Intern
  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.
  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Essen für Menschen mit Krebserkrankung

17.04.2018

Mitte März dieses Jahres fand der erste Patientenkochkurs des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken statt. Das Krebszentrum zeigte den Teilnehmerinnen, wie sie sich bei einer Krebserkrankung gesund ernähren können.

Gruppenbild der Teilnehmerinnen und des Sternekochs
Sternekoch Bernhard Reiser (l.) mit den Teilnehmerinnen des Kochkurses „Ernährung in der Onkologie – Mit Genuss Körper und Seele stärken“. (Foto: Claudia Löffler/UKW)

„Ernährung in der Onkologie – Mit Genuss Körper und Seele stärken“ heißt ein aktuelles Informations- und Weiterbildungsmodul des Comprehensive Cancer Centers (CCC) Mainfranken. „Unser Ziel dabei ist es, Krebspatientinnen und -patienten darin zu unterstützen, aus der Flut an Ernährungsratschlägen die für sie persönlich wertvollen Informationen herauszufiltern“, sagt Dr. Claudia Löffler. Die Ärztin ist eine der Expertinnen für komplementäre Onkologie des am Uniklinikum Würzburg (UKW) angesiedelten Integrierten Krebszentrums.

Als ersten Schritt auf diesem Weg veranstaltete das CCC Mainfranken im März 2018 einen theoretischen Workshop. Die Teilnehmerinnen dieses ersten Kochkurses – 15 Frauen des Vereins „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ – beschäftigten sich unter Leitung der UKW-Ernährungswissenschaftlerin Lisa Schiffmann mit Fragen wie: Was ist überhaupt gesundes Essen? Worauf sollte man besonders achten? Was sagen die Fachgesellschaften? Was ist Mangelernährung, wie viele Patientinnen und Patienten sind davon betroffen – und warum ist sie unbedingt zu vermeiden? Außerdem wurde herausgearbeitet, warum Krebsdiäten in der Regel nicht zu empfehlen sind.

Auf Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe achten

Wenige Tage später durften die Krebspatientinnen unter Anleitung des mainfränkischen Sternekochs Bernhard Reiser in dessen Kochmanufaktur in Dettelbach selbst die Kochlöffel schwingen. Laut Reiser, der als Botschafter das CCC Mainfranken unterstützt, fängt gesunde und genussreiche Ernährung bei hochwertigen, nachhaltigen und fair erzeugten Lebensmitteln an und hört beim Spaß am Essen noch lange nicht auf.

Da es gerade während einer Tumortherapie wichtig ist, auf eine ausreichende Versorgung mit Nähr- und Mineralstoffen sowie Vitaminen zu achten, hatte der Experte im Kurs viele Ideen und Anregungen zur Anreicherung der Ernährung parat. Dazu zählten zum Beispiel Lupinen im Kartoffelstampf, ein reichhaltiges, mildes Kokoscurry sowie der Einsatz wertvoller Pflanzenöle. Außerdem hatte Reiser eigens für die Kursteilnehmerinnen Rezepte mit geschmacksneutraler medizinischer Trinknahrung entwickelt. „So werden Berührungsängste mit dem Thema künstliche Ernährung abgebaut und es zeigte sich, dass auch hierbei der Genuss nicht zu kurz kommen muss“, sagt Löffler.

Neben der Frage, welche Lebensmittel am besten auf den Tisch kommen sollten, spielte beim Kochkurs auch die Art der Zubereitung eine entscheidende Rolle. Schließlich lassen sich durch ein schonendes Vorgehen Geschmack und Inhaltsstoffe besser erhalten.

Fortsetzung in größerem Zusammenhang

Die meisten der vorgestellten Gerichte sind mit kleinem Aufwand gut nachzukochen, sodass die Teilnehmerinnen motiviert und mit vielen neuen Ideen nach Hause gingen.

Das Modul Ernährung soll ab Mitte 2018 als ein Teil des Projektes „Ressourcentraining in der Onkologie“ stattfinden, bei dem die Patientinnen und Patienten zusätzlich Wissenswertes aus den Bereichen Bewegung, Entspannung und naturheilkundliche Selbsthilfestrategien erfahren.

Neuer Blog zur komplementären Onkologie

Der neue Blog „KOI – Komplementäre Onkologie Integrativ“ ist ein Weg, über die komplementären Leistungen und Informationsangebote des CCC Mainfranken auf dem Laufenden zu bleiben.

Pressemitteilung des UKW

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