 58 Schulen aus Bayern und Baden-Württemberg.

Die neue Kooperationsvereinbarung sei für ihn aus einem besonderen Grund Anlass zur Freude, sagte Forchel bei der Vertragsunterzeichnung. Schließlich sei er selbst Absolvent eines Wirtschaftsgymnasiums in Baden-Württemberg. Schulen wie diese seien gute Angebote für Schülerinnen und Schüler, die nicht den direkten Weg aufs Gymnasium gegangen sind. Sie böten ihnen gute Möglichkeiten, sich „auf dem Weg zu einem Studium weiterzuentwickeln“, so Forchel.

Auch wenn Professor Forchel nach dem Abitur den Wirtschaftszweig verlassen und sich an der Uni in Richtung Physik orientiert hat: Die Zeit auf einem Wirtschaftsgymnasium bereut er nicht. „Ich habe dort kaufmännisches Wissen bekommen, das ich noch heute gebrauchen kann“, sagte er. Außerdem habe er dort gelernt sich durchzubeißen. Für Schulleiter Ehrenfried beweist Forchels Karriere vom Wirtschaftsgymnasium an die Spitze einer international führenden Universität deshalb auch: „Wer auf einem Wirtschaftsgymnasium war, kann alles werden.“

Konkrete Wünsche und Angebote

Ein paar konkrete Wünsche für die neue Kooperation hatten die Vertreter der KSM gleich mitgebracht. Der erste geht in Richtung Unibibliothek: In der Zeit ihrer Einführungstage jeweils im Oktober für neue Schülerinnen und Schüler möchte die Schule diesen auch eine Führung durch die UB mit Einblick in die Informationsrecherche anbieten. Mit dem entsprechenden Vorlauf kann der Terminwunsch der KSM eingeplant werden. .

Zweiter Wunsch: Führungen für Lehrkräfte der KSM durch die Uni. Schließlich sei vielen nicht bekannt, wie groß das Studienangebot der JMU ist, und woran in den einzelnen Fakultäten geforscht wird. Ein Wunsch, den die Universitätsleitung gerne aufgriff. Unter dem spontan entwickelten Motto „Teacher back to University“ soll ein entsprechendes Angebot schon bald auf die Beine gestellt werden.

Die spezielle Hürde des Bildungsföderalismus

Und natürlich soll es auch einen Austausch mit der Professional School of Education der JMU geben. Diese hat die Aufgabe Lehrerausbildung und -fortbildung weiterzuentwickeln. Außerdem soll sie Studierende, Lehrende in Schulen und Hochschulen sowie Vertreter aus Politik, Schulbehörden und Verbänden zusammenführen. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen der PSE und den Vertretern der Schulbehörden ist die jährliche Herbsttagung an der JMU, die von Lehrkräften sehr gut angenommen wird.

Eine Schule in Baden-Württemberg, eine Uni in Bayern: Angesichts der Hoheit der Bundesländer in Sachen Bildung stellt das die Kooperation in schulischen Dingen vor einige Hürden. So können beispielsweise Lehramtsstudierende aus Würzburg nicht ohne weiteres Praktika an Schulen in Bad Mergentheim absolvieren und sich anrechnen lassen. Das allerdings seien Hürden, die überwindbar sind – so Dr. Matthias Erhardt, Leiter der Professional School of Education. Und auch Unipräsident Alfred Forchel ist überzeugt davon, dass es durchaus machbar ist, „die Möglichkeiten intelligent zu erweitern“.

Zahlreiche Angebote für Schüler

Die JMU hat viele Angebote, mit denen sie Schülern den Übergang ins Studium erleichtern will:

uni@school: Dieses Projekt zielt darauf, die Orientierung bei der Studienwahl zu verbessern: Studierende kommen an Schulen und informieren dort als „Botschafter der Universität“ über das Studium an der JMU. Weitere Elemente sind individuelle Tandemtage für Schüler und Studieneinblicke durch studylive.

Die Schüler-Uni: Für Neunt- und Zehntklässler bietet die JMU spezielle Vorlesungen an, die sich abwechselnd mit aktuellen Themen aus den Geistes- und Naturwissenschaften beschäftigen.

Das Schnupperstudium: Einen Monat lang können Schüler gemeinsam mit Studierenden Vorlesungen hören und Seminare besuchen.

Frühstudium/Orientierungsberatung: Besonders begabte Schüler können noch während sie in der Schule sind an der Uni Vorlesungen und Seminare besuchen, Prüfungen mitschreiben und Leistungen erwerben, die ihnen bei einem späteren Studium anerkannt werden. Anlaufpunkt dafür ist die Begabungspsychologische Beratungsstelle der Universität. Dort bekommen Abiturienten persönliche Hilfe bei Fragen zu Studienfachwahl, Berufszielen und Alternativen zum Studium.

Ausführliche Informationen zum Angebot für Schüler

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